Teil 9

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Denn vor uns standen drei Fotografen, und plötzlich, wie auf ein Signal, ließen sie ein Blitzlichtgewitter auf uns herab, sodass Aneta und ich nichts mehr sehen konnten. Dann dann hörte es auf. Wir blinzelte noch ein paar mal und ich wollte alle gerade sowas von anschnauzen, als sich die Tür hinter mir mit einem Ruck öffnete. Sie stieß gegen mich, ich fiel und landete hart mitsamt meinen Kleidern in einer tiefen, riesigen Matschpfütze. Die Fotografen ließen sich die Gelegenheit natürlich nicht nehmen und hielten diesen Moment mit ihrem Fotoapparat fest, während sie in schallendem Gelächter ausbrachen. Ich fühlte mich gedemütigt und verletzt von ihnen. Hatten sie kein Mitleid mit mir? Hey, ich bin in eine Matschpfütze gefallen, das ist doch schon schlimm genug! Da müssen die es doch nicht noch schlimmer machen und davon auch noch ein Foto machen?! Aneta reichte mir die Hand, um mir aufzuhelfen. Wenn Blicke töten könnten, dann wären die Fotografen schon längst tot. Jetzt bemerkte ich erst, dass ich Zuschauer bekommen hatte. Es war die Person, die die Tür hinter mir geöffnet hatte. Ich warf einen kurzen Blick auf sie - und traute meinen Augen nicht. Ich machte meinem Pechtag alle Ehre, denn wenn dieser Tag eins war, dann einer der schrecklichsten meines Lebens. Und davon hatte ich schon eine Menge!!! Ich erkannte diese Person als Amanda van Bouren. Ich kenne sie schon seit der Grundschule. Die war schon immer die beliebte Musterschülerin, die jeder bewunderte, die die Perfektion in Person war. Aber : Sie wechselte fast wöchentlich ihre festen Freunde, (wobei man eigentlich nicht sagen kann, dass es ihre "festen" Freunde waren) bekam den Ruf als Schlampe ( worauf sie stolz war, was ich nicht nachvollziehen kann) und spielte vor den Lehrern perfekt ihr Rolle als Unschuldslamm. Und trotz allem wollte jeder junge, den ich kannte, mal mit ihr zusammen sein, sie wickelte alle um den Finger , obwohl jeder sie kannte und über ihren Ruf Bescheid wusste. Ich war die gesamte Schulzeit über mir ihr in einer Klasse und es hat kaum eine Zeit gegeben, in der sie keinen Freund hatte. Ich konnte sie nicht leiden- sie mich auch nicht und gelegentlich disste sie mich. Und nun, nach einigen Jahren stand sie vor mir, top gestylt wie immer und schaute so arrogant wie schon früher zu mir .

Mit Millionen im ChaosWo Geschichten leben. Entdecke jetzt