Oliver ließ ihn vorsichtshalber mal machen und bemerkte erst jetzt den kleinen Anhänger in seiner Hand, ein kaum sichtbares, zum Teil beruhigtes Lächeln huschte über sein Gesicht, doch er plante schon wieder, irgendwie von Flint weg zu kommen.
Am Quidditchfeld warteten schon die anderen Slytherins auf ihren Quidditchkapitän, besonders einer warf Oliver einen spöttischen Blick zu, bevor er das Wort ergriff:"Dass du ein Pferdegebiss hast, Marcus, wissen wir eh schon lange, aber dass du jetzt auch noch Leute transportierst, ist mir neu"
Ein sarkastisches Auflachen seitens Marcus erklang, doch seine Augen verengten sich zu Schlitzen und mit zusammen gepressten lippen funkelte er schließlich den braunhaarigen Slytherin an, dann schritt der Jäger bedrohlich auf ihn zu, den Kleinen immer noch auf dem Arm. "Du passt freiwillig auf Oliver auf, wie nett von dir, Adrian."meinte er mit einem falschen, hinterlistigen Lächeln, dann wurde sein blick gespielt enttäuscht. "Was? Du rennst lieber 30 Runden ums Quidditchfeld? Nur zu, wenn du jetzt startest, kommst du vielleicht noch pünktlich zum Abendessen"
Adrian wollte darauf antworten, aber Flint hatte ihm schon den kleinen Oliver in die Arme gedrückt und sich auf seinen Besen geschwungen.
Oliver, dem das Rumgehebe überhaupt nicht gefiel, verschränkte beleidigt die Arme vor der Brust und schob die Unterlippe vor. "Ich kann sehr wohl auch selber gehen..!"
"Kinder..."schnaubte der braunhaarige Jäger nur und trug den Schotten die Zuschauertribünen der Slytherins hinauf, dann setzte er ihn ganz oben ab.
"Idiot..."murmelte der Dunkelblonde leise, streckte ihm die Zunge raus und begann auf den Holzbänken herum zu turnen.
"Sei einfach leise und lass mich in Frieden!"entgegnete Adrian genervt, wurde aber immer nervöser, je weiter der Junge sich von ihm entfernte und folgte ihm dann doch.
Oliver schlug einen Purzelbaum auf einer Bank und wurde aufgedrehter, weswegen er kicherte.
"Oliver..."seufzte der Slytherin und packte den Kleinen am Arm. "Kannst du nicht einfach bis zum Ende des Trainings stillsitzen?"
"Hmm... Nö!"lachte der Achtjährige fröhlich und grinste frech. "Nicht festhalten! Mag das nicht..."
Adrian schnaubte leicht genervt und griff etwas fester zu. "Ich mag es aber auch nicht, dass du hier so rumspringst. Also hast du Pech gehabt"
"Du bist gemein. Au!"quengelte Oliver und trat nach dem Größeren. "Loslassen!" Er war es nicht unbedingt gewohnt, dass etwas überhaupt nicht nach seiner Nase ging und reagierte dementsprechend.
"Wie gesagt, bleib endlich still sitzen!"gab der Slytherin zurück und zuckte nicht mal mit der Wimper, dann ließ er Wood tatsächlich los, aber nur um ihn mit einem hergezauberten Seil an die obere Holzbrüstung zu binden.
Nach gut 20 minuten hatte Oliver den doch recht einfallsreichen Knoten hinter seinem Rücken gelöst, tat aber noch so als würde er Adrian zuhören, wie der über seine Freundin schwärmte.
Gedankenversunken starrte dieser aufs Quidditchfeld und seufzte ab und zu auf, deswegen beachtete er Oliver nicht mehr.
Der Kleine nutzte bloß die Gelegenheit und schlich geduckt die Tribünen runter, dabei versuchte er keine Geräusche zu verursachen.
"Also wenn du weiterhin so artig und still bist, binde ich dich viel-" Adrian, der während seiner Worte den Kopf gedreht hatte, brach ab und fluchte.
Auf der letzten Treppenstufe jedoch, stolperte Oliver über seine eigenen Füße und hätte der Länge nach hin geschlagen, hätte er sich nicht im letzten Moment ins Geländer gekrallt. Der Dunkelblonde wollte fast schon erleichtert aufatmen, als er mit dem Oberkörper auf die Holzbank knallte und schmerzvoll aufstöhnte.
Lange konnte sich der Kleine wohl nicht bemitleiden, denn der Slytherin hatte sich mittlerweile schnaubend aufgerichtet und stampfte die Treppen runter.
Der Achtjährige rappelte sich sofort auf, als er Adrian auf ihn zukommen sah und ergriff sofort die Flucht, jedoch nicht ohne vorher aufzuschreien.
Der Jäger hatte den Jungen schneller als erwartet erreicht, schloss seine Hand aber jedoch nur kurz vor dessen Gesicht.
So schnell er konnte, sauste Oliver die restlichen Stufen runter und dann Richtung Schloss, er hatte Angst, ja. Große Angst sogar. Aber versuchen konnte man es ja immer.
