Chapter 81

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"Everything is blurry

but the feelings are real."

Damian

Ich konnte sie nicht aus den Augen lassen. Wie sie dort stand. Verloren und verzweifelt. Noch nie in meinem Leben hatte ich solch einen Schmerz in meinem Herzen verspürt. Gerade hatte ich sie wieder und jetzt wurde ich ihr entrissen. Es machte mich fertig zu wissen, dass für sie und mich eine ganze Welt zusammenbrach.

„Ich liebe dich", murmelte ich kaum hörbar, doch ich wusste, dass sie mich verstand. Ihr leises Wimmern und Schluchzen fühlte sich an, als würden tausend Pfeile mein Herz durchbohren. Sie brach in sich zusammen und kniete nun auf dem Boden. Alles würde ich dafür geben, ihr aufzuhelfen, doch die Wache hatte mich fest im Griff und ich wusste, dass ich mich lieber nicht wehren sollte.

„Ich liebe dich auch", waren die letzten Worte, die ich von ihr hörte. Zwanghaft versuchte ich mir ihre Stimme für immer einzuprägen. Nie wollte ich sie vergessen. Auch ihr wunderschönes Gesicht schaute ich ein letztes mal intensiv an, bevor ich an den anderen vorbei aus dem Raum gezogen wurde.

Ash war die Letzte, die an mir vorbeizog und ich versuchte für einen kurzen Moment die Wache zurückzuhalten. „Du musst Eve und Cathy manipulieren", flüsterte ich. Ashs Augen waren groß und voller Tränen, als sie mich fragend anschaute. „Nimm ihnen den Schmerz! Sie müssen all das und mich vergessen und zurück in ihr altes Leben. Bitte versprich mir, dass du sie manipulierst!"

Die Wache zerrte an mir und ich konnte nicht mehr lange stehen bleiben. Ash bekam kein Wort heraus doch nach einigen Sekunden des Zögerns, nickte sie schließlich. „Wir werden dich da rausholen", rief sie mir anschließend noch hinterher, bevor ich endgültig verschwunden war.


Evelyn

„Wir müssen uns irgendetwas einfallen lassen." Grayson schlug wütend gegen das Lenkrad. Ich saß mit ihm, Ash und Cathy in seinem Auto. Zeke hatte sich bereit erklärt Damians Auto zu fahren. Tatsächlich hatte ich es nicht über mich gebracht dort einzusteigen. Zu sehr erinnerte es mich an ihn. Der Duft der Ledersitze und der leichte Geruch seines Aftershaves würden mich nur noch verrückt machen.

Die halbe Fahrt über hatte ich noch nichts gesagt. Auf keine Frage war ich eingegangen, sondern starrte einfach nur auf den Beifahrersitz vor mir, auf welchem Ash saß und ebenfalls noch keinen Ton von sich gegeben hatte.

„Ich denke, wir können nichts mehr tun", stellte Cathy fest und drückte meine Hand, die neben mir auf dem Sitz ruhte. Meine Tränen waren endlich getrocknet, doch der Schock saß tief.

Damian war weg.

Einfach so.

Endlich hatte er mich gefunden und zurück zu meinem alten Ich geführt und dann war wieder alles kaputt.

Einfach so.

„Wir sollten uns jetzt erst einmal auf Lily konzentrieren." Zum ersten Mal riss ich meinen Blick von dem Sitz vor mir ab und starrte Cathy an. Sie schaute mir in die Augen und nickte. „Sie lebt, aber es stand schlecht um sie. Keine Ahnung, was in der Zwischenzeit passiert ist. Der Onkel von Rhonda und sie selbst sind dort geblieben, um auf sie aufzupassen." Dankbar für Cathys kurze Schilderung der Sachlage drückte ich leicht ihre Hand und widmete mich dann der vorbeiziehenden Landschaft.

Es musste schrecklich für Damian sein. Er ließ mich und seine beste Freundin zurück und musste Dinge tun, die er nicht wollte. Aber das COV würde Wege und Mittel finden, ihn davon zu überzeugen, dass es richtig war, was er tat.

Perdition - VerderbenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt