Vorwort

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Als ich die Geschichte von Helena und Chuck aufgeschrieben habe, war mir ziemlich schnell bewusst, dass ich unzufrieden sein werde. Jetzt nicht von der Story selbst, denn die fand ich großartig, aber ihr selbst habt bemerkt, dass viele Fragen offen blieben. Es war ja aus der Sicht von Helena oder Chuck geschrieben und deswegen konnte man nicht alles erfahren.

Ich merkte es ja auch an den Kommentaren, die ich am Ende bekommen hatte, dass auch ihr unbedingt wissen wolltet, was noch geschehen war.

Was ist denn nun mit Hans? Bekam er seine gerechte Strafe?

Sind Celeste und Gerard vielleicht doch zusammen gekommen? Haben sie geheiratet?

Hat die Polizei Gerard doch noch in LaRochelle erwischt?

Hat Francois Hans in Paris geschnappt?

Was haben Lothar und Helga im letzten Brief verschwiegen?

Solche oder ähnliche Fragen bekam ich und mir war da schon lange klar, dass ich eine Fortsetzung schreiben muss, in der alle Fragen beantwortet werden.

Aber wie sollte ich das anstellen?

Dass weder Helena noch Chuck nach Deutschland zurück wollten, war für mich verständlich. Helena hatte immer noch berechtigte Angst vor Hans und was sollte Chuck in Deutschland? Helena war bei ihm in Bearcreek und mehr wollte er ja auch nicht. Lizzy fiel auch aus, da ich ja im Epilog erwähnt hatte,dass sie Chucks jüngsten Bruder Dick heiraten würde und sie auch keine sonderlich guten Erinnerungen an Deutschland und vor allem an ihre Verwandten hatte.

Doch dann fiel mir ein: die hatten ja noch mehr Kinder. Und die hatten wieder rum auch Kinder.

Erst wollte ich einen Enkelsohn zurückschicken, aber ehrlich gesagt glaube ich, dass die folgende Story dann vielleicht ganz anders, neutraler, verlaufen würde.

Also erfand ich Samantha, die jüngste Tochter von Lizzy und Dick.

Samantha ist eigentlich wie alle Sullivans, auch wenn sie es nie zugeben würde.

Stur, manchmal aufbrausend und vor allem neugierig und schwer zufrieden zu stellen. Ihr folgendes Problem ist aber dieses: sie fühlt sich nicht richtig wohl unter den Sullivans und denkt, sie ist anders. Als sie dann auch noch erfährt,dass ihr leiblicher Großvater Erich Kühn ist, verstärkt sich das Gefühl bei ihr (was sehr dumm ist).

Sie war genau die Richtige, um sie diese „Reise rückwärts" unternehmen zu lassen. Sie wird nun dieDinge erfahren, die bei der ersten Geschichte offen blieben. Und natürlich kommt noch ein Schuss Romantik dazu. Sammy erlebt nämlich nicht nur die Geschichte ihrer Großmutter, sondern schreibt auch ihre eigene.

Ich habe sehr viel Spaß, diesen Folgeroman zu schreiben und ich hoffe, dass auch ihr viel Spaß dabei haben werdet.

Und nun geht es los!

Viel Spaß!

P.S: Wie ich schon gestern erwähnte, zeigte ich letztes Wochenende meiner Covermakerin den Weg, den Helena immer gegangen ist, um zu den Kasernen nach Ettlingen zu kommen. Ja, den Weg gibt es wirklich. Ich bin als Kind oft an den Kasernen vorbei gefahren. Zwischen Malsch und Bruchhausen ist eine lange Gerade und als wir da so entlang fuhren,wurde mir bewusst, dass es gar nicht so abwegig war, was ich geschrieben habe. Irgendwann werde ich wohl noch mal zu den Kasernen fahren. Wer weiß, vielleicht steht da Chuck? (Nein! Lach! Die Rheinlandkaserne, die ich zur Inspiration genommen hatte,  wurde bis 1995 von den amerikanischen Pionieren benutzt. Heute ist darin eine Art Ärztezentrum. Aber schön wäre es doch, oder?)

Helenas ErbeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt