Kapitel 7 - Retter des Abends?

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Kapitel 7 - Retter des Abends

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Kapitel 7 - Retter des Abends

Ich werde von einem Heidenlärm, der von der Straße aus an mein Ohr dringt, unsanft aus dem Schlaf gerissen. Müde spähe ich durch die Vorhänge, um nachzusehen, was der Verursacher für den Krach am frühen Morgen ist.

Auf der Straße sehe ich Yves, wie er ein kleines Mädchen im Arm hält. Verwirrt runzele ich die Stirn.

Der steht doch nicht etwa auch noch auf kleine Mädchen?

Okay, zugegeben glaube ich nicht, dass das der Wahrheit entspricht, aber so ein kleiner Skandal über ihn wäre doch wunderbar.

Yves wuschelt dem kleinen Mädchen durch die blonde Mähne und lacht laut. Höchstwahrscheinlich handelt es sich bei ihr um seine Schwester, denn gewisse Ähnlichkeiten kann ich schon erkennen. (zumindest aus der Entfernung) Mir wird für einen Moment ganz warm, als ich Yves liebevollen Umgang mit ihr sehe und muss grinsen.

Ich lehne mich noch ein kleines Stücken vor, da verliere ich das Gleichgewicht und purzele kurzerhand mit einem lauten Poltern aus meinem Bett. Na toll, jetzt bin ich endgültig wach. „Was soll man machen, wenn so ein Typ direkt neben einem wohnt...?", murmele ich und reibe mir den Arm.

Als ich meinen Kleiderschrank öffnen will, fällt mir das Kleid auf. Gestern war es noch nicht da. Es hängt ordentlich an einem Kleiderbügel und scheint mich voller Spott anzusehen.

Noch nie in meinem Leben habe ich so etwas groteskes gesehen. Es ist elfenbeinfarben mit einem schwarzen Kragen am Hals und einem schwarzen Gürtel in der Taille. Mich erinnert es irgendwie an diese Kostüme, die früher Hausmädchen oder Kindermädchen getragen haben. Die ganze Verkleidung sieht ziemlich brav aus, mal abgesehen von der Länge, denn das Kleid würde mir gerade so über den Po gehen. Im Allgemeinen könnte es glatt als Kostüm in einem schlechten Film sein, oder wenn es noch etwas mehr Ausschnitt hätte als Kleidungsstück in einem Porno.

Eins steht fest: das Ding da trage ich nicht. Mit einem wütenden Laut, schnappe ich mir das Teil und rausche die Treppe hinunter. 

„Mum!", brülle ich aufgebracht und halte ihr das Kleid vor die Nase. Meine Mutter hebt ihren Blick von ihrer Zeitschrift und schaut mich zuckersüß an. „Wie ich sehe hast du das Kleid für heute Abend schon entdeckt", meint sie. Ich verschränke die Arme vor meiner Brust und atme einmal tief durch. „Das trage ich nicht", sage ich dann entschlossen und schaue ihr in die Augen. Mum lehnt den Kopf ein Stück zurück und schaut mich an, als würde ich chinesisch sprechen, was mich nur noch aggressiver werden lässt. „Was soll das denn jetzt heißen? Natürlich trägst du es, das war nicht gerade günstig!", meint sie Kopfschüttelnd und will sich einfach wieder ihrer Zeitschrift zuwenden. Die Wut, die in meinen Adern pulsiert ist kaum mehr auszuhalten, aber ich zwinge mich einen ruhigen Ton anzuschlagen. „Nein mum. Ich entscheide selber, was ich anziehe und was nicht, oder bin ich jetzt wieder fünf Jahre alt?", dabei reiße ich ihre verdammte Zeitschrift weg. Sie schaut mich für einen Moment ungläubig an, dann richtet sie sich langsam auf. „Hör mal, kleine Rebellin. Das heute Abend ist eine Soiree, da trägt man solche Kleider. Sei froh, dass ich es sonst überhaupt genehmige deine geschmacksverirrten Klamotten zu tragen", mit diesen Worten setzt sie sich wieder hin und schnappt sich ihre Zeitschrift.

Falling in Love, falling apart Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt