Faith war eigentlich ein sehr aufgedrehter und verrückter Mensch. Allerdings war sie gegenüber Jungs immer ziemlich verklemmt und ging ihnen deshalb immer lieber aus dem Weg.
Doch der Projektpartner ihrer Zwillingsschwester Tessa, ließ einfach nich...
Gelangweilt lag ich mit Bacardi auf meinem Bett und starrte die Wand über mir an. Weder Aria noch Mason hatten heute Zeit und Tessa arbeitete nebenan mit Joran immer noch an dem blöden Projekt.
Auf einmal klopfte es leise an der Türe und von mir kam nur ein:"Ja?" Joran trat in mein Zimmer ein und ich setzte mich überrascht auf. "Hey, wir machen gerade eine Pause und Tessa hat gemeint sie kann deine Langeweile bis zu ihr ins Zimmer spüren", lachte er. "Willst du mit rüber kommen?"
"Gerne", lächelte ich erleichtert.
Ich folgte mit Bacardi dem Jungen und sprang dann neben Tessa auf das Bett. "Gut, dass wir Zwillinge sind und du immer weisst, wie es mir geht", lachte ich dann.
"Das wüsste ich auch, wenn wir keine Zwillinge wären", kicherte sie und fing wieder an mit einer Kissenschlacht. Sofort packte ich mir auch ein Kissen und warf es dann auf Tessa. Sie schnappte sich dann noch ein größeres und haute es von der Seite um meinen Oberkörper. Da ich eh nur auf der Bettkante gehockt war, verlor ich das Gleichgewicht und fiel nach hinten auf den Boden.
Eigentlich hatte ich mich schon auf einen Schmerz an meinem Hintern vorbereitet, allerdings spürte ich nur eine angenehme Wärme.
Erst jetzt öffnete ich meine Augen, welche ich während dem Sturz zusammen gekniffen hatte. Joran guckte mich belustigt an und ich war tatsächlich auf seinem Schoß gelandet.
"S-Sorry. Hab ich dir weh getan?", fragte ich ihn besorgt. "Ach der ist stark, der hält dich schon aus", lachte Tessa.
"Alles gut", meinte er zu mir und ich bemerkte erst jetzt seine linke Hand auf meinem Oberschenkel und die andere an meinem Rücken.
Mit roten Wangen stand ich von ihm auf und legte mich dann vorsichtig neben Tessa auf das Bett.
"Das ist mein Bett. Geh wieder zu Joran", meinte Tessa lachend und schubste mich wieder vom Bett. Erneut fiel ich halb auf Joran. Allerdings konzentrierte ich mich mehr auf meine dumme Schwester.
"Sag mal, spinnst du eigentlich!?", rief ich. "Nö, nicht dass ich wüsste", meinte sie vollkommen ernst.
Auf einmal packte Joran mich und stand mit mir im Arm auf. Er hielt mich einfach im Brautstyle. Hilfe!
Er legte mich im Bett ab und kroch dann neben mich aufs Bett. "Ich glaube für drei Leute ist da kein Platz", meinte Joran und schubste auf einmal meine Schwester vom Bett.
Kreischend landete sie auf dem Boden und ich fing an zu lachen. "Ja, so könnten wir es lassen", lachte Joran.
"Nicht ganz", meinte ich und schmiss Joran dann vom Bett. Er krachte überfordert auf den Boden und ich breitete mich auf Tessa's Bett aus.
"Perfeeekt", seufzte ich entspannt.
Doch auf einmal packte Joran mich und zog mich wieder vom Bett runter. Dabei verloren wir beide das Gleichgewicht und er fiel mit mir nach hinten auf den Rücken.
Unsere Nasenspitzen hatten sich berührt und ich zuckte erschrocken zurück. "Sorry", hauchte Joran außer Atem.
Ich krabbelte von ihm runter und gab ihm nur ein kurzes und schüchternes Lächeln.
"Soll ich euch irgendwie alleine lassen, oder so?", hörte ich dann Tessa's Stimme auf der anderen Seite vom Bett.
"N-Nein. Ich glaube ich eh..ich wollte eh noch mit Bacardi spazieren gehen. Dann könnt ihr euer Projekt weitermachen", stammelte ich verunsichert.
"Du warst doch vorhin schon mit Bacardi spazieren", meinte Tessa verwirrt. "Er ist ein Husky, der braucht viel Bewegung", konterte ich und stand vom Boden auf.
Tessa zuckte dann nur mit ihren Schultern und ich verließ eilig mit Bacardi den Raum.
Ich verzog mich mit ihm ins Wohnzimmer und drückte auf der Couch mein Gesicht in ein Kissen.
Oh Gott!!
Wieso passierte immer nur mir sowas peinliches? Ich wollte gar nicht wissen, wie doof ich dabei ausgesehen hatte. Wahrscheinlich mit fettem Doppelkinn über ihm.
Noch nie war ich einem Jungen so nahe gewesen. Außer Mason natürlich, aber den sah ich eben eher als beste Freundin.
Murrend schaltete ich den Fernseher an und gab mich mit einer Folge Friends zufrieden. Joey und Chandler waren gerade die beste Medizin für mich. Sie hatten einfach den gleichen durch geknallten Humor wie ich. Nur mit der Ausnahme, dass Joey kein hoffnungsloser Fall gegenüber dem anderen Geschlecht war. Was das anging, ähnelte ich eher Chandler.
Immer wieder musste ich mal über die Blödheit von den Freunden kichern und vergaß, dass Joran noch hier war.
Zumindest, bis er sich auf einmal neben mich setzte. Überrascht guckte ich ihn an und setzte mich auf. "Zwischen uns ist doch alles gut, oder?", fragte er mich unsicher. "Ehh..ja. Ich meine, wir sind ja eh keine Freunde. Du bist nur ein Freund meiner Schwester", murmelte ich.
Ich konnte seinen Blick nicht genau deuten, aber wenn es mich nicht täuschte, schien er etwas verletzt zu sein.
"Okay", gab er nur von sich und stand dann wieder auf.
Allerdings reagierte ich schneller und griff, ohne darüber nachzudenken, nach seiner Hand. "Warte! Sollte etwa nicht alles okay sein?"
"Doch, schon. Ich dachte nur- ach egal", meinte er und befreite sich vorsichtig von meinem Griff.
Was hatte er denn jetzt? Irgendwas störte ihn und fast hätte er es mir sagen wollen. Wieso zögerte er jetzt?
Er konnte mich doch nicht einfach so neugierig zurücklassen!
Als Joran schon zu seinen Schuhen gegangen war und sie anzog, stand ich von der Couch auf und ging ihm stur nach. Ich stellte mich vor die Haustüre hin, um meine Chance besser zu nutzen.
Wenn er ein Problem hatte, konnte er mir das auch offen und ehrlich ins Gesicht sagen.
"Was hast du?"
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