Noel

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Das Essen ist einfach köstlich und bis wir fertig sind, hat sie vier Gläser Wein getrunken, was sie etwas lockerer macht, doch sie wirkt nicht wirklich angetrunken. Wir unterhalten uns, bis wir ausgetrunken haben und bezahlen.

>Sieht nach Regen aus.<
>Du willst auf den Turm verzichten?<, frage ich sie neckend und sie schüttelt den Kopf.

>Ich bin doch nicht aus Zucker.< Um ihre Worte zu unterstreichen geht sie voran und ich folge ihr aus dem Restaurant zur nächsten Kreuzung, damit wir uns am Wegweiser orientieren können.

>Warst du schon einmal in dem Turm?<, will sie wissen und sieht fragend zu mir auf.

>Nein, leider nicht. Vielleicht als Kind, aber dann erinnere ich mich nicht daran. Meine Freunde sind nicht wirklich an Parks interessiert, höchstens Vergnügungsparks.<

>Dann lass uns irgendwann wieder her kommen, wenn es geht.< Lächelnd hakt sie sich bei mir unter.

>Abgemacht.< Ihre Brust steift meinen Arm und ich bete, dass mein Gehirn die Führung behält, solange es irgendwie möglich ist. >Irgendwie bin ich grade geil.< Also entweder ich habe mich mächtig verhört, oder sie hat mehr getrunken, als ich mitbekommen habe. >Habe ich das laut gesagt?<, fragt sie leise und sieht erschrocken zu mir hoch.

>Ja<, sagte ich wahrheitsgemäß, denn wenn sie so reagiert, habe ich mich wohl doch nicht verhört.

>Danny war scheiße zu mir, also habe ich ihn nicht gelassen und jetzt-<

>Hey<, sage ich schnell, bevor sie mir noch mehr Details erzählt, die sie mir sicher nicht nennen will. >Du musst dich nicht rechtfertigen<, versichere ich ihr. Sie presst die Lippen zusammen und sieht nach vorn, lässt mich aber nicht los.

>Du darfst das niemandem erzählen.<

>Mache ich nicht, versprochen.< Irgendwie habe ich das Gefühl, dass heute noch mehr passiert, was ich niemandem erzählen sollte.

>Wir sind fast da<, sagt sie und deutet zur letzten Kreuzung, bei der wir abbiegen müssen.

>Hoffentlich, es fängt gerade an zu regnen.< Sie starrt einen Moment in den Himmel, dann läuft sie schneller und zieht mich mit sich. Der Regen wird schnell stärker und sie lässt mich los, damit wir zum Turm joggen können, nur deshalb schaffen wir es, bevor es richtig regnet.

Sie geht gleich die Wendeltreppe nach oben und ich folge ihr, betrachte sie. Der Turm ist verlassen und die Aussicht von hier ist wirklich schön, trotz des Regens.

>Ich hätte mir eine Jacke mitnehmen sollen<, brummt sie und stellt ihre Handtasche ab, dann reibt sie sich die Arme. Ich habe zwar keine Jacke, aber mein T-Shirt ist fast noch trocken und besser als nichts, darum ziehe ich es aus und reiche es ihr.

>Hier.< Sie sieht erst das T-Shirt, dann mich an.

>Geht schon.<

>Nimm es<, bitte ich sie, sie nickt ergeben und zieht es über. Ich muss zugeben, es gefällt mir, sie in meinem T-Shirt zu sehen, vielleicht riecht es sogar nach ihr, wenn sie es mir später wiedergibt. Obwohl, sie kann es auch gern behalten.

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