Jeder kennt sie, die berühmt-berüchtigten Gentlemen-Clubs, doch kaum jemand weiß, was sich hinter den geschlossenen Türen der Exklusivclubs verbirgt. Soviel sei gesagt, wahre Gentlemen findet man dort nicht, es sei denn man hält, nach einem bestimmt...
Wie jeden Morgen saß Elijah in seinem Lieblingscafé am Rande der Stadt. Es war beinah so, als würde sich das Geschehen hier täglich wiederholen. Immer zur selben Zeit kamen dieselben Personen, bestellten dasselbe und gingen dann ihrem regulären Tagesablauf nach. So auch Elijah. Doch heute war etwas anders, er fühlte sich beobachtet. An einem Tisch am Fenster saßen zwei gut gekleidete Männer. Einer war bereits leicht ergraut und dementsprechend gereift wirkte auch sein Outfit. Der zweite könnte durchaus sein Sohn sein, denn er war um einiges jünger und prahlte mit seinen sportlichen Designerklamotten. Immer wieder drehten sie sich zu Elijah um, der unbemerkt über seine Zeitung hinweglugte.
Genervt faltete er die Zeitung zusammen und legte sie vor sich auf seinen Tisch, auf den er sich mit den Unterarmen abstützte und demonstrativ zu den beiden Männern sah. Fragend hob er eine Augenbraue und schaute dem Älteren der beiden direkt in die Augen. Kurz wechselte er ein Wort mit seiner Begleitung und dann standen sie auf, um sich zu Elijah zu gesellen.
„Guten Tag", begrüßten sie ihn, „Dürften wir uns für einen Moment zu Ihnen setzen?"
„Bitte, tun Sie sich keinen Zwang an", entgegnete Elijah kühl und deutete auf die freien Stühle.
„Sie sind uns aufgefallen", meldete sich nun der Jüngere zu Wort, „Ihr Kleidungsstil setzt sich deutlich von den anderen ab, Sie haben wirklich Geschmack."
„Und Ihre Attitüde ist sehr gehoben, sicherlich verkehren Sie in diesen Kreisen", fügte der Ältere hinzu, während Elijah wortlos den Blick zwischen den beiden wechselte.
„Wir möchten Sie für unseren Club anwerben", sprach der junge Gentleman links von Elijah, „Wir suchen Persönlichkeiten wie Sie."
„Verzeihung, aber ich habe kein Interesse an einem Sponsoring ihres Clubs", wehrte Elijah ab, da er schon des Öfteren angesprochen wurde, um irgendwelche Golfclubs oder gar Rotlicht-Clubs zu finanzieren.
„Nein, Sie verstehen meinen jungen Kollegen falsch, wir sind kein solches Etablissement, unsere Gemeinschaft besteht aus Männern wie Ihnen, Sie sollen lediglich Mitglied werden, ein kleiner Mitgliedsbeitrag reicht vollkommen, um unseren Exklusivclub zu finanzieren."
„Ein Exklusivclub also?", wiederholte Elijah und lehnte sich zurück, während er mit dem Henkel seiner Kaffeetasse spielte, „Wie kommen Sie darauf, dass ich Interesse habe, Ihrem Club beizutreten, wo Sie mir doch nicht einmal sagen wollen, worum es sich wirklich handelt?!"
„Ich sehe schon, Sie sind schwer zu überzeugen, aber wie wäre es, wenn Sie sich selbst ein Bild machen?", schlug der erfahrenere Gentleman vor und schob Elijah eine Visitenkarte hin.
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Skeptisch betrachtete Elijah die schwarz schillernde Karte mit der goldenen Schrift vor sich. Ohne sie zu nehmen, schaute wieder zu dem älteren Herrn.
„Nun gut, ich habe Ihre Karte, wir werden sehen, ob ich auf Ihr Angebot eingehen werde", entgegnete Elijah ihnen kühl.
Die beiden Männer sahen sich kurz an und standen auf.
„Auf Wiedersehen, Mr. Mikaelson", verabschiedeten sie sich und Elijah hob überrascht den Kopf.
Dass sie seinen Namen kannten, verwunderte ihn dann doch, aber wer kannte ihn hier in der Gegend nicht? Nachdem die Männer verschwunden waren, nahm Elijah die Karte und drehte sie um. Auf der Rückseite stand eine Adresse und ein Datum mit Uhrzeit.
Zu besagtem Termin erschien der Urvampir in dem Club, in den eigentlich nur Prominente oder sehr einflussreiche Geschäftsmänner Zutritt hatten. Als er vor dem Türsteher stand zückte er die Visitenkarte und hielt sie dem Dunkelhäutigen hin.
„Guten Abend Sir, Sie werden bereits erwartet", spracht der, bis eben noch, wortkarge Mann und ließ Elijah passieren.
Drinnen angekommen sah Elijah sich um, es war düster und leicht nebelig. Der stechende Geruch von viel zu viel Parfüm und Alkohol stieg dem Vampir in die Nase und er schloss einen Moment die Augen, bis ihn eine junge Frau antippte.
„Mr. Mikaelson? Würden Sie mir bitte folgen?", forderte sie ihn mit einem charmanten Lächeln auf.
Ihre zarten Finger griffen nach Elijahs und schon zog sie ihn, vorbei an den feiernden Gästen, in einen Privatbereich.
