Chapter 10.

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Hongjoong

"Komm. Ich zeige dir dein neues 'Zuhause'." kicherte ich ein wenig hinterhältig.
Unsicher sah sie zu mir. Ich hielt ihr meine Hand hin und sah ihr tief in die Augen.
Zögerlich trat sie vor und legte ihre kleine Hand in meine.
Ich umgriff diese und lachte leise. Es war schon Jahre her das ich einen Menschen angefasst habe.
Sie blieb ruhig und lief mir hinterher als ich los ging zurück zu dem alten Haus.
Die Türen waren noch immer offen und man sah das kalte, dunkle Innenleben. Soweit man es Leben nennen konnte.
Hier war alles wie Tod. Ich wunderte mich das ich noch am Leben war.
Aber das Wunderland entschied wer lebte und wer stirbt, wer blieb und wer ging.
Nachdem wir beide mitten in dem Raum standen fiel die Tür zu und das süße Mädchen neben mir zuckte zusammen.
"Bist du alleine?" fragte sie und als ich meinen Kopf langsam und etwas gesenkt zu ihr drehte blickte sie genau dann zu mir.
"Ja." sagte ich trocken und schluckte. Noch nahm sie den Blick nicht von mir, noch wusste sie aber auch nicht das ich verrückt war.
"Wie lange?" fragte sie weiter und blinzelte ein paar viele Male hinter einander.
"Monate? Jahre?" ich war mir nicht ganz sicher. Ihre schönen Augen weiteten sich kurz und sie drückte meine Hand ein wenig.
"Mit wem redest du dann?" fragte sie die Frage bei welcher ich lachen musste.
Mit einem grinsen tippte ich auf meinem Kopf und zeigte ihr die Zunge. "Im Wunderland ist nichts normal, also brauchst du keine Angst haben" beruhigte ich sie als sie mich geschockt musterte.
Dann zog ich sie mit mir.
An einen Ort welchem ich keinem anderen zeigen würde.
Durch Räume, die mit jedem immer dunkler wurden.
An Wänden, mit merkwürdigen Schriftzeichen.
Und mit Geräuschen, die selbst mir Gänsehaut bereiteten.
Bis wir in einem heller erleuchteten Raum traten. Warum das Licht?
Wegen dem großen Loch in der Wand die nach draußen führte.
Ich zog sie mit mir und man hörte unsere Schritte durch den Raum hallen als wir auf den Steinboden auftraten.
"Ist das hier sicher?" fragte sie nervös und wieder drückte sie meine Hand fester.
"Solange ich bei dir bin ist alles gut. Naja denk das einfach." ich grinste über meine Schulter in ihr verängstigtes Gesicht.
Mein Blick richtete sich wieder auf den 'Ausgang', welchen wir mit wenigen Schritten erreichten und austraten. Ich atmete die frische Luft ein. Hier war ich so gut wie nie.
Auch wenn es hier wie an allen schönen Orten im Wunderland aussah.
Alleine war es nicht das was ich spüren wollte wenn ich an einen solchen ging wie diesen.
Ich wollte hier glücklich sein, aber nicht alleine.
Nun war ich es nicht mehr, nun konnte ich also an einen so schönen Ort wie diesen.
"Wie kann das sein? Hinter ist es doch-.." ich unterbrach sie netter Weise.
"Im Wunderland ist alles Möglich. Immerhin bist du hier, bei mir." und so schnell wollte ich nicht mehr das sie geht.
Ich ließ ihre Hand los und ganz in ihrer eigenen Welt ging sie weiter. Ich sah ihr lächelnd hinterher.
Hatte ich gerade meine Hoffnung in Person gefunden?
So beim längeren betrachten ihrer hatte ich dieses Gefühl definitiv in meinem Herzen das sie Hoffnung und noch etwas mit sich gebracht hatte.
Unsicher was es war runzelte ich meine Stirn und überlegte.
Aber was hatte mein Kopf mit meinem Herz zu tun?
Rein von meinen Gefühlen schon einmal nichts.
Ich seufzte und sah vor mich hin.
"Hongjoong komm her." rief sie begeistert und ich lief lächelnd zu ihr rüber.
Sie zeigte auf einen Punkt wo viele, viele Blumen waren.
Aber was wollte sie mit Blumen? Wir waren hier auf einem saftig grünen Rasen.
Da fiel mir eine Szene aus einem Märchen meiner Eltern ein.
Ich setzte mich in den Rasen und zog sie dann an ihrer hängenden Hand zu Boden. Sie landete schon halb auf mir, genau wie ich es wollte.
"Irgendwann werden wir diesen Ort besuchen. Aber erst einmal blieben wir hier." ich zog sie an ihrer Schulter zurück so das sie auf meinem Bauch lag.
"Wir? Irgendwann werde ich wieder nach Hause gehen." sagte sie und ich sah in den blauen, wolkenlosen Himmel.
"Zuhause? Du hast noch immer nicht begriffen dass das alles kein Traum ist y/n. Du bist aus einem Grund hier und ich zeig ihn dir." sie setzte sich auf und sah in meine Augen.
Ohne lange zu überlegen kam ich ihr näher und legte meine Lippen auf ihre. Es hatte eine kleine süßliche Note und warm waren sie auch.
Ein angenehmes Gefühl durchfuhr mich. Doch nach wenigen Sekunden war dieses Gefühl wie von Zauberhand verschwunden.
Ich öffnete meine Augen und sah nichts.. Keine y/n...
Keine Hoffnung. Nur leere in meinem Herzen spürte ich.
Das Wunderland entschied wer blieb oder wer ging... Warum musste es ausgerechnet sie mir genommen werden?

ᵗʰᵉ ʷᵒⁿᵈᵉʳ ᵒᶠ ʷᵒⁿᵈᵉʳˡᵃⁿᵈ | •ᵃᵗᵉᵉᶻ•Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt