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Jungkook POV

„Hast du alles Jimin?" fragte ich ihn, als er, nachdem er die Entlassungspapiere unterschrieben hatte, wieder zurück in sein Zimmer kam und die restlichen Sachen zusammenpackte.

Jimin nickte. „Ja, wir können gehen", schaute er sich noch einmal um und lächelte mir dann zu.

Jimin hatte eine Woche in diesem Krankenhaus verbringen müssen, weil er noch zu Beobachtung bleiben sollte. Er beteuerte zwar, dass es ihm gut ging, allerdings war ich definitiv auch der Meinung, dass er sich im Krankenhaus auskurieren musste.

Dementsprechend hatte er etwas geschmollt. Süß. Aber dennoch gab ich nicht nach und zwang ihn praktisch schon mit den Ärzten zu bleiben.

Gemeinsam gingen wir zum Busbahnhof, wo wir den Bus nahmen, um zu Jimin nach Hause zu gehen. Ich bestand darauf, dass er nicht alleine gehen sollte. Er war meiner Meinung nach etwas geschwächt, aber versuchte es sich natürlich nicht anmerken zu lassen.

Bei ihm zu Hause angekommen, stiegen wir noch die letzten Stufen zur Haustür hoch, eher wie einen handgeschriebenen Zettel entdeckten, welches daran befestigt war.

„Tch", lachte Jimin ungläubig auf und schüttelte den Kopf. Als ich den Zettel las, wurde mir richtig übel. Wer machte nur so etwas? Konnten Sie Jimin nicht einfach in Ruhe lassen, wer das auch immer war?

Musste, nachdem was er alles in den letzten Tagen erlebt hatte, ein Zettel an der Haustür vorfinden worauf ‚Ich hoffe du stirbst, du Möder' steht?

„Jimin, vielleicht solltest du wirklich in Betracht ziehen, ob du nicht wenigstens Anzeige gegen unbekannt machen möchtest, wenn du schon nicht weißt, wer dir das alles antut?" sprach ich auf ihn ein.

„Kookie... diesen Stress kann ich nicht auch noch gebrauchen. Die Polizei wird eh nichts herausfinden können."
„Aber vielleicht geben sie dir ja sowas wie Personenschutz oder so. Das sind schon fast Morddrohungen", redete ich immer mehr auf ihn ein. Doch dieser Dickkopf ließ sich nicht umstimmen.

„Es geht schon Kookie. Mach dir keine Sorgen."
„Aber-"
„Kein aber", unterbrach mich Jimin und öffnete endlich die Haustür.

„Kommst du nicht noch mit rein?" fragte er, als ich an der Türschwelle stehen blieb und er reinging.
Er schaute mich erwartungsvoll an.
Ich senkte schuldig und etwas beschämt den Blick zum Boden.

Jimin lachte leise auf. „Du brauchst noch Zeit. Schon klar. Aber ich hätte gedacht, wir bestellen uns noch eine Pizza? Keine Sorge, ich halte auch etwas Abstand", schmunzelte Jimin.

„Jimin, es tut mir leid, dass ich dir noch keine Antwort geben kann. Es ist nur-"
„Hey...", sagte er sanft und kam auf mich zu, um mir seine weiche Hand an die Wange zu legen und diese mit dem Daumen zu streicheln.

„Es ist okay. Ich verstehe dich. Du brauchst Zeit. Du willst nichts überstürzen. Alles gut. Hauptsache du glaubst mir, dass ich es nicht war."
„Ich glaube dir, Jiminie", sagte ich ohne zu zögern, weil meine Aussage der Wahrheit entsprach.

Jimin lächelte ein weiteres Mal. „Nun komm schon rein. Ich hab Hunger und du bestimmt auch", sagte Jimin und wie auf Knopfdruck, knurrte mein Magen.

Jimin war so unglaublich. Ich war froh, dass wir uns etwas aussprechen konnten. Und umso glücklicher war ich auch, dass er mich nicht unter Druck setzte, ihm die Frage zu beantworten, ob ich es noch einmal mit ihm versuchen möchte.

Ich liebte ihn immer noch. Keine Frage. Aber es war einfach zu viel vorgefallen.
Außerdem hatten wir gerade andere Sorgen.

Wir mussten herausfinden, wer Jimin diese anonymen Nachrichten schrieb und vor allem, wer ihn niedergeschlagen hatte.




02.11.2019

The Purge: Consequences [JiKook] Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt