Die Hölle ist nicht interessant, sie ist fruchtbar.
- Robert Musil (auch Robert Edler von Musil, österreichischer Novellist, Dramatiker und Aphoristiker)
»Wo kommst du denn her?«, erkundigt Keith sich während er weiterhin die Soße umrührt. Ich betrete die kleine Küche und sehe in die verschiedenen Töpfe. Spaghetti Bolognese. Ich frage mich wie das Restliche Rudel überlebt, wenn die Zwillinge hier sind und für uns Kochen. Bisher habe ich keinen gesehen der auch kochen kann, nicht einmal Bella, Charlie oder Theresa. Keiner traut sich in der Küche etwas zu verändern, es ist das Reich der Zwillinge. Die beiden versorgen das Kriegsrudel mit jeder Mahlzeit. Kochen muss wirklich ihre Leidenschaft sein.
»Hier und da, dass Territorium erkundet.«, murmel ich während ich mir eine Tasse Kaffee mache. Die Küche ist wirklich nur auf uns Fünf abgestimmt. Die Schränke sind halb leer und von alles sind höchstens zehn Stück da. Ein weiterer Hinweis, dass wir nicht willkommen sind. Nicht das wir freundlich willkommen geheißen wurden. Der Empfang war so kalt, dass die Hölle hätte zufrieren können.
»Wo ist Sergio?«, füge ich nach dem ersten Schluck Kaffee hinzu. Entspannt lehne ich mich gegen die Küchenzeile mit beiden Händen um meine warme Kaffee Tasse gelegt. Von hier aus kann ich nur Keiths Rücken sehen und seinen braunhaarigen Hinterkopf.
»Er stattet dem Alpha des Kranichrudels einen freundlichen Besuch ab, er ist in einer Stunde zurück. Die Frage ist dann aber, wie gut seine Laune ist. Wieso hast du etwas entdeckt?«, erklärt Keith nachdem er seine Tomatensoße probiert hat.
»Ja, ich habe etwas sehr interessantes entdeckt. Das sollten wir uns gemeinsam ansehen. Das Kranichrudel hat verschiedene Gäste zurzeit, die sie uns wohl verschweigen wollen. Das beste wird aber der Weg dahin sein. Das restliche Rudel sollte so schnell wie möglich hierhin kommen. Ich würde gerne hier weg sein, bevor uns die Angelegenheit um die Ohren fliegt.«
»Du hörst dich ja richtig vernünftig an, Heath.«, neckt Keith mich während seine Augen meinen Körper auf und ab gehen. »Was genau hast du entdeckt?«
»Im Territorium gibt es einen Ort ohne Geruch, Bäume die bluten und ein Wald ohne Tiere.«, gebe ich vage preis. Nicht das, dass wirklich weiter helfen wird. Es hört sich einfach nur verrückt an. Ich kann mir auch nur ein Szenario vorstellen, wieso die Bäume mit Blut eingeschmiert sind. Es kann nur eine Falle sein, aber gibt es wirklich so viele die auf diese Falle hinein tappen? Gibt es Vampire die darauf reinfallen oder ist die Falle für uns gedacht?
»Was sagst du da? Du ergibt keinen Sinn, Heath. Werwölfe markieren ihr Territorium und Wölfe hinterlassen immer einen Geruch. Also erläutere das mal!«, drängt Keith energisch während er mich mit gerunzelter Stirn ansieht. Seine Tomatensoße ist in diesem Moment vergessen, genauso sein Topf mit Salzwasser. Wendet sich nach einigen Sekunden aber sofort wieder dem Herd zu.
»Nachher, wenn alle da sind.«, murre ich. »Was ist eigentlich Lians Problem mit mir?«, füge ich nach wenigen Sekunden hinzu. Keith hört auf mit rühren und steht stocksteif vor dem Herd. Das habe ich mir gedacht. Er wird mir nicht antworten. Alle wissen es, nur ich nicht? Dieses Rudel hat wohl mehr Geheimnisse als ich gedacht habe. Bin ich doch kein Teil von diesem Rudel? Reden davon wie sehr ich ein Teil dieses Rudel, wie sehr sie eine Familie sind, aber ich bin kein Teil von diesem Rudel. Ich bin ein Außenseiter.
»Der König sitzt ihm im Nacken, nicht zu vergessen, dass einige Rudel das Vertrauen in uns verloren haben. Wir werden angezweifelt. Es ist auch unser Fehler, wir hätten wissen müssen, dass Alexander kein Krieger war, aber wir haben es nicht. Natürlich gibt es auch noch Jules Ferana und die Gerüchte, das der König über uns keine Kontrolle mehr hat. Lian meint es nicht so, aber die Gestaltwandelerin konnte nicht bei uns bleiben, natürlich hätten wir sie nicht in dem Zustand weg schicken sollen, aber es ist passiert. Sie hat es ja überlebt und jetzt dusch dich, bevor Sergio da ist.«
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Rudelkrieger
WerewolfSie ist vor Ihrem Clan geflüchtet. Er ist neu im Kriegsrudel. Sie seit Jahren in der Wildernis. Er genießt seine neu erlangente Freiheit. Beide sind überwältigt von Ihrem neuem Leben. Buch 4, liest zuerst Rudelblut. Diese Geschichte ist Überarb...