Chapter 80

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"Losing him was like hearing every goodbye ever said to me all at once."

Evelyn

Er drückte meine Hände und zog mich näher zu sich. Ein vertrautes Gefühl machte sich in meinem Körper breit und ich erinnerte mich langsam an ganz andere Dinge. Viel schönere Dinge. Aber noch sagte ich nichts. Ich wollte, dass er weitersprach.

„Ich weiß, ich hätte dir das schon sehr viel früher sagen sollen", fuhr er fort. Seine Stimme zitterte und ich spürte, dass er aufgeregt war. Womöglich noch aufgeregter, als ich selbst. Kurz schaute er auf seine Füße und holte tief Luft, bevor er mir wieder in die Augen schaute und nervös lächelte. „Aber du hast es verdammt nochmal geschafft, dass ich mich in dich verliebt habe, Evelyn Corey."

Nun war es völlig um mich geschehen. All die guten Erinnerungen, die ich an Damian hatte, liefen in meinem Kopf wie in Zeitraffer ab. Jeder Kuss, jede Berührung, jedes Gespräch, einfach alles prasselte plötzlich auf mich ein. Keine einzige Träne konnte ich mehr zurückhalten und mit einem großen Schluchzer fiel ich Damian um den Hals.

Er fing mich auf und drückte mich fest an sich. Weinend vergrub ich meinen Kopf in seiner Schulter, während er über meinen Hinterkopf strich und keine Anstalten machte mich je wieder loszulassen. „Ich dachte schon, ich hätte dich verloren", murmelte er erleichtert und zog mich noch enger an sich.

Langsam löste ich meinen Kopf aus seiner Schulter und schaute stattdessen ihn an. Er strich mir ein paar Haarsträhnen aus dem Gesicht und lächelte mich aufrichtig an. „Ich hoffe, dass du dich in mich verliebt hast, hast du nicht nur gesagt, um mich wieder zurück in die Realität zu bringen." Ich musste mir ein Grinsen verkneifen und Damian ließ den Kopf in den Nacken fallen, weil er so sehr lachen musste. „Nein. Das war dieses mal definitiv die Wahrheit", antwortete er, als er sich ein wenig beruhigt hatte. „Na dann", setzte ich an und nahm sein Gesicht in beide Hände. „Habe ich mich wohl oder übel auch in dich verliebt, Damian Dashwood."  Er schüttelte den Kopf, als könnte er es nicht fassen.

„Du bist unglaublich." Und mit diesen Worten drückte er seine Lippen auf die meine und schenkte mir einen Kuss, den ich so noch nie erlebt hatte. Es waren tausend verschiedene Gefühle, die wir miteinander austauschten.

Ich spürte seine Erleichterung in jeder sanften Bewegung seiner Lippen. Jedes Mal, wenn er mich näher zu sich zog, wusste ich, dass er alles dafür getan hätte, um mich zu retten. Die leisen Seufzer von uns beiden vereinten sich zu einem Glücksgefühl, dass ich überhaupt noch nicht kannte.

Endlich konnte ich meine Gefühle ohne schlechtes Gewissen zulassen. Damian Dashwood hatte sich in mich verliebt und ich konnte definitiv nicht mehr leugnen, dass ich es auch schon längst getan hatte. Er war der Einzige, der es schaffte, mich alles um mich herum vergessen zu lassen.

Für immer wollte ich in seinen starken Armen gehalten werden, seine Hände um meine Taille spüren und seine Lippen auf meinen ruhen haben. Es war tatsächlich so, als würde sich die Welt für einen Moment nicht mehr drehen.

„Wenn das nicht ein entzückender Anblick ist." Damian und ich lösten uns voneinander und drehten uns gleichzeitig in die Richtung von der die Stimme kam. Mein Herz setzte für einen Moment aus, als ich sah, dass Adelyn Walker am Türrahmen lehnte und uns belustigt musterte.

Damians ganzer Körper spannte sich sofort an und er griff nach meiner Hand. „Ich rate ihnen uns gehen zu lassen, sonst endet das hier alles andere als schön", drohte ihr Damian und drückte dabei immer fester meine linke Hand.

Er versuchte mich zu beruhigen, doch das funktionierte leider eher suboptimal. Wenn ich nur daran dachte, was diese Frau mir angetan hatte, bildete sich eine Gänsehaut auf meinem Körper und mein Herz schlug schneller, als normal.

Perdition - VerderbenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt