Trauma

Ende

Wie ihr im Titel seht wird das hier das letzte Kapitel sein. 

Was mein Trauma betrifft: Ich habe es so gut wie überwunden, was auch der Grund ist, warum ich nicht mehr zur Therapie gehe. Meine Therapeutin hat mir gezeigt, wie ich damit umgehen kann, was ich tun kann wenn ich in brenzliche Situationen komme.
Was meine anderen Probleme betrifft, liegt es an mir, mich selbst zu verändern, wieder zu mir selbst zu finden, obwohl ich wirklich nicht weiß ob ich jemals wusste wer ich bin.

Auch wenn es anstrengend ist, sich selbst immer wieder reflektieren zu müssen, bis ins kleinste Detail auf sich selbst zu achten, bin ich froh das ganze jetzt durchzumachen und nicht später. 
Ich selbst bin durch die ganze Sache mit meinem Trauma so sehr gewachsen! Eine Freundin meiner Mutter meinte mal, dass man mir ansieht, dass ich etwas durchgemacht habe, allerdings im positiven Sinn. Ich habe als erstes nicht verstanden was sie damit sagen wollte aber jetzt selber sehe ich es auch an anderen Menschen. Man ist einfach gefasster, stärker, man sieht den nächsten Schicksalsschlägen irgendwie entspannter entgegen.

Ich hoffe, dass ich in Ghana wieder mehr zu mir selbst kommen kann. Wahrscheinlich ist es ganz gut Deutschland zu verlassen und irgendwo hinzukommen, wo die Menschen, auch ohne viel zu haben, verdammt glücklich sind.

Zwar fühle ich mich gerade extrem allein, einsam und verlassen aber das macht auch den Abschied irgendwie einfacher. Ein mental Breakdown hatte ich schon seit einiger Zeit nicht mehr, was aber auch daran liegt, dass ich keine Freunde habe, mit denen ich etwas unternehmen könnte und somit fast keinen Kontakt zu anderen Menschen, außer meiner eigenen Familie habe.

Das einzige was mir gerade ein wenig Sorgen macht, ist der Verkehr in Ghana.
Ich komme mittlerweile so gut mit meinem Trauma klar, weil ich mir immer wieder sage: Mach dir keine Sorgen. Alle hier kennen die Verkehrsregeln und halten sich auch an diese.
Also habe ich praktisch Vertrauen in das System und die Menschen die sich an dieses System halten. Ich bin mir noch nicht einmal sicher ob es in Ghana überhaupt so etwas wie ein Verkehrssystem gibt xD.
Das heißt, dass ich mir eine neue Methode ausdenken muss, um mit meinem Trauma klar zukommen aber ich bin mir sicher, dass ich auch das schaffen werde.

Ich denke, dass mein Trauma mich mein ganzes Leben weiterhin begleiten wird, aber das ist in Ordnung. Ich werde mich auch in Zukunft immer wieder überwinden müssen aber das gehört doch ohnehin zum Leben dazu oder?
Ja ein Trauma zu haben ist scheiße, dein Leben wird erstmal komplett auf den Kopf gestellt aber irgendwann hast auch du es im Griff. Vielleicht ein wenig schneller als ich, bei mir hat es vielleicht so 14-15 Monate gedauert, vielleicht aber braucht dein Körper und dein Kopf noch ein wenig mehr Zeit, aber auch das ist in Ordnung.

Ich möchte nur noch einmal sagen, dass es sich bei mir um ein Trauma handelt, was ich durch einen Unfall bekommen habe, nicht ein Traum was durch Misshandlung oder ähnliches entstanden ist. Man könnte also sagen, dass es ein leichteres Trauma ist, was man mit am einfachsten angehen kann. 

Was meine Gedanken betrifft, dass ich mir Vorwürfe gemacht habe, dass ich gar nicht das Recht hätte mich scheiße zu fühlen, da andere Menschen durch so viel schlimmere Sachen durchmüssen, ist kompletter Schwachsinn. Es ist egal was du gerade durchmachst. Egal wie banal es dir eigentlich vorkommt. Alles hat Auswirkungen auf deine Psyche und wenn es dich beschäftigt, erlaube dir deine Probleme ernst zu nehmen. 

Versuche nicht immer an andere Menschen zu denken. Nimm dich selbst ernst. Denk auch mal an dich selbst, denn im Endeffekt ist es dein Leben und nicht das Leben eines anderen.

Falls ihr noch Fragen habt oder einfach nur jemanden zum Reden braucht, könnt ihr mich gerne anschreiben.

Ansonsten war es das mit diesem Buch. Zwischendurch war es einfach eine Art Ventil für mich, wo ich all meine Emotionen rauslassen konnte. 
Ich hoffe dennoch, dass es euch geholfen oder gefallen hat.