"Komm sofort zurück, du kleines Balg!"rief Adrian ihm gereizt hinterher und nahm die Verfolgung auf.
Der Kleine dachte erst gar nicht daran diesem Befehl folge zu leisten und legte einen Zahn zu.
Nachdem Oliver nach ungefähr 30 Minuten Dauerrennen schlapp machte, sah Adrian seine Chance und erwischte ihn an den Haaren.
Der Dunkelblonde verlor mit einem gequälten Schrei das Gleichgewicht und fiel nach hinten, fing sich aber dann doch wieder. "Aua...lass...los... Tut weh..!"jammerte er stotternd.
Mit einem kräftigen Ruck zog der Slytherin seinen Kopf weiter nach hinten und beförderte den Jungen so auf den Boden, dann ließ er ihn los.
Oliver ließ erneut ein schmerzvolles stöhnen hören, jedoch blieb ihm nicht viel Zeit um in Selbstmitleid zu versinken, da Adrian ihn brutal am Arm wieder hoch zog.
"Wir gehen jetzt zurück zum Quidditchfeld! Du kannst dich entscheiden, entweder gehst du freiwillig mit oder ich schleife dich an den Haaren hin!"drohte dieser danach mit drohendem Unterton.
Der Kleine wimmerte leise, nickte aber zustimmend. "Freiwillig... Bringt ja sonst nur schmerzen..."murmelte er leise und sah auf den Boden.
"Gut. Du hast ziemlich lange gebraucht um das kapieren"meinte der Braunhaarige und stampfte, den Jungen immernoch am Ärmel gepackt, zurück zum Quidditchfeld, doch die letzten paar Meter musste er ihn wirklich ziehen, denn langsam wurde der Achtjährige müde.
Oliver antwortete nicht darauf, was hätte er auch sagen sollen, und stolperte hinter dem Größeren her.
Als Adrian mit ihm am Rand des Quidditchfeldes angekommen war, landete auch Marcus gerade auf dem boden und betrachtete die beiden mit unidentifizierbaren Blick.
Der zukünftige Gryffindor schlüpfte plötzlich aus der Jacke, an der er am Ärmel fest gehalten wurde und ergriff wieder mal die Flucht.
Der Schwarzhaarige ließ ein genervtes stöhnen hören. "Am besten wäre es, ich mache alles selbst! Der eine trifft nichts, der andere hält keine Bälle und du kannst nicht mal auf ein kleines Kind aufpassen! Bin ich denn hier wirklich nur von Idioten umgeben?"rief er erzürnt und warf seinen Besen zu Boden, bevor er zu Adrian stampfte. "Wir unterhalten uns später noch!"knurrte Marcus ihn mit verdunkelten Augen an und rannte dem Kleinen schließlich mit schnellen schritten hinterher.
Oliver sah kurz über die Schulter zurück und wurde blass, er war eben schon erschöpft und stolperte eher als zu laufen. "Scheiße..."keuchte er laut.
Der Slytherin, der im Gegensatz ziemlich erholt war, rannte etwas schneller und und packte den Jungen schließlich am Genick. "Sehr richtig. Scheiße für dich, Balg!"knurrte er wütend, seine Pupillen schienen nun komplett schwarz zu sein, und setzte zum ersten schlag an.
Der Schotte riss verängstigt die Augen auf und wand sich schwer atmend, doch er hatte keine Chance. "Nicht...schlagen, bitte..."wimmerte er leise.
"Hättest du dir überlegen sollen, bevor du weg gerannt bist!"brüllte Marcus plötzlich sehr laut und schlug blind vor Wut auf den kleinen Jungen ein.
Oliver schrie immer wieder auf und zappelte leicht, dann versuchte er sich zu Boden fallen zu lassen. "Au... Aufhören!"wimmerte er.
"Vergiss es!" Der Verstand des Slytherins hatte sich nun komplett abgeschaltet und er versetzte Oliver ein paar Ohrfeigen, dann schlug er wieder auf dessen kleinen Körper ein, auch als dieser zum Boden glitt, folgte er ihm.
Der Dunkelblonde würgte, als Flint ihm die Faust mehrmals in den Magen donnerte, und fing an Blut zu husten.
Selbst das brachte Marcus nicht zur Besinnung und knurrte gefährlich, als er etwas Blut auf den Ärmel bekam, ehe er wieder auf den Dunkelblonden eindrosch.
Mit letzter Kraft drückte Oliver den Anhänger, welchen ihm die Zwillinge gegeben hatten, fest in seiner Hand zusammen und verlor schließlich das Bewusstsein.
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My enemy turns young ᶠˡⁱⁿᵗʷᵒᵒᵈ
ФанфикMcGonagall und Snape haben es satt... Ständig bekommen sie Beschwerden von Pomfrey und den anderen Lehrern, dass zwei ganz bestimmte Schüler mal wieder aneinander geraten waren und sich gegenseitig verletzt hatten. Der "Hass" zwischen Slytherin und...