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Mama sagt

Sie bremst sich, wenn sie reden will,
Fährt sich selbst über'n Mund.
Sie passt sich an und quält sich durch,
Doch dafür gibt's kein'Grund.

Sie geht, sie läuft, dann fällt sie hin,
Sie träumt nur noch selten.
Sie hört, sie schweigt, sie akzeptiert
Und kämpft nicht für ihr Gelten.

Doch Mama sagt:
"Du hast, du darfst, du bist, du wirst,
Auch wenn du's grad' nicht siehst.
Du hast und darfst und bist und wirst,
Aber nicht, wenn du jetzt fliehst."

Sie nickt und lächelt, sie vergibt,
Sie hasst wirklich ungern.
Beschwert sich nicht, stellt sich hintan,
So bleibt ihr das Glück fern.

Sie gibt, sie schenkt, sie nimmt nicht viel,
Vor allem nicht die Liebe.
Sie schließt sich ein und glaubt nicht dran,
Dass sie ihr dann auch bliebe.

Doch Mama sagt:
"Du hast's verdient und bist es wert,
Auch wenn du's grad' nicht siehst.
Du hast, du darfst, du bist und wirst,
Aber nicht, wenn du jetzt fliehst."

Er schreibt, er singt, er spielt für sie,
Bei ihr geht sein Herz auf.
Denkt oft an sie, er hofft es kaum
Und doch gibt er nicht auf.

Er spricht sie an und er wird rot -
Er weiß, dass er sie liebt.
Sie steht auf,
Sie geht.
Sie hätt' ihn nicht verdient.

Und sie denkt:
"Ich will, ich mag, ich wünsch' es mir
So sehr wie nichts auf der Welt.
Ich hab', ich bin, ich will und mag,
Doch kann es nicht."

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