Ein Wachsoldat hielt seine Fackel zwischen die Scheite und warf sie dann in den Haufen. Die Flammen begannen zu lodern. Es war nun unglaublich dunkel für den frühen Abend. Der Wind hatte zugelegt und der gesamte Himmel war nun mit dunkelsten Wolken bedeckt. Es war kaum zu glauben, dass es noch nicht zu regnen begonnen hatte. Außerdem war es so schwül, dass es einfach gewittern musste. Noch einmal einen Blitz sehen, dachte sich Thoralf und spürte ein leichtes Kribbeln in der Brust. Schon als kleines Kind hatte er diese Naturschauspiele geliebt. Sein Vater hatte ihm damals schon die Kette geschenkt. Er hatte immer gesagt, dass es klar sei, wer sein Gott werden würde.
Das Feuer breitete sich schnell aus; Thoralf konnte die Hitze an seinen Beinen spüren. Der Soldat, der ihn bei seinem Gebet beobacht hatte sprang über die Flammen in den Scheiterhaufen und kam auf Thoralf zu. Die Menge schrie auf. Thoralf sah alles in Zeitlupe. Der Wachmann griff in sein Hemd und fand die Kette. Thoralf funkelte ihn hasserfüllt an, im vollen Bewusstsein dass dieser Mann ihm noch den letzten Besitz rauben würde. Der Soldat riss ihm die Kette vom Leib und hielt wie zur Erklärung den Talisman in die Luft. Dann kam der Donner. Der Blitz fuhr in den eisernen Hammer und der Dieb zuckte und schrie einen stummen Schrei.
Thoralf lachte und seine Stimme, sein ganzes Sein wurde eins mit dem Donner. Mit dem Donner kam der Blitz in seinen Körper. Thoralf spürte eine unbändige Kraft in sich. Er riss seine Hände auseinander und die Fesseln zerbarsten. Seine Stimme dröhnte ohne Zentrum im Raum. Er fühlte die gesamte Atmosphäre um ihn in seiner Kontrolle. Er bestand aus purer Energie, der Körper des Menschen Thoralf war vergessen. Sein Bewusstsein nahm den ganzen Landstrich war, der Scheit den er anblickte, flog im gleichen Moment in seine Hand. Thoralf hatte den Donner in sich aufgenommen. Die Inkarnation ließ die Spitze des Scheites magnetisch aufladen und es formte sich ein Kopf aus Metall, das aus der Erde strömte. Er riss den Talisman aus der brennenden Hand des Franken und drückte ihn in den Hammerkopf. Dann schritt er zu Ferun und riss ihre Ketten auseinander.