Ich klopfte leise an die Zimmertüre von meiner Schwester an und ich hörte ihre liebliche Stimme dahinter. Vorsichtig öffnete ich die Türe und stellte erleichtert fest, dass der Typ schon nach Hause gegangen war.
Ich schloss die Türe hinter mir und hauchte:"Oh mein Gott! Wer war das?"
"Du meinst Joran? Er ist ein guter Freund von der Schule und wir mussten so ein-"
"Projekt machen?", beendete ich ihren Satz.
"Oh, ihr habt euch vorhin wohl schon kennen gelernt", grinste sie.
"Ja und blamiert hab ich mich auch sofort", seufzte ich.
"Warum denn das? Was hast du dieses mal gemacht?", lachte mein Zwilling los.
"Nicht's schlimmes. Doof ausgeguckt hat es aber wahrscheinlich trotzdem. Ich war in Gedanken versunken und auf einmal stand er auf der Treppe vor mir. Ich bin total dumm zusammen gezuckt. Zum Glück bin ich nicht die Treppe runter gestürzt."
"Ach, er hätte dich bestimmt aufgefangen", schmunzelte Tessa."Wahrscheinlich, er war wirklich nett."
"Ja das ist er, aber er kann auch anders", meinte sie.
"Aha. Also, willst du nichts von ihm?", fragte ich sie neugierig und krabbelte zu ihr auf das Bett. Ich kroch neben sie unter die Decke und schaute sie gespannt an."Du fragst ganz schön viel über ihn. Aber nein, ich will definitiv nicht's von ihm."
"Schade", meinte ich.
"Warum denn schade?", lachte Tessa."Naja, er wäre ein cooler Schwager", grinste ich.
"Vielleicht ja auch ein cooler Ehemann", zwinkerte Tessa mir zu.
"Für dich, ja", konterte ich."Nää, ich hab ihn schon für jemand anderes verplant", grinste sie frech.
Ich schnappte mir ein Kissen und schmiss es ihr ins Gesicht. Sofort packte sie sich auch eines und schlug mich ebenfalls damit. Daraus entstand eine riesen Kissenschlacht und Bacardi kam auch noch dazu und hüpfte auf dem Bett begeistert mit."Faith?", hörte ich auf einmal eine verweinte Stimme. Erschrocken drehte ich mich zur Tür um und ließ mein Kissen aus der Hand fallen.
"Aria! Was ist denn passiert?", fragte ich sie besorgt und kam sofort auf sie zu. Sanft nahm ich sie in den Arm und sie weinte sich erstmal aus.
"Hast du wieder mit deinem Dad gestritten?", fragte ich vorsichtig nach. Sie nickte erstmal nur und ich strich ihr über den Rücken.
Ich zog Aria in Tessa's Zimmer und wir setzten uns auf ihr Bett.
"Sorry, wenn ich störe", schniefte sie.
"Tust du nicht", meinte meine Schwester lieb."Es ist nur. Ich will doch nur mal seine Tochter sein, die er lieb hat und auf die er stolz ist. Aber es interessiert ihn nie was und wenn ich irgendwas falsch mache oder er einen schlechten Tag hatte, dann brüllt er mich jedesmal an. Dabei will ich doch nur, dass er mich mag", weinte sie.
"Oh man. Ich bin wirklich unsensibel. Ich heule euch wegen meinem Dad voll und ihr habt nicht mal einen", nuschelte Aria.
"Ach, macht doch nicht's. Wir haben ja einen, wir kennen ihn halt nicht. Aber das ist okay", meinten Tessa und ich.Unsere Mutter war bei unserer Geburt gestorben und unser Vater wollte uns dann nicht mehr haben. Denn wir waren ja Schuld an ihrem Tod. Naja, er hat uns bei dem Bruder unserer Mutter gelassen, welcher uns sofort genommen hatte. Onkel Zac war alleine und er wollte die Kinder seiner Schwester auf alle Fälle behalten. Deshalb liebten Tessa und ich ihn auch unglaublich. Niemand wollte uns großziehen, doch Onkel Zac wollte uns nicht mehr hergeben.
"Wie könnt ihr das nur so leicht wegstecken?", schniefte Aria und sah uns mit verweinten Augen an.
Meine Zwillingsschwester und ich guckten uns an und zuckten dann beide mit den Schultern."Naja, wir haben doch Onkel Zac und wir lieben ihn sehr. Ist doch egal ob Vater oder Onkel. Er hat uns groß gezogen und ist immer für uns da. Wir können uns also nicht beschweren", erklärten wir ihr.
"Er kann froh sein euch zu haben."
"Und wir, dass wir ihn haben", lächelte ich."Und vielleicht versteht dein Vater es auch irgendwann. Und wenn nicht, kannst du immer zu uns kommen. Außerdem ist Onkel Zac doch auch immer für dich da. Er hat dich genauso lieb", sagte ich ihr.
"Danke, Faith."
"Wollen wir einen Film anschauen?", fragte uns Tessa um das Thema zu wechseln.
"Stört es nicht, wenn ich bleibe?", wollte Aria unsicher von uns wissen."Also wenn du schon fragst. Irgendwie scho-", scherzte Tessa. Doch ich unterbrach sie, in dem ich ihr lachend ein Kissen wieder ins Gesicht schlug. Sie zeigte mir den Mittelfinger und ich sagte zu meiner besten Freundin:"Keine Sorge. Du störst nicht."
Zusammen kuschelten wir uns unter die Decke und Tessa machte Netflix an.
Als wir einen uns einen Horrorfilm antun wollten, vibrierte der ganze Nachttisch von meiner Schwester.Verwirrt guckte ich das mir nicht bekannte Handy an.
Mit den Schultern zuckend, nahm ich den Anruf einfach an und fragte:"Hallo?""Ehh...wer bist du? Wo ist Joran?", hörte ich eine Jungenstimme.
"Ehh hier ist Faith. Wahrscheinlich ist Joran Zuhause und wer bist du?", meinte ich."Ich bin Cole. Wieso hast du sein Handy?"
Ich riss meine Augen auf und verdeckte dann kurz das Mikro.
"Es ist Cole!!!", hauchte ich geschockt."Na und?", fragte Tessa verwirrt.
"Cole? Ja, eh scheinbar hat er sein Handy vergessen. Du siehst ihn ja morgen in der Schule."
"Joa..na dann. Gute Nacht, Faith."
"Nachti."Gut, dass ich über das Telefon nie Probleme hatte, mit einem Kerl zu reden.
Solange derjenige nicht vor mir stand und mich anschaute, war alles gut.Ich legte auf und fing dann an zu kreischen.
"Oh mein Gott!! Das war einfach mal Cole. Scheinbar sind Joran und Cole befreundet", quiekte ich.
"Was ist denn an Cole so besonders?", fragte mich meine Schwester verwirrt.
Verweifelt guckte ich Aria an und versuchte es dann mit meinem süßesten Hundeblick.
"Darf ich es ihr sagen?", bettelte ich."Du bist wirklich unmöglich!!", schimpfte Aria mich gleich.
"Jaja, ich weiss. Alsooo??""Ja, okay.."
"Aria steht auf Cole", grinste ich.
"Uhhh. Oh und tu mir einen gefallen, gib Joran doch bitte das Handy zurück. Ich hab in den ersten beiden Stunden doch Sport und schaffe es dann jedesmal nur knapp in die Cafeteria. Wäre doof, wenn er es dann nicht bekommt."
"Was!?"
Meinung zum Kapitel?
Ich möchte hannijj noch für den wunderschönen Banner danken^^
Eure
Melli♡
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What's wrong!?
Teen FictionFaith war eigentlich ein sehr aufgedrehter und verrückter Mensch. Allerdings war sie gegenüber Jungs immer ziemlich verklemmt und ging ihnen deshalb immer lieber aus dem Weg. Doch der Projektpartner ihrer Zwillingsschwester Tessa, ließ einfach nich...