Die Zeit danach (Lenark)

Kapitel 13

Laila wartet schon ganz gespannt unten auf uns. „Laila, Lena und ich haben uns etwas überlegt und wir sind uns sicher, dass es dir gefallen wird. Wir haben uns lange Gedanken darüber gemacht. Und jetzt sind wir uns sicher, dass wir es dir jetzt sagen-" „Man Papa, jetzt red nicht lange drum rum." meckert sie und war sofort den Tränen wieder sehr nahe.

„In den Sommerferien oder früher fahren wir nach Paris für ein paar Tage. Lena und ich müssen nicht arbeiten. Nur wir drei nach Paris, was hälst du davon?" Gespannt warten Lena und ich auf ihre Reaktion.

Laila's Sicht

Paris, hat Papa da gerade wirklich Paris gesagt? Nur wir drei ohne Musik, ohne dass sie arbeiten müssen. Besser geht es nicht. Und da fragen sie auch noch, wie ich das finde?

„Papa, muss das sein?" Einen kleinen Spaß kann ich mir sicher erlauben. Ich bleibe so ernst ich nur kann. Auf Paris freue ich mich schon richtig.  „Nicht gut?" fragt Lena unsicher und tut mir in diesem Moment einfach nur leid. Aber irgendwie macht es auch Spaß.

„Ne, warum Paris? Können wir nicht nach Hamburg oder Kaiserslautern oder Winnweiler?" „Du und Winnweiler? Laila, Paris ist doch wunderschön." „Dann geht ihr doch alleine. Paris ist so...." Ich überleg und suche nach einem passenden Wort.

„Wo bleibst du dann? Entweder wir alle oder keiner." Papa wird plötzlich so traurig und er weiß doch, dass ich es nicht mag, wenn er traurig ist, das macht mich auch immer ganz ganz traurig Aber traurig sein gehört manchmal dazu. Ich war ja die, die ihn traurig machte. Vielleicht möchte er Lena einen Heiratsantrag machen, aber das wäre zu früh, glaub ich. Aber ich kann ihn auch nicht darauf ansprechen.

„Paris ist wunderschön und da möchte ich mit euch auch hin, am liebsten so schnell wie möglich." Ich sprang auf Papa's Arm und klammerte mich fest. „War ein kleiner Scherz, natürlich möchte ich nach Paris, warum fragt ihr mich überhaupt noch?"

„Man Laila, du machst Sachen mit-"
„Können wir schon dieses Wochenende? So kurzfristig? Ein spontanes Abenteuer." Ich freue mich richtig, möchte unbedingt etwas spontanes machen.

„Oder habt ihr so viel zu tun?" frage ich zur Sicherheit nach. Sonst bringt das überhaupt nichts. „Ne, wir haben Zeit. Kind, du hast Ideen." Das wäre wirklich ein Traum über das Wochenende nach Paris zu fahren.

Mark's Sicht

Laila macht Sachen mit uns. Ob das so kurzfristig gut wäre, ich weiß nicht. Klar, es war geplant nach Paris zu fahren, aber ob ich das kurzfristig mitmachen würde? Doch sie ist gerade so traurig. Ich weiß nicht was ich machen soll.

„Papa? Wir können auch in den Sommerferien fahren." Ob Laila das wirklich so meint? Ich bezweifle es. Aber vielleicht wäre es wirklich besser in den Sommerferien zu fahren. Ich würde mir extra Zeit nehmen. Naja, für Laila habe ich immer Zeit. Da ist sie mir wichtiger als die Musik.

„Leni, was meinst du? Über das Wochenende jetzt, später oder in den Sommerferien?" „Maus, versteh mich bitte nicht falsch, aber vielleicht wäre es wirklich besser in den Sommerferien nach Paris fahren. Wir hätten Zeit, aber so hätten wir mehr Zeit."

Laila versteht es irgendwie, wirkt auf mich allerdings auch etwas traurig. „Laila mein Schatz, wir machen das ja in den Sommerferien. Nicht traurig sein." Genau in diesem Moment fängt sie an zu weinen und klettert auf meinen Schoß.

Es zerreißt mich einfach innerlich sie so zu sehen. „Wegen Paris oder wegen Schule?" frage Leni vorsichtig nach und streiche ihr auch sanft über die Haare. „Schule," gibt sie knapp als Antwort und legt ihren Kopf wieder auf meinen Brustkorb ab.

Dieses Arme Kind. Was ich mich allerdings frage ist, ob sie das merken oder nicht? Merken sie nicht, wie schlecht es Laila geht? Ich zumindest merke, wenn es meinen Freunden nicht so gut geht und bin dann für sie da. Elea und Liliana kann ich echt nicht verstehen und das macht mich echt wütend.

„Leni, wir können doch schonmal buchen oder? Hotel und so. Dann haben wir nicht so einen Stress kurz vorher und dann kannst du auch für deine Tour proben," schlage ich vor. Laila wird mit der Zeit immer ruhiger, bis sie schlussendlich einschlief.

„Schatz, sie schläft," bemerkt auch Lena. Bestimmt schläft sie nicht lange und es ist nur ein „Beruhigungsschläfchen" wie sie oft meint. Oft war es schon der Fall, dass sie nach so einer großen Sache einfach schlafen muss um sich zu beruhigen. Meistens geht es ihr anschließend besser.

„Wir können von mir aus schon buchen. Die kleine Maus wollte doch auch nach Spanien, vielleicht könnten wir das verknüpfen. Eine Woche in Paris und 2 Wochen Spanien. Lust hätte ich, mach's für deine Tochter." Das wird aber momentan ein bisschen viel. Nach ihren Sommerferien wollte ich eigentlich auf Tour gehen. Doch Laila ist mir tausendmal wichtiger.

Ich werde es wahrscheinlich trotzdem machen. Nitti unterstützt mich bestimmt, besonders dann, wenn er weiß, dass es um Laila geht. Laila ist für ihn wie eine kleine Schwester, was mich so freut. Lena ist auch da und wird sicher auf Laila aufpassen.

„Wir machen es, aber schon am Anfang der Ferien, dann kann ich mit meiner Band noch vor der Tour Proben." Ich brachte Lena damit zum strahlen. „Du, Lena" fange ich an und kratze mich kurz unsicher am Hinterkopf.

„Spuck schon aus, was möchtest du von mir?" „Würdest du vielleicht auf Laila aufpassen, wenn ich auf Tour bin? Also nur-" „Klar mache ich das. Vergiss aber nicht, dass du noch die Aufnahmen für The Voice hast." Mist, vergessen. Irgendwie schaffe ich das schon, da wäre ich mir sicher.

„Schatz, schaffst du das auch? Nimm dir bitte nicht zu viel vor. Deine Tour kannst du doch auch ausfallen lassen." Das könnte ich, doch ich musste sie schon verschieben. Ich wollte all diese Dinge noch machen.