Emotionen

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Das Licht kam plötzlich nur so in meine Augen geschossen, sodass ich sie zu Schlitzen formte. Woran reflektiert die Sonne so stark? Ich zog mein Fernglas und legte es vor meine Augen. Nach einigen Suchen fand ich dann Konoha's Eingangstor. Die Sonne hat in den glänzenden Mauern reflektiert. Endlich. Ich bin jetzt 4 Tage ohne Pause gelaufen und habe Konoha endlich gefunden. Hätte Pain mein schwachen Punkt nicht entdeckt, hätte ich das niemals gemacht. Ich hätte niemals meinen Teamkameraden ausspioniert, was ihm vielleicht zum Tod bringen würde. Es tut mir leid Naruto. Ich sprang auf einen großen Baum nahe der Mauer und zog die Kaputze hoch. Dann sprang ich im richtigen Moment in die Stadt. Das ging verdammt leicht.

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Ich schlenderte ein wenig durch Konoha und schnappte so überraschenderweise einige Infos auf. Aber nicht genug. Ich überlegte kurz und dann fiel es mir endlich ein. Ichirakus Nudelshop. Warum bin ich da nicht früher draufgekommen? Ich legte einen Zahn zu und stand wenig später vor dem Nudelladen. Nach kurzem zögern ging ich rein und bestellte still eine Nudelsuppe. Ich hielt den Blick immer gesenkt und aß nur leise. Irgendwann kamen mehrere Personen im den Laden die ich sofort an den Stimmen identifizieren konnte. Naruto und Kakashi. Mehr glück kann man ja gar nicht haben. Sie redeten viel mit einander, weshalb sie nichts bemerkten. Leider nichts wovon man Pain berichten könnte. Irgendwann beganten sie, über ein neues Jutsu zu reden. Soweit ich das mitbekomme geht es über Naruto's Rasen-Shuriken. Mit seinem  Rinnegan dürfte Pain das aber schnell analysieren, also ist das so gut wie überflüssig. Wozu braucht der mich dann eigentlich? Anscheinend ahnte Kakashi schob was davon, dass sie ausspioniert werden, also legte ich Geld auf den Tresen und ging langsam nach draußen. Mittlerweile hatten sich Wolken zusammengezogen.
Ich lief ein wenig durch die Straßen und blieb kurz vor dem Laden von Ino's Eltern stehen, denn ich hörte drei mir sehr bekannte Stimmen. Yuki, Yakana und Kumaro. Die Stimmen wurden lauter und kurz danach traten die drei mit einem Blumenstrauß aus der Tür. Ich wendete meinen Blick ab und wartete bis die Kinder weggegangen waren. Was machen die mit dem Bumebstrauß. Nach kurzem zögern lief ich meinem alten Team unauffällig hinterher.

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Nach einem kurzen Weg erkannte ich wo die drei hingingen. Richtung Friedhof. Doch nicht etwa wegen Soma? Wir waren recht schnell an dem Eingang des Friedhofs angekommen, während die Kinder eintraten setzte ich mich auf ein Hausdach. Ich beobachtete sie schweigend wie sie den Blumenstrauß ablegten und kurz still da standen. Mittlerweile hatte es angefangen zu regnen, sodass mein Mantel durchnässt war. Brr, verdammt kalt. Das denkten sich wohl auch Yuki, Yakana und Kumaro, denn sie gingen hastig zurück. Als sich die drei entfernt hatten sprang ich auf den Friedhof runter. Tatsächlich, sie hatten den Blumenstrauß an Soma's Grab gelegt. Meine Blicke fuhren über die Gräber, bis ich eine Aufschrift erkannte die meine Aufmerksamkeit auf sich zog. Langsam ging ich darauf zu. Auf dem Grab stand
'Mikoto & Fugaku Uchiha'
Ich schaute auf den Boden. Damals war ich oft hier gewesen, aber je älter ich geworden bin, desto seltener wurde es. Ach Mama, du hättest das alles sicher nicht gewollt. Nicht gewollt, dass ich bei Akatsuki wäre und nicht gewollt, dass ich meine Freunde ausspionieren würde. Wieder durchzog sich ein Schrei meinen Kopf, der Schrei den ich nie vergessen werde. Es folgten in meinem Kopf ihre Sätze, wie:
"Ich bin stolz auf dich Saraki"
"Ich passe auf dich auf"
"Ich helfe dir"
"Du wirst eine tolle Kunoichi"
Aber auch Stimmen meines Vaters kamen:
"Vielleicht wirst du doch eine gute Kunoichi"
"Du bist ganz meine Tochter"
"Du hast viel Talent"
Eine kalte Träne lief mir die Wange hinunter. Und das, obwohl ich keine Trauer empfand. Ich konnte das gar nicht mehr. Meine Trauer wurde schon komplett aufgebraucht. Ich weiß nicht mehr was das ist. Mein Leben bestand nach dem Tod meiner Eltern nur noch aus Sinnlosigkeit, Emotionslosigkeit und Trauer. Dann wurde ich zu dem, was ich jetzt bin. Ich konnte nur noch Wut spüren, und wenn ich das nicht enpfand, dann gar nichts.
Aber dann gab es da die Person, die mir etwas gegeben hat, was ich so nicht wiederbekommen hätte. Sie gab mir Freude und Liebe. Nach langem wieder ein Lichtblick. Und diese Person war Kiba.

Saraki Uchiha | Sasukes kleine SchwesterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt