Kapitel 2 - Freiheit

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[castle on the Hill - Ed Sheeran]

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Kapitel 2
Freiheit

„Keine zehn Minuten bist du hier und schon nervst du mich, Lacy Anderson! Was soll all die Fragerei?", Farley sieht mich empört an. Ich angle mir noch einen Sour Cream Chip (Schande über mich, aber ich musste die nächstbesten nehmen) und lege den Kopf schief. „Als beste Freundin bist du nicht wirklich zu gebrauchen. Ich denke ich muss dich mal ersetzen" Keine zwei Sekunden später landet ein Kopfkissen mit voller Wucht in meinem Gesicht. „Arschloch", gröle ich.

Farleys und meine Freundschaft ist mir wirklich heilig. Okay, wir ziehen uns zwar häufig auf, aber wir können immer aufeinander zählen. Und ich bin total erleichtert, dass sie sich kein Stück verändert hat. Außer ihrem Haar, das ihr nur noch bis zum Kinn geht und in einem dezenten rosa glänzt. „Was hat deine Mutter überhaupt dazu gesagt?", ich mache eine Geste die ihren hübschen Bob umfasst. Farley schnaubt verächtlich. „Das kannst du dir sicher denken" Farleys Mutter ist ziemlich speziell. Sie achtet stets darauf, dass ihre Tochter gut gepflegt und anständig ist, sowie mit den richtigen Leuten befreundet ist. Ich gehöre da eigentlich nicht zu, aber irgendwie mag Mrs. Bell mich. Farley soll später, und das heißt direkt nach dem Abitur, in die Lehre gehen, damit sie danach das Touristencenter ihrer Mutter übernimmt. Farleys Mutter hat genauso wie meine für mich, bestimmte Pläne für sie.

„Ach, insgeheim überlegt deine Mum doch bestimmt sich selber die Haare rosa zu färben, stimmst?", ich zwinkere meiner Freundin zu. Farley grinst mich an. „Zurück zu deinen Fragen, was wolltest du noch gleich wissen?" Ich zupfe an meiner Jogginghose, irgendwie ist es mir peinlich, nachzufragen. Ich fühle mich wie jemand, der alles verpasst hat und nun total nervig ständig nachfragt. „Yves hat sich ziemlich verändert oder?" Farley hebt die Augenbrauen. „Ja, das hat er", brummt sie. Als ich sie erwartend ansehe, erklärt sie mir: „Er ist jetzt ein richtiger Draufgänger, ich glaube er hat einfach die falschen Freunde gefunden" Ich nicke. Mit sowas habe ich auch gerechnet. Aber schade finde ich es trotzdem, so eine coole Ich-wurde-gebrochen-und-deswegen-bin-ich-jetzt- so-ein-Badboy Story wäre doppelt so interessant. Nicht, dass ich auf sowas stehen würde.

Viel zu schnell weicht Farley vom Thema ab und wischt mit einer Handbewegung, all die Fragen, die auf meiner Zunge brennen beiseite. „Aber lass uns doch über was Anderes reden, wie wäre es, wenn wir rausgehen? Lust auf eine Spritztour?" Sie wartet meine Antwort gar nicht erst ab, denn sie springt schon auf öffnet die Zimmertür.

***
Im Gegensatz zu mir, kann Farley den Luxus eines Führerscheins und dazu noch den eines eigenen Autos genießen. Ich habe für ersteres keine Lust und für letzteres kein Geld. Da zähle ich lieber auf mein treues Fahrrad.Farley hat ein kleines Cabrio und weil das Wetter heute so perfekt ist, können wir das Dach losmachen. Meine Freundin ist eine sichere Autofahrerin und so kann ich mich ganz entspannt zurücklehnen und die Fahrt genießen. Wir fahren in Richtung des abgelegenen Waldes, während die Sonne uns Meter für Meter begleitet. Der warme Wind fährt sanft durch meine Haare und lässt die Spitzen flattern. Es ist Spätsommer und die Hitze der letzten Wochen steckt noch in jeder Ecke und jedem Winkel und sorgt somit für eine angenehme Temperatur. Als wir die Straßen erreichen, wo uns kaum noch ein Auto entgegenkommt, schaue ich aus dem Fenster. St. Andrews ist eine Stadt voller Natur und Wald. Als die Kleinstadt noch in ihrer Gründungsphase war, lebten hier fast nur Bauern und Fischer, was man heute noch zu spüren bekommt. Die kleinen Häuser teilweise sogar noch mit Reetdächern, was sehr untypisch für Kanada ist, sprechen von einer Zeit, weit vor der Industrialisierung. An manchen Tagen, wenn man am Flussufer des St. Croix Rivers steht, kann man sich wirklich gut vorstellen, wie die alten Fischer dort Tag ein, Tag aus ihre Angeln auswarfen. Heute Lebt die Stadt vom Tourismus, die meisten Besucher sind aus Boston und Montreal. Doch um diese Zeit, ende des Sommers, kehren sie wieder heim und eine verschlafene Stille legt sich über die Häuser. Ich beobachte die an mir vorbeiziehende Landschaft. Die verschiedenen Grüntöne der Bäume und Wiesen vermischen sich am Horizont ineinander und erwecken in mir eine Sehnsucht nach der Ferne. Die Nachmittagssonne verleiht der Straße einen orangenen Touch und fühlt sich angenehm warm auf meiner Haut an. Ich lächele. „Hast du das vermisst?", ruft Farley und grinst mich an. Ich kann nur nicken, denn mir wird klar, dass ich das hier wirklich vermisst habe. Ich bin kein Mensch, der Heimweh hat, aber ich bin trotzdem jemand, der vermissen kann und das hier habe ich vermisst. Dieses Gefühl mit meiner besten Freundin durch die Gegend zu brausen und zu lachen. Das Gefühl von Freiheit. Ich lehne den Kopf zurück und jubele laut.

 Ich lehne den Kopf zurück und jubele laut

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Autors Note:

Also ich hoffe euch gefällt das neue Kapitel gut und ihr hinterlasst einen Lieben Kommi und eine Positive Bewertung.

Frage:
Was haltet ihr bis jetzt von der Story? Mögt ihr Farley?

Macht's gut ihr lieben
xoxo 🤭💕

Falling in Love, falling apart Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt