Kapitel 3

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"Ich geb zu das Mr. Steven oft gute Einfälle hat. Aber die meiste zeit faselt er nur gut formulierten Schwachsinn.", meinte Liv als sie mir skeptisch zusah, wie ich eine Tomate anstarrte. Ich kam mir dabei selbst echt blöd vor, aber Mr. Steven hatte gesagt, ich müsste einfach Gegenstände finden die mich an meine Vergangenheit erinnern könnten. Naja und Tomaten waren lecker, folglich hatte ich sie in meinem früheren Leben auch gegessen. Allerdings hatte ich das selbe auch schon bei einer Lampe,  einem ofen, Keksen,  dem Sofa und einer Pflanze versucht. Resigniert legte ich die Tomate weg und vergrub mein Gesicht in den Händen. " Hör mal... vielleicht interpretierst du dass nur falsch. Es sollen wahrscheinlich keine Alltags Gegenstände sein.", meinte liv vorsichtig. Ich sprang auf.

"Am besten frag ich Mr. Steven selbst."

Rasch schritt ich zur Tür.

"Oh okay. Äh nimm besser ein Schlüssel mit. Wenn es länger bei Mr. Steven dauert,  bin ich vielleicht schon weg. "

Ich sah mich überrascht um.

" Wo musst du denn hin?"

Liv wich meinem Blick aus.

" Nachdenken", flüsterte sie leise.

Unsicher wand ich mich von ihr ab und fuhr mit dem Fahrstuhl nach unten. Die sonst so leeren Straßen dieser merkwürdigen Stadt waren voller als sonst. Menschen tuschelten. Alle sahen entweder entschlossen, traurig oder erleichtert aus. Und alle liefen zu dem großen, leeren Platz an dem ich Liv begegnet war. Je näher ich zu Mr. Stevens laden kam, desto ruhiger wurde es. Ich zwengte mich in die schmale Gasse zu seinem laden und ging hinein. Mr. Steven saß auf einem stuhl und schrieb in ein Buch. Ihm gegenüber saß ein junge. Ich konnte nur seinen Rücken sehen, erkannte aber dass der Junge ,der ein paar jahre jünger war als ich, weinte. Als mich die beiden bemerkten horchten sie auf. Mr. Stevens Miene wechselte von ernst zu fröhlich.

" Ah meine liebste Hayden!", rief er glücklich und legte das buch weg.

" Joey ich danke dir für deine Geschichte. Ich denke wir sind fertig aber ich würde dir trotzdem gerne noch etwas geben", meinte er zu dem Jungen. Dieser nickte und stand auf. Ich konnte zum ersten mal sein Gesicht sehen. Er war jünger als ich gedacht hatte. Sieben vielleicht acht. Er hatte große Augen, die vom weinen gerötet waren, und ein blasses, glattes Gesicht. Ein ausgesprochen schönes Kind.

" Das mein lieber ist hayden! Leider hat sie ihre Erinnerungen verloren und weiß nicht warum sie hier ist. Also bitte verrate es ihr nicht okay?", Meinte Mr. Steven ruhig. Joey, so hieß der junge glaube ich, machte große Augen.

" Du weißt nichts mehr?"

Lächelnd schüttelte ich den Kopf.

" Leider nicht. Desswegen bin ich gekommen um mit Steve zu reden. Vielleicht kann er mir ja helfen."

"Ganz bestimmt. " joeys Augen wurden noch größer. Mr. Steven lächelte.

" Wie kann ich dir helfen meine liebe?"

"Ich hätte einige Fragen zu dieses Gegenständen, die mir meine Erinnerungen wieder bringen sollen."

Mr. Steven nickte verständnisvoll.

" Nun, es ist klar das nur bestimmte Sachen Erinnerung freisetzen können. Dinge die besonderst stark mit Erlebnissen aus deinem alten leben zusammen hängen,  können diese Reaktion hervorrufen."

"Oh"

Jetzt kam ich mir echt dämlich vor. Mr. Steven wand sich wieder an Joey

"Warte kurz.  Ich hole etwas für dich", er verschwand in den hinteren Teil des Ladens.

" Ich wünschte ich könnte alles vergessen.", meinte Joey leise. Er klang beunruhigend erwachsen für ein kind seines Alters.

" Was vergessen? ", fragte ich besorgt. Was konnte so ein kleines kind denn so schreckliches erlebt haben?

"Das darf ich doch nicht sagen", flüsterte er leise.

Mr. Steven kam zurück. Er hielt eine Box in der hand.

" Es ist leider schon sehr alt. Aber du hast es fast genau so beschrieben. "

Es öffnete die Box. Ein braunes, kleines kuscheltier kam zum Vorschein. Es hatte knöpfe als Augen und eine Form, die entfernt an einen hasen erinnerte.

Joey nahm es still und starrte das hasen Plüschtier an.

" Es tut mir leid. Es ist nicht Das was du verloren hast, aber es sieht ihm ähnlich oder?"

Joey schwieg immer noch. Dann, mit einem mal warf er sich um Mr. Stevens Hals. Zum ersten mal wirkte er wie ein normaler sieben jähriger Junge der sich einfach freute, ein Plüschtier bekommen zu haben.

Das vergessene LebenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt