NEUN

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Jeden Tag dasselbe.

Genervt hämmer ich wieder gegen die Badezimmertür. „Vania, beeil dich gefälligst!", brülle ich lauthals.

Lesley, meine andere Mitbewohnerin, läuft gerade auf mich zu und stöhnt dabei genervt auf. „Ist sie noch immer nicht fertig? Ich muss auch gleich ins Badezimmer.", Sie hält eine Schüssel Müsli in der Hand, während sie mir mit der anderen Hand eine Tasse überreicht.

„Danke.", murmel ich und rieche seufzend an meinem Kaffee.

Sowas brauche ich dringend, wenn Vania meint länger als eine Stunde im Bad zu verbringen. Ich habe das dumpfe Gefühl, dass sie es mir heimzahlen möchte wegen gestern Nachmittag. Verflucht seist du.

„Vania!", ruft jetzt auch Lesley und fängt dabei an ihr Müsli zu essen.

Lesley möchte Grunschullehrerin werden, weshalb sie auf der Universität auch Mathe und Englisch studiert. Lesley Kemp ist genauso alt wie ich, hat schwarze volle Haare, die ihr bis zum Schulterblatt reichen und honigbraune Augen. Sie ist eine afroamerikanischen Latina und liebt es zu Singen. Oftmals sage ich ihr, dass sie einfach Sängerin werden soll, doch daraufhin lacht sie mich nur aus.

„Mein Gott, wieso müsst ihr solche Morgenmuffels sein.", meckert uns Vania an und kommt aus dem Badezimmer heraus stolziert.

Sie sieht natürlich perfekt gestylt aus mit ihren langen blonden Haaren, die sie definitiv geglättet hat. Dazu trägt sie - wie immer - einen Rock, dieses Mal in pink und dazu ein passendes Oberteil. Anschließend hat sie Wimpertusche sowie Eyeliner und Lippenstift drauf.

„Du siehst heute ziemlich pink aus.", entfährt es mir.

Giftig schaut sie mich an. „Und du? Schwarz."

Ich schaue an mir herunter, bevor ich meine Augenbrauen hochhebe und wieder zu ihr schaue. Ich trage bloß eine schlichte Jeanshose und einen schwarzen Pullover. Deshalb verstehe ich nicht so recht was sie damit meint, denn nur mein Pullover ist schwarz. Sie dagegen ist vollständig in pink bekleidet inklusive Lippenstiftfarbe.

„Okay, ich kann dich ohne ein Schluck Kaffee definitiv nicht vertragen.", dabei stoße ich sie weg, bevor ich ins Badezimmer marschiere und nicht zu vergessen die Tür zu knalle.

>>>

„Ahhh!"

„So werde ich gerne begrüßt.", lacht Isabella, während wir zusammen zur Vorlesung laufen.

„Ich hasse Vania, ohne Witz!", knurre ich genervt auf. „Die ist so dermaßen eifersüchtig gewesen wegen gestern, weshalb sie heute Morgen Stunden gebraucht hat im Badezimmer.", rege ich mich auf.

Ich habe gestern Abend noch Isabella angerufen und mich ausgekotzt, über Vania und ihr Verhalten. Vor allem habe ich ihr von der Unterhaltung mit Caden erzählt und Seven habe ich auch kurz erwähnt.

„Du kennst sie doch.", erwidert Isabella bloß schulterzuckend.

„Vor allem ist sie angeblich in Caden verliebt, warum hat sie dann ein Problem damit wenn ich mit Seven rede? Wir haben ja nicht rumgemacht oder so?", genervt kaue ich auf meiner Unterlippe herum.

„Ach Schatz.", Sie legt einen Arm um meine Schulter. „Es liegt daran, dass du ziemlich beliebt bei den Kerlen bist."

Jetzt kann ich nicht anders und fange an laut los zu lachen. „Dein ernst?"

Isa schüttelt ihren Kopf und kneift mir in die Wangen. „Du sieht nicht Mal wie die Jungs dich mit ihren Blicken ausziehen. Du behandelst sie wie Luft, deshalb traut sich auch niemand dich anzusprechen."

„Schnauze, Isa.", Auch ich lege meine Arme jetzt um ihre Schulter und zusammen laufen wir in den Saal, um uns dort seelisch auf den Professor vorzubereiten. Er ist nämlich Horror!

•••
N: Kennt ihr diese Mädchen, die nicht sehen dass sie verdammt hübsch sind und dann noch rum heulen sie seien hässlich?

• Für welche Eigenschaften an dir hast du am öftesten Komplimente bekommen?

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