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„Überraschung!"

Ich traute meinen Augen kaum, als Theo mit einem Strauß voller gelber Rosen im Türrahmen meines Zimmers stand und Happy Birthday für mich zu singen begann.

„Alles Liebe, Enna", wünschte er mir am Ende und beugte sich zu mir über das Bett, um mir einen Kuss zu geben.

Ich konnte gar nicht mehr aufhören zu grinsen, während Theo mir erzählte, dass er zu zehn Uhr einen Tisch in meinem Lieblingsdiner reserviert hatte und dass ich so zwar schon wunderschön aussah, aber es sicherlich besser wäre, wenn ich mich vorher noch schnell anzog, und mein Lächeln wäre sicherlich noch breiter geworden, wäre das möglich gewesen.

Doch anstatt ins Bad zu gehen und mich fertig zu machen, griff ich einfach nur seine Hand und zog ihn an mich heran.

„Mein Geburtstag könnte kaum schöner sein", flüsterte ich zwischen zwei Küssen. Ich begann, die Zeit zu vergessen, und dass ich morgen wieder arbeiten gehen musste, und dass mein Leben gerade eigentlich gar nicht so schön war, wie die Zeit, die ich mit Theo verbrachte. Dass ich nicht wüsste, was ich ohne ihn tun sollte, und dass mir gestern noch zum Weinen zumute war und ich kurz davor war, ihn anzurufen, aber ihn nicht stören wollte. Dass das alles hoffnungslos war, aber er mich seit unserer ersten Begegnung hoffen ließ, doch ich ihm das nicht sagen konnte, weil ich Angst vor seiner Reaktion hatte.

Er setzte sich auf und lehnte sich zum Nachttisch, um das Radio anzuschalten. Breathe out, so I can breathe you in. Ich berührte seine Lippen ein weiteres Mal und atmete den Geruch seines Parfüms ein, das all die schönen Erinnerungen zurückbrachte. Dass er extra beim Radiosender angerufen und sich dieses Lied – unser Lied – gewünscht hatte, erfuhr ich erst später.

„Enna, wir müssen aufhören, es ist doch schon nach halb 10", merkte Theo an, nachdem er ein paar Zentimeter Abstand zwischen uns gebracht hatte.

„Noch eine Minute", erwiderte ich. If anything could ever be this good again. Oh nein, etwas Besseres könnte ich mir nicht vorstellen.

„Du bist unmöglich." Kopfschüttelnd, aber mit einem Lächeln auf den Lippen verringerte er den Abstand wieder.

Und ich drehte das Radio auf, um Everlong von den Foo Fighters besser hören zu können.

EverlongWo Geschichten leben. Entdecke jetzt