°Passus 12° Um des Sturmes Willen

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Dann mit erhobenen Kopfe sorgte ich dafür, dass Taranis in die Lüfte stieg.
Wir flogen davon und ich musste mich selbst davon abhalten zurück zu blicken. Der Halb-Orc war viel ruhiger, als ich, was mich schlussendlich auch irgendwie ein wenig beruhigte.

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Nura Floruerunt P.o.V.

Der Sturm wurde immer schlimmer. Mehr und mehr Blitze schlugen ein und der darauf folgende Donner sorgte dafür, dass man seinen eigenen Gedanken nicht verstehen konnte.

Vadum Ventis war daran beteiligt, oder zumindest etwas, was von dort kam. Nichts und niemand anderes hätte so einen Sturm auslösen können.

Meine Unruhe beeinflusste auch Taranis, doch die Ruhe meines Begleiters balancierte es wieder aus.

Ich wusste nicht, was ich genau suchte, oder wollte. Nur ungefähr.
Hilfe zu suchen, war ein Wunsch, der nicht möglich war, denn 'Hilfe' war schon dort.
Zu wissen, wer oder was dafür verantwortlich war, war eine Sache die gefährlich, aber wenigstens möglich war.

Wieder dieses Brüllen und Blitze die zwischen den Wolken zuckten. Meine Angst von einem getroffen zu werden stieg nur weiter an, um so weiter wir an die Wolkendecke heran kamen.

„Casum...“ Ich hörte mich selber den Namen des Reichsbiests von Vadum Ventis zwischen all dem Donner sagen.
Ein riesiger Wyvern aus Wolken.
Ein lebendiger Sturm.

Meine Gefühle waren hin und her gerissen. Ich war angsterfüllt, doch zur selben Zeit erstaunt von der Kreatur.
Casum war es, der das alles verursachte, aber ein Reichsbiest würde dessen Königreich, dessen Revier, nicht einfach so verlassen.
Würde Vadum Ventis wirklich sowas tun? Und wie haben sie Casum dazu gebracht zu gehorchen?

Niemals hätte ich zu träumen gewagt, jemals so weit draußen zu sein; einen Krieg mit zu erleben, oder einem Reichsbiest zu begegnen...

Ich wollte abdrehen und woanders hin; nach Templern, Rittern, oder Wachen suchen. Es ging nicht.
Mein Körper war wie gelähmt.
Ich hatte Angst.

Diese lebende Wolke von einem Sturmdrachen kam auf uns zu. Ich spürte noch wie Ral'uk meinen Dolch nahm und dann flog dieser.
Ein lautes Gebrüll, nachdem der Dolch im Auge des Biestes stecken geblieben war, begleitete die Kreatur, als sie uns fürs erste zu Frieden ließ.

Außerdem hatte Ral'uk etwas gerufen. Was es bedeutete wusste ich nicht.
„Fazha thrin!“, war das, was er rief.
Diese Sprache war mir wirklich unbekannt...

Jedenfalls, Taranis selbst war auch von Furcht erfüllt. Das konnte man spüren. Er flog von allein tiefer.
Der Boden. Ich wollte wieder am Boden sein, und zwar so schnell es ging.

Mein Körper hörte wieder auf das, was ich wollte, kurz nachdem wir unten angekommen waren. Ein kleines Waldstück.

Ral'uk half mir runter, obwohl ich das bestimmt auch allein geschafft hätte.
„Danke... Wir wären nicht mehr, wenn ihr nicht dabei gewesen wärt.“
Ich wollte ihm unbedingt dafür danken. Schließlich ging es dort um unser leben.

Sein Blick war noch kurzfristig dem Himmel zugewandt, welcher noch immer von Blitzen und Wolken überseht war.
„Zerbrecht euch darüber nicht den Kopf. Wir leben noch.“

Kümmerte es ihn überhaupt, dass wir beinahe gestorben wären?
Er war gelassen und kicherte sogar kurz und leise. Wie ich dies jetzt verstehen sollte, wusste ich nicht.

„Ah noch etwas. Geht es euch gut? Ihr habt euch ziemlich lange nicht gerührt.“ Diese Ruhe, die er aufweiste. Kein Orc hatte sie. Ich kannte vielleicht nicht viele, weil sie nicht oft vertreten waren und wenn, meist mit keinen guten Intentionen.

Der niemals endende Krieg |NWo Geschichten leben. Entdecke jetzt