18. Kapitel

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Elsa

Elsa erwachte auf einer weißen Liege. Sie setzte sich auf, und viel gleich wieder um. "Vorsicht", sagte eine vertraute Stimme neben ihr. "Jack, wo bin ich?", fragte sie, und drehte den Kopf in seine Richtung. "Das ist das Krankenzimmer", erklärte er. "Elsa, was ist passiert?", fragte er dann. Sie überlegte. Konnte sie ihm wirklich vertrauen? Sie kannte ihn schließlich erst seit Kurzem. Andererseits war er ihr so ein guter Freund, wie noch keiner vor ihm. "Elsa?", fragte Jack nun nachdrücklicher. "Nagut", sagte sie schließlich. "Ich werde es dir erzählen..."

Rückblick (aus Elsas Sicht)

Ich ging summend den fast leeren Korridor entlang. In zwei Minuten würde der Musikunterricht beginnen, doch ich würde nicht zu Spät kommen, ich war schon kurz vor dem Musikraum. Plötzlich sagte jemand hinter mir: "Schön, schön, schön." Ich dreht mich um und sah einen großen, rothaarigen Jungen, der gegen die Schließfächer lehnte. "Du bist dann wohl Elsa", sagte er mit klebriger Stimme. "Das ist mein Name", sagte ich vorsichtig. Und du bist...?" "Wie ich heiße, ist nicht von Bedeutung", sagte der schmierige Rotschopf. Er kam auf mich zu und ich wich zurück, bis ich die Wand in meinem Rücken spürte. Der Blick von Rotschopf wanderte gierig an mir auf und ab. "Hässlich bist du wirklich nicht", sagte er abschätzend. Panisch sah ich mich um, doch die Stunde hatte gerade begonnen. Wir waren allein auf dem leeren Gang! Ich starrte wieder Rotschopf an, der nun nur noch Zentimeter von mir entfernt war; "Aber Elsa, sei doch nicht so verspannt", sagte er lüstern. "Ich bin sicher, auch du wirst deinen Spaß haben!" Oh, Gott! Ich hatte gewusst, dass dieser Typ nichts Gutes im Schilde führte, aber das... Schließlich schloss er die kleine Lücke zwischen uns und fing an meinen Hals zu küssen. Ich versuchte, ihn weg zu drücken, doch er war zu stark. Seine Hände fuhren an meinen Hüften auf und ab. "Stopp!", rief ich, doch er hielt mir den Mund zu und fuhr fort mich zu küssen. "Hör auf!" "Elsa, jetzt entspann dich", sagte Rotschopf. Es reichte. Ich wusste nicht einmal, wie er hieß, und er küsste mich?! "Jetzt hör mir mal zu", sagte ich und schaffte es endlich etwas Raum zwischen uns zu bringen. "Ich weiß nicht mal, wie du heißt, und du küsst mich?!", sagte ich empört. "Jetzt hab dich doch nicht so", sagte Rotschopf. "Ich weiß doch, dass du es auch willst." Jetzt fasste dieser Perversling mir auch noch an die Brust! Ok, genug ist genug. Von meiner Wut getrieben holte ich aus und gab ihm eine kräftige Ohrfeige. "Du hast sie doch nicht mehr alle!", kreischte ich. Rotschopf fasste sich langsam an die Wange, dann sah er mir in die Augen, der Blick von Wut verzerrt. "Du hast es so gewollt", sagte er und schlug mich in die Magengegend. Ich krümmte mich und würgte, doch Rotschopf schien das nur als Ansporn zu nehmen und prügelte weiter auf mich ein, bis ich am Boden lag. Er stand über mir und lachte. Mit letzter Kraft schoss ich einen Eisblitz auf ihn. Sein Grinsen gefror wortwörtlich auf seinem dreckigen Gesicht. Ich rappelte mich keuchend auf und taumelte zum Musikraum. Dort angekommen riss ich die Tür auf, schlüpfte hindurch und schlug sie sfort wieder zu. Ich bemerkte nur noch wie Jack zu mir rannte und mich hochhob, dann wurde alles schwarz.

Rückblick Ende

Modern Frozen (Jelsa)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt