Gentlemen's Club | Elijah Mikaelson FF

8 - ❝Die Prinzipien eines Gentlemens❞

„Ich hoffe, ich habe dir nicht die Chance genommen deinen Edelmut zu beweisen, in dem du mich eingeladen hättest“, spottete Ivy und harkte sich bei ihrer Begleitung unter, „Normalerweise lasse ich die Männer immer zahlen, aber Aufgrund meines Anliegens wäre es unangebracht dich auch noch bezahlen zu lassen“

„Immerhin verkörperst du die Prinzipien eines Gentlemans“, scherzte Elijah und schlenderte mit ihr die Straße entlang.

„Was soll ich sagen ich halte den Club eben zusammen und versuche die alten Werte von Sam Malloy zu wahren“, seufzte sie leicht wehmütig, „Früher war er genau wie du, er wusste wie ihm die Gentlemen gehorchen würden, aber dann wurde er 'krank' und gab nach und nach die Führung ab, man sieht ja was dann passiert ist und ich gebe mir dafür die Schuld“

„Verzeih mir die Frage, aber standet ihr euch sehr nahe?“, erkundigte sich Elijah.

„Er war wie mein Vater, ich hab zu ihm aufgesehen und er war es der mich aus der Gosse gezogen hat. Ich war nicht die perfekte Tochter. Nachdem mein fester Freund starb griff ich zum Alkohol unf Drogen“, gestand sie und senkte beschämt den Blick auf den Boden.

Abrupt blieb Elijah stehen und hob ihr Kinn an, um ihr in die glasigen Augen zu sehen.

„Ivy, ich verurteile dich nicht für deine Vergangenheit, du hattest einen Tiefpunkt erreicht und dich wieder nach oben gekämpft, das zeigt nur wie stark dein Wille ist. Beachte man was aus dir geworden ist“, versichert er ihr und deutet auf ihre Erscheinung in dem eleganten Kleid, „Jeder hat Momente erlebt auf die man nicht stolz ist, vertraue mir, du willst nicht wissen welche Schandtaten ich bereits begangen habe“

Gerührt von seinen aufmunternden Worten lächelte sie leicht und schluckte den Kloß in ihrem Hals hinunter, ehe sie ihren Weg fortsetzte. In ihr stieg plötzlich ein schlechtes Gewissen auf. Es gab natürlich einen Grund warum Ivy reges Interesse an Elijah hatte und wieso er den Club führen sollte, aber diesen konnte sie ihm schließlich nicht nennen.

„Nun, was schlägst du vor wie wir vorgehen?“, wollte der Vampir wissen und schaute zu Ivy, während er neben ihr lief.

„Was meinst du? Ich dachte du hast einen Plan?! Die Streu vom Weizen trennen, oder wie du es nanntest“, plapperte sie gedankenversunken.

„Ja, das wäre mein Vorhaben, jedoch dachte ich eher daran wie du den Gentlemen erklärst, dass ich nun derjenige bin, der das Sagen hat und du sozusagen meine Souffleuse bist“

„Dass ich dir gelegentlich Dinge ins Ohr flüstere müssen sie ja nicht wissen, vor allem wenn es nur uns beide angeht“, grinste sie mit verruchtem Ton.

Kopfschüttelnd schmunzelte Elijah vor sich hin, bis ihm plötzlich auffiel, dass sie vor dem Club standen. Wortlos betrat er ihn mit Ivy und sah sich in den leeren Räumlichkeiten der Disco um, bevor sie den Privatbereich betraten. Es sah ganz anders aus als am Abend zuvor. Sämtliche Deko war verschwunden und es roch nicht nach billigem Herrenduft, gepaart mit Blut von den Mädchen, die sich gestern den Gentlemen anboten.

„Wie unscheinbar doch alles wirkt, wenn niemand hier ist, nicht wahr?“, sprach Ivy, aber mehr zu sich selbst.

Auf direktem Weg ging sie auf die kleine Bar zu und griff nach dem Whiskey.

„Möchtest du ein Glas?“, wollte sie wissen und schenkte sich selbst bereits eines ein.

„Gerne, möchtest du mir indessen von Sam Malloy erzählen?“

Abrupt schaut sie zu ihm auf. Die Frage überraschte sie etwas.

„Ähm, ja, also Sam war ein alter Vampir, aber im Vergleich zu dir wohl ein Jungspund“, schmunzelte sie und sah Elijah amüsiert an, während sie ihm sein Glas reichte, „Aber er war kein typischer Vampir, er weigerte sich von Menschen zu trinken und ließ sich immer Blut vom Schlachter liefern. Er sagte er wolle ein Gentlemen bleiben und niemanden verletzen“

„Das hört sich sehr ehrenhaft an“, stellte Elijah beeindruckt fest.

„Oh ja das war Sam auch, ich wette ihr hättet euch großartig verstanden! Er hatte auch einen Tageslichtring, aber er nutzte ihn nur einmal die Woche. Jeden Sonntagmorgen für die Messe und dem anschließenden Besuch auf dem Friedhof, wo Ivette, seine vor Jahrzehnten verstorbene Frau, begraben ist“, erzählte Ivy und hielt ihre Tränen zurück, die sich in ihren Augen sammelten.