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Zwei Jahre nach Trainingsbeginn - Das Jahr 850

,,Ich will mich ja jetzt nicht beschweren oder so, aber- Fuck man!" Lautstark stolperte ich über einen Stein, landete aufgrund meiner ausgezeichneten Reflexe mit der Nase voraus in die, vom Regen matschige Erde. Dementsprechend blieb auch die Hälfte des Modders schön in meinem Gesicht kleben und hob meine Laune auch ganz gewaltig an. ,,Warum muss ich verdammt nochmal mit laufen?! Das stand ganz sicher nicht im Vertrag!"

,,Schneller Abschaum!" grölte mir der Glatzkopf nur entgegen, ritt mit dem braunen Pferdchen an mir vorbei und ignorierte den lautstarken Protest meinerseits. Es kann doch nicht wahr sein das hier niemand mein Leid ernst nimmt! Ich dachte ich soll hier nur ein bisschen helfen, aber das ich mit den anderen trainieren muss... Mit finsteren Blick wischte ich mir übers Gesicht und versuchte den Dreck wenigstens Grob abzubekommen. ,,Steh auf, Jammerlappen und lauf endlich weiter!" brüllte Keith nur zurück und ich war mir sicher das man diesen auch noch hinter der Mauer Sina gehört hatte. Wütend ballte ich meine Hände zu Fäusten, richtete mich jedoch wieder auf und lief tatsächlich weiter. Ich hatte einen Plan...

,,Wenn du auch nur daran denkst deine Magie zu benutzen, dann werde ich dich eigenhändig den Titanen zum Fraß vorwerfen!"

Verdammt.

~*~

,,Schau dich doch mal an! Und du nennst dich Soldat?! Du ziehst den Namen der ganzen Legionen in den Dreck!" - ,,Wortwörtlich..." murmelte ich, sah an mir herunter. Der dunkelgrüne Umgang, welcher uns vor dem Regen schützen sollte, sah bei mir nichtmal mehr grün aus. Zudem fehlte die Kapuze, die sich verabschiedet hatte als ich an einem Ast hängen geblieben war, weshalb mir meine Haare wie ein nasser Teppich ins Gesicht hingen. Auch meine Hose, die meines Glückes eh schon dunkel war, war durchnässt, schmutzig und klebte unangenehm an meinen Beinen.

Ehe ich mich versah, hörte ich ein lautes Klatschen, mein Kopf flog zur Seite und ein unangenehmer Schmerz breitete sich in meiner Wange aus. Fassungslos klappte mein Mund auf, meine Hand wanderte aus reflex zu meiner Wange und auch die Rekruten starrten mit teilweise offenen Mündern zu mir und Keith herüber. ,,Nimm das hier gefälligst ernst. Wir brauchen keine Weicheier welche nicht mal auf sich selber aufpassen können!"

Um ehrlich zu sein, ich war sprachlos. Mir war bewusst das ihm meine Art nicht passt, aber das er mir dafür gleich eine scheuert? Als wäre mir nicht bewusst, dass ich mich in einer ernsten Situation nicht so kindisch benehmen darf... ,,Okay." erwiderte ich daraufhin nur, verwirrte so ziemlich die halbe Weltgeschichte mit meiner gelassenen Reaktion, drehte mich um und machte mich auf den Weg in mein Zimmer. Ich wollte heute nur noch Duschen, gezwungenermaßen Abendessen und dann schließlich einfach nur Schlafen.

Als ich schließlich in meinem Zimmer ankam rieb ich mir ein weiteres Mal über die immer noch schmerzende Wange, öffnete die Tür und trat ein. Jap, man erkannte deutlich das ich dieses Zimmer bezogen hatte. Dazu gab es auch ganz amüsante Geschichten. Letzte Jahr zum Beispiel hatte ich mir mit irgendwelchen roten Beeren, welche ich im Wald gefunden hatte, versucht Farben zu mischen um damit die Wände zu verschönern. Geendet ist es dabei das ich voll mit klebriger Farbe war und ich zwei Wochen auf der Krankenstation gammeln musste da ich auf die Beeren allergisch reagiert hatte.

Im Nachhinein ist es etwas schade das mein Körper mit den Beeren nicht klar kommt, denn sonst hätte ich Keith's Arbeitszimmer ebenso wie meines verschönert. Haufenweise Schmetterlinge, Herzen, Sterne und Blumen.... vielleicht hätte ich mich auch an eine Porträtzeichnung von unserem Lieblings Glatzkopf gewagt. Bei meinem Talent ist das ja gar kein Problem. Haha.

Mein Zimmer war unordentlich. Ich musste aufpassen wo ich hintrat, um nicht auf Klamotten, Unterlagen, oder anderen Kram zu treten. Meine Schuhe waren triefend Nass und dreckig, hinterließen einen deutlichen Fußabdruck weswegen ich mich kurzerhand in die Luft begab um mein Zimmer nicht noch mehr zu beschmutzen. Gleichmäßiger aber kräftiger Wind bildete sich unter meinen Füßen, hob mich einige Zentimeter in die Luft und verhinderte Gleichzeitig das meine Schuhe zu tropfen beginnen. Flink hüpfte ich zum Kleiderschrank, zog mir summend saubere Klamotten raus und verließ dann schon wieder das Zimmer um mich zum Waschraum zu begeben.

Versatility [mha x aot]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt