Verstecken im Schrank (Itisthebeginning)

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Liam sah mich eine Weile schweigend an, ehe er zum antworten ansetzte: " Ich weiß es nicht. Das alles ist so wahnsinnig irritierent und eigentlich sollte ich als Lehrer auch gar nicht in diesem Sinne über dich denken, aber irgendwie habe ich das starke Gefühl dich beschützen zu müssen und mit dir verbunden zu sein."

Hatte er das gerade ernsthaft gesagt? Träumte ich? Ich konnte nicht anders, als ihn mit einem riesen großen Grinsen anzusehen. So was bekam man schließlich nicht jeden Tag zu hören.

"Du musst jetzt denken, ich wäre total pedophil. Was Rede ich auch bloß immer für Schrott. Oh Gott, ich wette du bist jetzt total angewidert!"

"Liam! Liam, nein, es ist alles okay. Ich war nur... überrascht."

Als ob mich je irgendetwas von ihm abschrecken könnte...

"Also bist du nicht wütend auf mich?"

"Nein, natürlich nicht. Wie könnte ich das auch...", den zweiten Satz murmelte ich nur vor mich hin, darauf bedacht, dass Liam ihn nicht hörte. Anscheinend tat er es aber doch, denn er sah mich fragend an.

"Egal. Ich weiß nicht, ob das zu viel verlangt ist, aber könntest du mich vielleicht einfach in den Arm nehmen? Ich brauch das gerade."

Anstatt zu antworten, legte er nur seine muskulösen Arme um mich und lies uns nach hinten fallen. Ich mochte es so zu liegen. Seinen wundervollen Duft einzuatmen und mich geborgen zu fühlen, vollkommen.

Niemand gab mir das gleiche Gefühl wie Liam. Es war falsch und gefährlich, selbst diese Umarmung hätte eigentlich nicht passieren dürfen, doch ganz egal wie verrückt es auch klang, ich würde alles für ihn machen.

"Zayn? Darf ich dich mal was fragen?", unterbrach diese unglaublich schöne Stimme die Stille.

"Klar, alles was du willst."

"Wirst du mir je erzählen, warum sie dich beleidigen und verprügeln?"

Er musste ihren Namen nicht aussprechen, ich wusste auch so sofort wen er meinte.

"Vielleicht. Wenn ich bereit dafür bin. Aber im Moment..."

"Du musst nicht, wenn du nicht willst. Zayn, ich will dir doch nur helfen und wenn du dich mir nicht öffnest, dann kann ich es nicht. Weißt du, ich wurde früher auch mal gemobbt. Und es war schrecklich, ich hatte das Gefühl niemanden zu haben, der sich wirklich für mich interessiert, dass alle mir nur was vorheucheln.

Auch meine Eltern hatten nichts gemerkt, sie dachten ich wäre das vorzeigbare Musterkind, dass gute Noten hatte und viele Freunde hatte. Nichts ahnten sie, ließen mich weiterhin Nacht für Nacht heulend in den Schlaf weinen.

Ich dachte es wäre richtig so, was hatte ich schließlich getan, dass ich ein besseres Leben verdient hätte? Irgendwann begann ich dann auch damit an zu glauben, was die anderen mir erzählten, ließ niemanden mehr an mich ran. Es hätte ewig so weiter gehen können, hätten sie nicht durch Zufall einmal mitbekommen, wie ich auf dem Schulhof verprügelt wurde.

Von da an waren sie für mich da, schickten mich zum Boxen, damit ich mehr Selbstbewusstsein bekam.

Das war die schlimmste Zeit in meinem Leben und ich möchte nicht, dass es dir genauso geht. Lass mich dir helfen, für dich da sein. Wenn du also jemals Lust hast mit irgendjemanden zu reden, dann komme zu mir, ich bin für dich da."

Liam sah mich ernst aus seinen Karamellfarbenden Augen an. Waren die schon immer so schön? Noch nie hatte ich diese kleinen goldenen Sprenkel in ihnen gesehen...

Seine Geschichte bewegte mich und auch, dass er wegen mir traurig war, aber trotzdem war ich noch nicht bereit, weswegen ich ihm auch noch noch jetzt meine Geschichte erzählte. Irgendwie war mir das alles gerade ein bisschen zu ernst.

My New Teacher Mr. Payne (Ziam ff AU) FORTSETZUNGWo Geschichten leben. Entdecke jetzt