»Taehyung!«
Ich hebe meinen Kopf an, obwohl ich nicht gemeint bin.
Einer der anderen Schüler ruft seinen Namen, um seine Aufmerksamkeit zu erlangen.
Seine Aufmerksamkeit, die alleine mir gehört.
Seine Blicke, die nur auf mir liegen.
Seine Bewegungen, die nur mich verfolgen.
Der Schüler bleibt neben ihm stehen und fragt ihn leise irgendetwas.
Über diese Entfernung kann ich nicht verstehen, was sie sagen.
Ich sitze in derselben Reihe wie er, doch auf der anderen Seite des Klassenzimmers.
Ein verzweifelter Versuch zu flüchten.
Vielleicht auch ein Versuch, so weit entfernt wie nur möglich in seiner Nähe zu bleiben.
Gehe ich zu weit weg, wird er mir folgen.
Ich darf nicht aus seinem Sichtfeld verschwinden.
Für Fehlverhalten meinerseits bestraft er mich.
Er tut mir weh.
Er schlägt mich.
Er schreit mich an.
Mit seinen Blicken schreit er.
Schließlich soll kein zufällig vorbeilaufender Passant etwas davon erfahren.
Ich bin sein Besitz.
Sein Haustier.
Er darf mit mir machen, was auch immer er will.
Ich hingegen muss bei ihm bleiben, beinahe willenslos.
Er überprüft jede meiner Handlungen.
Er beobachtet jede meiner Interessen.
Er vergiftet mein reines Herz.
Ich soll ihm gehören.
Ganz allein ihm.
Ob ich will... oder nicht.
