My Alpha

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Ema

Ein wenig nervös richtete ich die Spangen in meinem Haar ein weiteres Mal, bevor ich mein gesamtes Outfit im Spiegel beäugte. Die dunkle Jeans sitzt, der dicke graue Pulli juckt nicht und meine Socken sind dick genug, damit meine Zehen nicht sterben. Ich liebe den Winter. Darian ist vor etwa einer Stunde nach Hause gegangen und wird mich bald abholen. Heute wird unser erster Schultag als offizielles Paar sein und auch wenn mich normalerweise die Meinung anderer nicht interessiert, habe ich Angst vor der Reaktion. 

Ich liess meinen Blick durch mein Zimmer schweifen, um sicher zu gehen, dass ich auch wirklich nichts vergessen hab. Mir fiel Annies Brief ins Auge. Ich habe ihn seit gestern Abend nicht mehr angefasst und hatte das auch nicht mehr vor. Wenn meine Mutter den finden würde, dann würde sie mich wieder zum Psychiater schicken, was ich mir wirklich sparen kann. Nach einigen tiefen Atemzügen nahm ich ihn zur Hand und verstaute ihn in meiner Schublade in einem kleinen Täschchen.

"Ema!", hörte ich meine Mutter von unten rufen, "Tim ist gerade raus gegangen, wo bleibst du?" Ah verdammt, ich habe vergessen Tim bescheid zu sagen. Schnell hetzte ich mit meinen Sachen nach unten. "Eigentlich wollte ich heute mit Darian fahren.", sagte ich zu ihr und öffnete die Türe, nur um Darian vorzufinden. Ich hatte vor Tim zu sagen, dass er schon gehen kann, aber anscheinend hat das der Werwolf schon erledigt. "Guten Morgen!", meinte er und drückte mir einen schnellen Kuss auf die Lippen.

Leicht Überraschte schaute ich zu ihm hoch. So viel gute Laute war ich am Morgen nicht gewohnt. "Mama ich gehe jetzt!", rief ich, kurz bevor ich in meine Stiefel schlüpfte und meine Jacke anzog. "Viel Spass in der Schule!", erwiderte sie bloss und schon war ich draussen. "Meint sie das ernst mit Schule und Spass und so?", wollte Darian verwirrt wissen, was mich zum Lächeln brachte. Wir stiegen in seinen Wagen ein und sobald er den Motor startete, drehte ich das Radio lauter. 

Ich lehnte mich seitlich in den Sitz, sodass ich Darians Seitenprofil beobachten konnte. Ich schwöre euch, mit seinen Kieferknochen könnte er das Gemüse für meine Mutter kleinschneiden. "Du starrst.", murrte er und blickte kurz zu mir rüber, nur um sich danach wieder auf die Strasse zu konzentrieren. "Ich weiss, die Aussicht ist eben schon toll.", entgegnete ich, während ich die Augen verdrehte und sah wie er ernst bleiben wollte, doch das Zucken seiner Mundwinkel konnte man gar nicht übersehen. 

"Was denkst du, wie die anderen reagieren werden?", wollte ich wissen und musterte weiterhin sein Gesicht. "Wie meinst du das?", fragte er nach und zog seine Augenbrauen zusammen. "Naja, immerhin sind wir jetzt so richtig zusammen und keine Ahnung, du bist irgendwie immer Gesprächsthema Nummer eins.", antwortete ich und schaute aus dem Fenster, da wir uns gerade auf dem Parkplatz vor dem Schulgebäude befanden. "Es geht niemanden aus dieser Schule an, was ich mache, nur dich Prinzessin.", erklärte er und stieg aus.

Ich tat es ihm gleich und richtete etwas meinen Rucksack. Eine menge Blicke lagen auf mir und ich wollte, dass mich der Erdboden hier und jetzt verschluckte. Bevor ich mein Gesicht mit meinen Haaren verstecken konnte, spürte ich Darians Hand in meiner. Verwirrt sah ich in sein grinsendes Gesicht hoch. "Willst du etwa zu spät in den Unterricht kommen?", fragte er ironisch und zog mich mit sich. Mein Herz pochte wie wild und irgendwie war Darian die einzige Person, die ich wahrnahm.

Seine Augen strahlten heute anders als sonst und es machte mich verdammt nervös ihn so zu sehen. Verdammt nervös auf eine tolle und aufregende Art. Die Leute starrten auf unsere verschränkten Hände und ich spürte wie sich meine Gesicht erhitzte. "Wieso müssen die alle so gucken?", murmelte ich und vergas, dass Darian irgendwie alles hörte. "Du gehörst jetzt zu mir und das können sie ruhig mitkriegen.", meinte er und hielt mir die Tür auf, was einen Schwarm von Schmetterlingen in meinen Bauch frei liess.