Kapitel 14 - Überarbeitet

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Vergebung ist ohne Anfang und Ende.

-Dietrich Bonhoeffer (ermordet im KZ Flossenbürg, dt. lutherischer Theologe, aktiv am Widerstand gegen den Nationalsozialismus beteiligt)

»Du bist schwer zu finden.«, höre Heath hinter mir sagen. Und da geht meine Ruhe. Die Dusche und etwas zu essen hat mir gut getan. Es ist schon erstaunlich, was eine Dusche anrichten kann. Manchmal ist eine Dusche dafür verantwortlich, dass man sich wie neugeboren fühlt. Das man die Welt mit anderen Augen sehen kann.

»Die Natur soll, nach neusten Studien, einem gut tun.«, bemerke ich trocken und sehe stur in den Wald hinein. Ich kann Heaths Körperwärme hinter mir spüren, sein Geruch umgibt mich. Sein Geruch weckt meine Instinkte, den drang mich an ihn heran zu schmiegen. Was Heath wohl von mir will, nach all den Tagen. Es ist mir nicht entgangen, dass er mich ignoriert hat.

»Da ist nichts zu sehen.«

»Sehr gut beobachtet, Sherlock.«, erwidere ich. »Wie kann ich dir Weiterhelfen? Willst du es endlich durchziehen? Bist du endlich Manns genug mir dabei in die Augen zu sehen? Ich dachte schon, du wolltest es machen ohne das ich dabei bin.«

»Ich werde nicht so schnell aufgeben!«, knurrt mein Gefährte, dreht mich zu ihm um und sieht mir durchdringend in die Augen. Ich kann keinen Hass in seinen Augen erkennen oder in seiner Haltung. Was will Heath? Er hat mich die letzten fünf Tage ignoriert. Ich bin vielleicht nicht ganz unschuldig an der Sache, aber er hat mich zurück ignoriert. »Reden. Reden ist wohl unsere Schwäche. Wir reden aneinander vorbei und schon gar nicht mit einander.«

»Was willst du damit sagen? Das dass jetzt meine Schuld ist?«, erkundige ich mich beleidigt. Wie kann er es wagen. Ja okay, ich habe ihn ausgenutzt; ich habe ihn benutzt und ihn verraten. Aber das gibt Heath, meinem Gefährten, noch lange nicht das Recht, mir die Schuld in die Schuhe zu schieben. Es braucht zwei um den Tango zu tanzen.

»Das wir beide die Schuld tragen. Das wir beide noch viel voneinander lernen müssen, wenn wir wollen das diese Beziehung funktioniert.«, fängt Heath an, lässt mich los und geht einen Schritt zurück. »Ich will dich als meine Gefährtin, nicht nur weil, die Mondgöttin es so beschlossen hat sondern auch weil, du mir nicht mehr aus dem Kopf gehst und ich meinen Tag mit dir in meinem Kopf anfange und beende.«

»Sehr romantisch.«, lache ich leise. »Du hast mich die letzten Tage ignoriert, mich nicht mal angesehen geschweige denn, dass du es mit mir in einem Raum aushalten konntest. Wie willst du eine Beziehung anfangen, wenn du die Person nicht einmal ertragen kannst, Heath? Das ist schon schwer und dann sehe ich für uns nämlich eine Graue Zukunft voraus. Eine Zukunft auf die ich mich nicht wirklich freue.«

»Du willst jetzt mauern? Sagst mir aber, ich bin voreingenommen?«, verlangt Heath mit flehender Stimme zu wissen. Seine eisblauen Augen sehen suchend in den meinen. Wonach er sucht? Keine Ahnung.

»Nein, das tue ich nicht!«

»Doch tust du.«, meint Heath während er mich kopfschüttelnd beobachtet. »Du hast unsere noch nicht vorhandene Beziehung schon in Grund und Boden gestampft. Ich möchte mein bestes versuchen, wirklich. Aber nicht wenn du, nicht auch dazu bereit bist. Joana, ich will es versuchen, wirklich. Ich wollte dich nicht stören. Sergio hat sich zu deinen Clanmitgliedern gesetzt. Ich bin drinnen, wenn du mich suchst.«

»Es braucht viel mehr als eine kleine Entschuldigung um die letzten Tagen wieder gut zu machen.«, sage ich leise als Heath sich von mir entfernt. Ich kann sehen, wie mein Gefährte sich verkrampft.

»Es muss auch von beiden Seiten kommen, Gefährtin.«, meint Heath bedrückt während er sich weiter von mir entfernt. Ich höre wie die Tür hinter ihm zu schlägt und sich Sekunden später wieder öffnet. Seufzend sehe ich Lian an. Er hat also unser Gespräch belauscht und will mir jetzt aufmunternd zureden? Es ist schon lustig, wie unsere Beziehung von allen beeinflusst wird. Jeder gibt seinen Senf dazu, ob wir wollen oder nicht.

RudelkriegerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt