Chapter 34

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"The heart wants what it wants"

Damian. Wütend drehte ich mich um und sah ihn hinter mir lässig an der Wand lehnen.

,,Weist du eigentlich, was für eine höllische Angst du mir eingejagt hast?", zischte ich zornig. Selbst im Dunkeln konnte ich seine weißen Zähne hervorblitzen sehen. ,,Ja, war schließlich kaum zu übersehen", scherzte er locker.

Was tat er hier überhaupt? Vor ein paar Stunden war er noch total wütend gewesen und hatte sich aus dem Staub gemacht. ,,Haha. Sehr witzig." Ich knipste das Licht im gesamten Wohnzimmer an während Damian sich kein Zentimeter rührte.

,,Heute kein schicker Pyjama?" Ich schaute an mir herab und bemerkte, dass ich immer noch meine Kleidung von heute Mittag anhatte. Ich war eingeschlafen und hatte mich nicht mehr umgezogen.

,,Und du brichst immer noch in fremde Häuser ein?", entgegnete ich genervt. Damian entfernte sich von seinem Fleck und ging langsam auf mich zu. ,,So fremd ist es mir gar nicht mehr", flüsterte er und sein Blick bereitete mir eine Gänsehaut. Was stellte er mit mir an?

,,Im ernst, Damian. Was machst du hier?" Ich verschränkte die Arme vor der Brust, genauso, wie er es immer tat. Sein Lächeln verschwand und er biss sich auf die Unterlippe, was ihn verdammt sexy aussehen ließ.

,,Letztes Mal bin ich eingebrochen, um mich bei dir zu entschuldigen." Er kam mir immer näher und blieb nur einige Zentimeter von mir entfernt stehen. ,,Sag bloß du hast dasselbe wieder vor?", hakte ich neugierig nach. Endlich bildete sich wieder das schiefe Grinsen auf seinen Lippen von dem ich nie genug bekam.

,,Eventuell", murmelte er fast nur zu sich selbst. ,,Damian Dashwood. Dir scheint das wirklich schwer zu fallen", kicherte ich amüsiert. Sein Blick wurde immer sanfter und mein Herz hörte nicht auf schneller zu schlagen. Ging es nur mir so, oder wurde es wirklich wärmer hier drin?

,,Evelyn Corey. Mir tut es wirklich leid, wie ich mich verhalten habe." Seine Stimmte klang sehr aufrichtig und ich glaubte ihm jedes Wort, das er sagte. ,,Ich wusste schon immer, dass mein Vater ein Arsch ist", warf er hinterher. Ich musste mir ein bestätigendes Kopfnicken verkneifen.

,,Du glaubst mir also?" Meine Arme waren immer noch vor der Brust verschränkt und Damian wich keinen Zentimeter von seinem Platz. Er war mir schon so nah, dass ich seinen Atem spüren konnte, aber irgendwie wollte ich ihn noch näher bei mir haben.

,,Ich wollte es nicht wahr haben, aber ja...ich glaube dir", antwortete Damian etwas schuldbewusst. Sein Blick war leerer geworden und ich spürte, dass die momentane Situation erneut ernster wurde.

,,Schon eine Ewigkeit habe ich geahnt, dass mein Vater etwas mit dem Verschwinden meiner Mutter zu tun hat, aber es hat sich so unwirklich angefühlt. Ich denke, es wurde Zeit, dass mir es Jemand ins Gesicht sagt. Und zum Glück gibt es dich, Evelyn Corey." Die Art, wie er meinen Namen aussprach, raubte mir den Atem.

,,Das muss schwer für dich sein", erkannte ich schuldbewusst. Beschämt senkte ich den Blick. Auch ich war schuld daran, dass er diese Erkenntnis machen musste. Plötzlich spürte ich, wie Damian seinen Finger unter mein Kinn legte, es anhob und meinen Blick suchte.

,,Es ist okay. Ich habe mich schon vor Jahren damit abgefunden", versicherte er sanft. Seine Berührung löste ein berauschendes Gefühl in mir aus und ich konnte nicht damit aufhören, in noch näher zu mir zu wünschen.

,,Übrigens wusste ich von Anfang an, dass du auch einer von uns bist", informierte ich ihn, um das Thema zu wechseln. Ich merkte, dass seine Mutter ihm wichtig war und dass die Erinnerungen an sie Gefühle in ihm auslösten, die er noch nicht zulassen wollte. Und das war okay für mich. Er nahm seine Hand zurück und fing an zu lachen.

Perdition - VerderbenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt