Über ein Jahrhundert verging, seit es für die Menschheit einen neuen Feind zu trotzen galt. Der Kräfteunterschied zwischen den Menschen und ihren Widersachern war überwältigend, und schon nach kurzer Zeit war der Mensch vom Aussterben bedroht. Die Überlebenden unter den Menschen errichteten drei Mauern: die Maria, die Rose und die Sina. Fortan fristeten sie im Schutz der Mauern das nächste Jahrhundert ein Leben in Frieden.
~*~
Es dämmerte bereits, als wir alle zusammen fanden. Eine Straße, welche ich schon als Hauptstraße betiteln würde. Auf der einen Seite die aus Stein und Holz gebauten Häuser, auf der anderen Seite eine niedrige Mauer hinter welcher sich ein ruhiger Fluss tummelte. Die Häuser, welche teilweise bis zu vier Stockwerken hoch waren, warfen lange Schatten auf die belebte Straße.
Wir hatten uns eine breite Lücke der niedrigen Mauer gesucht, wo eine Steintreppe bis ans Flussbett führte. Auf dieser hatten wir uns niedergelassen und warfen abwechselnd Steine ins Wasser. ,,Ich hatte ihnen nur gesagt, dass die Menschen irgendwann die Mauern einfach verlassen müssen."
Armin saß auf einer der oberen Stufe, seine Arme waren verschränkt und auf seinen Knien abgelegt, als er von seinem Mittag erzählte. ,,und dann haben sie mich geschlagen und einen Ketzer genannt." Verächtlich schnaubte ich, welches allerdings in Erens lautem Verdammt unterging. Er warf wütend einen Stein ins Wasser. ,,Wir wollen doch nur raus hier. Wieso hassen die uns alle dafür?"
,,Naja, in den letzten hundert Jahren konnten alle Menschen hier in Frieden leben. Wenn jemand die Mauern verlässt, kommen irgendwann vielleicht Titanen hier rein." Nachdenklich richtete sich der Blick des Blonden auf ein einsam wachsendes Unkrautbüschel. ,,Darum hat die königliche Regierung jegliches Interesse an der Welt da draußen verboten."
,,Wenn etwas verboten wird, ist es doch klar das die Interesse daran automatisch steigt." gab ich meinen Senf dazu. Selbst ich, welche die Welt draußen kannte, war neugierig was sich hinter den Mauern befindet. ,,Wir setzen unser Leben aufs Spiel. Die haben kein Recht, uns das zu verbieten." Stimmte mir Eren immer noch wütend zu.
,,Schlag's dir aus dem Kopf." Sagte Mikasa, eines der letzten Mädchen mir Asiatischen Zügen, dazu auch noch Waise welche von Erens Eltern aufgenommen wurde. ,,Lass es einfach." fügte sie noch stumpf hinzu. Ich habe relativ schnell gemerkt, dass dieses Mädchen einen unglaublichen Beschützer-Instinkt was Eren angeht, hat.
,,Und du Mikasa! Was fällt dir eigentlich ein, meinen Eltern davon zu erzählen?!" Ich schob, mit Gebrauch meiner Spezialität, unauffällig ein Stein zu mir rüber, und warf ihn locker ins Wasser. ,,Ich habe nie gesagt, ich würde dir helfen." Bevor Eren dazu noch was sagen konnte, unterbrach Armin die zwei. ,,U-Und was haben sie gesagt?"
,,Naja... Sie waren nicht grade begeistert..." Murmelte der braunhaarige leise woraufhin Armin mit einem deprimierten War ja klar antwortete. Ein leichter Wind wehte, ließ ein paar alte Blätter fliegen und sorgte dafür das mich eine wohlige Wärme durchfuhr. Mein Blick richtete sich zum Himmel. Das war einer der Nachteile meiner Spezialität. Ich habe eine unglaubliche Sehnsucht zum Himmel, denn Wind in meinen Haaren zu spüren und die Welt von oben zu sehen.
Ein recht harmloser Nachteil, denn ich auch erstaunlich gut verdrängen kann, aber trotzdem unfassbar nervig ist.
,,Wer glaubt, dass diese Mauern uns bis in alle Ewigkeiten schützen würden, tickt nicht ganz richtig." Und selbst, wenn sie uns bis zum letzten Tag schützen würden. Im Endeffekt würde irgendwann trotzdem Krieg unter den Menschen ausbrechen. So waren wir Menschen nunmal. ,,Obwohl die Mauern die letzten hundert Jahre standgehalten haben, gibt es keine Garantie dafür, dass sie eines Tages nicht doch einreißen."
,,Sei mal bitte nicht so intelligent in deinem Alter, ja? Manch andere denken nämlich nicht so weit und fühlen sich jetzt ziemlich dumm. Dankeschön." Versuchte ich die Stimmung aufzulockern, und schaffte es sogar das die drei leicht schmunzelten. Ich lachte leise und richtete meinen Blick grob Richtung Mauer.
Der Wind wurde still, und ich beobachte zwei Vögel, welche quer über den Himmel zogen. Sie flogen höher als die Fünfzig Meter hohe Mauer, und waren welche der einzigsten Tiere, die man innerhalb der Mauern noch sah. Ausgeschlossen der Nutztiere wie Kühe, Schweine, Hühner, Schafe und Pferde. Ob die überhaupt wussten wie... Kamele aussehen? Oder Kängurus?
Der Himmel war sanft und voller Wolken, ging von einem pinklichen Orange bis über in ein bläuliches Grün. Dementsprechend erschrak ich ziemlich heftig, als ein unnatürlicher, gelb leuchtender Blitz hinter den Mauern einschlug, und die Erde zum heftig Beben brachte.
Mehr Automatisch als irgendwie geplant, zog ich die Drei Kinder, welche in die Luft geschleudert wurden mit meiner Spezialität wieder sicher zum Boden, welche aufgehört hatte zu Beben. Aber im Gegensatz zu Eren Mikasa und Armin, welche wegen dem plötzlichen zog welche sie wieder auf den Boden gezogen hatte, kniend oder auf ihrem Allerwertesten landeten, kam ich elegant auf meinen Fußsohlen auf.
Die Menschen, welche in unserer Nähe standen, hörte man teilweise verwirrt und ängstlich murmeln. Auch Armin fragte, als er sich wieder aufrichtete ein mehr als verwirrtes Was war das?! Ist da was explodiert? Und ich konnte nicht leugnen, dass ich mir nicht die selbe Frage stellte.
Ebenfalls, wie die anderen Menschen liefen wir wage in die Richtung der riesigen Mauer, um zu sehen was denn jetzt genau passiert ist. Dunkler und dichter Rauch zog hinter der Mauer hervor, fast so als würde etwas brennen, oder etwas ist, wie Armin fragte, explodiert. Als sich dann allerdings eine riesige rötliche Hand auf die Mauer legte, rutschte mir kurzzeitig mein Herz in die Hose. ,,Das gibts nicht... Die Mauern sind doch Fünfzig Meter hoch!"
Die Hand, welche wohl keine Haut besaß und nur aus Muskelgewebe und Sehnen bestand, spannte sich an, sodass die Mauer bröckelte und einiges des Mauergesteins zu Boden fiel. So schaffte es das Vieh schließlich auch über die Mauer zu schauen. Ein ebenso rötlicher Glatzkopf mit kleinen dunklen Augen und dem schönsten Lächeln, welches ich je gesehen hatte.
,,Mannomann ist das Vieh hässlich." war mein einziger, aber dafür lauter Kommentar, welcher sicherlich von einigen Nahestehenden Person gehört, aber ignoriert wurde. Zum Glück, denn der Kommentar war echt unangebracht.
Es wirkte so, als würde sich das Vieh über die Mauer lehnen wollen, um so ins Innere zu kommen, allerdings trat dieser das Tor, welches die Titanen draußen hielt, ein. Durch den Tritt des Viehs wurde ein Wind erzeugt, welcher die Gebäude nahe der Mauer zerstörten und als Gesteinstrümmer durch die Gegend fliegen ließ. Holzbalken schlugen gegen die Hauswände noch stehenden Wohnungen und zerstörte diese damit ebenfalls, während die Glassplitter zerbrochener Fenster wie Pfeile durch die Straßen jagten.
Das größte Übel waren aber nicht die zerstörten Häuser, auch nicht die aufkommende Panik und Unruhe der Menschen. Titanen bahnten sich einen Weg durch das zerstörte Tor, und kamen so ins Innere der Mauern. ,,Er hat ein Loch in die Mauer gerissen..." fasste Armin, welcher auf die Knie gesunken war, dass eben Geschehene mit weinerlichen Augen zusammen.
Dann brach wohl die erste Massen Panik aus, welche ich nicht zu verantworten hatte.
Die Menschen schrieen durcheinander als sie die ersten Titanen erblickten. Sie drängelten sich an den noch immer vor Schock stehengebliebenen vorbei, ohne Rücksicht darauf zu nehmen, dass diese das Gleichgewicht verloren und auf die Fresse flogen. Überall hörte man ein Titanen in der Stadt! und ein Rennt um euer Leben!
Meine Knie fingen an zu zittern und mit bleichem Gesicht verfolgte ich die laufenden Menschen mit meinem Blick. Das alles kommt mir vor wie in einem schlechten Horrorfilm um Spannung aufzubauen. Aber es ist real.
Ich, Ka-san, To-san, Eren, Mikasa, Armin, der schmierige Händler von vorhin, die anderen schmierigen Händler, welche ich schon vor Wochen ausgeraubt hatte.... Wir alle könnten jetzt unser Leben in einem Übergroßen Magen verlieren.
Super Aussichten, ich packe kurz meine Koffer.
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:3
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Versatility [mha x aot]
Fanfiction(neu) Wordcount - 5.391 (neu) Lesedauer - 30m {Versatility ~ Vielseitigkeit} (Mha Oc kommt in die AoT Welt.) Sayoko war kein Fan von Regeln. Aber definitiv ein Fan von Chaos. Als sie eines Tages innerhalb des Außenbezirkes Shiganshina erwachte,wur...