Mehr als nur ein Traum

Noel

Sie ist so schön, dass ich sie den ganzen Tag lang ansehen könnte. Perfekt wie ein Engel, der auf unserer Erde wandelt. Sie hat von Natur aus blonde, lange Haare und das schönste Gesicht, das ich je gesehen habe. Natürlich sind ihre Proportionen perfekt und ich liebe es, wie sie sich in ihrem Kleid vor dem Spiegel dreht um zu sehen, wie es sich an ihren Körper schmiegt.

Ich sitze hier in meinem schäbigen, alten Auto und sehe ihr zu, wie sie durch das Haus eilt und sich zu Recht macht, während ihr Freund vor ihrem Haus auf und ab läuft. Ständig hat er sein Handy in der Hand und vermutlich schreibt er ihr, dass sie sich beeilen soll und das nervt mich. Ich würde sie nie zur Eile drängen, viel lieber würde ich versuchen sie mit Handschellen an mich zu binden, damit ich nie außer Reichweite bin, wenn sie mich braucht.

Sie verschwindet aus meinem Blickfeld und ich fahre los, damit sie mich nicht sieht, wenn sie gleich nach draußen kommt. Bis nach Hause muss ich nur ein paar Blocks weiter und die Straßen sind so gut wie leer. Von dort aus laufe ich zu Kiki, die mich schon erwartet.

>Es ist schon spät, wo warst du so lange?<, will sie wissen und wirft sich mir um den Hals.

>Arbeiten<, lüge ich und lege meine Hände an ihre Hüften. >Wie war dein Tag?<

>Wie immer<, winkt sie ab, küsst mich und geht ins Schlafzimmer. Kiki hat schulterlange, schwarze Haare und ist auch hübsch, aber nicht so sehr wie Becca. Nur ist Becca ein Traum, Kiki ist meine Realität. >Ich lass mir später was stechen, gehst du mit?<

>Klar.< Kiki liebt es, sich Tattoos stechen zu lassen, beschränkt sich aber bislang auf Arme und Schultern, im Gegensatz zu mir, obwohl ich deutlich weniger Tattoos habe. >Um wie viel Uhr?<

>Zwölf.< Heute ist Samstag, also sollte das gut funktionieren. Becca ist um diese Zeit immer unterwegs, also werde ich nichts Wichtiges verpassen.

>Wir müssen gleich los, kommst du?< Ich hebe die Schultern, denn so etwas wie ein „Nein" würde sie ohnehin nicht gelten lassen, immerhin liegt sie schon nackt in ihrem schönen, großen Bett.