5 - Staatsfeind No 1

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Grimmig sieht der im selben Augenblick noch auf, sehr skeptisch die Augen zusammengekniffen. Mit einem undeutlichen Grummeln schüttelt der bärtige Mann dann nur den Kopf und macht sich abschätzig auf den Weg.
Doch das haben die Drachenreiter nicht mehr mitbekommen, zu sehr sind sie damit beschäftigt Rotzbacke zur Ruhe zu bringen und diesen auch von den Zwillingen fernzuhalten. Denn die Zwillinge haben doch dieses einzigartige Talent, ihn immer wieder zur Weißglut zu treiben.
Die Köpfe darüber nur schütteln können, wenden Hicks, Astrid und Anni sich ab, grübelnd.

Mit langsamen und gemächlichen Schritten nähert Mehltau sich der hinteren Zelle, wobei sein Stock gleichmäßig und dumpf auf dem steinernen Boden aufkommt. Ein hämisches Grinsen ziert seine Lippen, als er die Zelle erreicht. Höhnend stützt er sich auf seinem Stock ab, dabei die fremde Reiterin im Blick. „Sieh einer an. Das verfluchte Mädchen aus einer noch verfluchteren Sippe." Deutlich trifft seine Stimme vor Hohn und Spott, wobei er sich nicht einmal die Mühe macht, dies zu verbergen. Stumm mustert Violene ihn, sich genauso wenig Mühe machend, ihm zu antworten. Wobei Mehltau dies doch eher belustigt aufnimmt, und näher ans Gitter kommt, unterbewusst das junge Mädchen auch dazu auffordert, dem nachzukommen. „Du weißt ganz genau, wer du bist. Du weißt ganz genau, woher ihr kommt und von welcher verfluchten Sippe du stammst. Und du hast Glück, das Haudrauf heute noch so gnädig war", fährt der alte Mann unbeirrt fort, Violene durch das Gitter musternd.
„Du weißt gar nichts über mich!", versucht sie bestimmt zu erwidern, leicht zischend.
„Du törichtes Ding", fährt er nur wieder unbekümmert fort, sich nicht einschüchtern lassend, „Ich habe mehr Kriege und Drachenangriffe überlebt, als du es jemals wirst. Wir beide wissen doch, was wirklich dein Geheimnis ist. Wozu ihr hier seid. Er wird euch schon finden und endlich den Garaus machen."
„Wovon redest du?!"
„Ich kenne deine wahre Abstammung, diese verfluchte Pest von „herzensguten Menschen". Deine ganze Sippschaft war eine einzige Qual für jeden anständigen Wikingerstamm! Ich hätte gedacht, nach all der Zeit nie wieder einen von euch sehen zu müssen. Aber offenbar ... ist das Schicksal mir in alten Tagen noch einmal gnädig." Ein unheimliches Grinsen breitet sich dabei auf seinem Gesicht aus. Und mit einem seltsamen Schimmer in den Augen mustert er die junge Reiterin.

Zögernd weicht sie etwas von dem Gitter zurück, umso mehr verwirrter, schweigend. Wurde ich von allen nur belogen? Wusste Narvik, woher ich wirklich komme? Oder die Frau oder mein ... „Onkel"?
Zufrieden über sein Werk richtet Mehltau sich wieder auf und geht. Ohne die Gefangene noch einmal eines Blickes zu würdigen. Grinsend.

Währenddessen hat Hicks seinen Vater abgefangen, vor der großen Halle. Und in eine „Diskussion" verstrickt, wenn man es denn Diskussion nennen kann. Schlussendlich ist es ein Gespräch, wo Haudrauf nicht mit sich reden lässt und ihm jegliche Antworten verweigert. Seinen Sohn aber genauso wissen lässt, dass er das Lauschen seines Sohnes sehr wohl mitbekommen hat. Und darüber nicht gerade glücklich ist.
„Zum letzten Mal, Hicks. Das ist Chefsache und dabei bleibt es auch! Deine Aufgabe ist es vorerst, das Gothi diesen Drachen versorgen kann. Und dass du ihn zähmst. Ich gebe dir diese Aufgabe, weil ich dir vertraue und an dich glaube, mein Sohn. Du schaffst das schon." Mit diesen Worten lässt Haudrauf einen mehr als verdatterten Hicks zurück, welcher besorgt von seinem Kumpel angestupst wird.
Den Kopf über seinen störrischen Vater schüttelnd winkt Hicks ab und wendet sich Ohnezahn zu. „Lass uns gehen, Kumpel. Vielleicht lässt der Drache ja wenigstens mit sich reden..."

Schweigend hat Anni deren Gespräch aus der Ferne beobachtet. Sich denken können, wie Haudrauf wohl auf die Fragen und die indirekte heimliche Spionage reagiert hat.
Unmerklich den Kopf schüttelnd lässt sie sich in den Sattel fallen, leise seufzend. Das reicht Zickzack als Zeichen schon aus, kaum breitet er seine Flügel aus und gewinnt schnell an Höhe. Bis er ruhig am Himmel entlang gleiten kann, und Kurs ansteuert auf die Berge und freien Felder. Kurz schüttelt er sich, wobei er seine Reiterin aus ihren Gedanken reißt, schmunzelnd. Überrascht, verwirrt sieht Anni auf, bis sie realisiert, wo ihr Kumpel sie nun hingebracht hat. Mit einem leicht verträumten Blick lässt sie ihren Blick über die weiten ruhigen Felder und Berge schweigen. Endlich ihren Gedanken wieder freien Lauf geben können. Warum das alles...? Das ergibt einfach keinen Sinn! Was soll sie denn verbrochen haben?

Nachdenklich kommt Hicks mit seinem Drachen in die Arena und schließt den Eingang hinter sich. Eigentlich wollte er Ohnezahn außerhalb der Arena lassen, aber sturköpfig wie Drachen nun mal sein können, hat dieser sich strikt geweigert draußen zu bleiben.
Denn niemand weiß besser als ein Drache selbst, wie gefährlich Drachen sein können. Und in diesem Falle hat Ohnezahn doch die bessere Ahnung, vor allem, was auch einen Leuchtenden Fluch angeht.
„Du darfst hier drin sein, aber du bleibst am Eingang, Ohnezahn. Verstanden? Er muss uns vertrauen können. Und sich nicht bedroht fühlen sollen, okay?" Noch einmal aufmunternd seinen Freund über die Schnauze streichelnd, macht er sich nun auf den Weg zu der Zelle, wo die Männer erneut den fremden Drachen eingesperrt haben.
Mit behutsamen Schritten nähert er sich der Zelle, die in der Wand eingelassen ist und den Blick auf einen blauen Haufen freigibt.

Noch einmal durchatmend öffnet er das schwere Käfiggitter und geht zurück in die Mitte der Arena. Atmet noch einmal durch und senkt den Blick, sich allein auf sein Gehör konzentrierend. Dabei nimmt er nur am Rande wahr, wie der Drache beginnt sich zu regen und aufzustehen. Ein unmerkliches Knurren entfährt dabei dem blauen Gefährten, was Ohnezahn missbilligend beobachtet.
Langsam richtet Schocker sich immer mehr auf und sieht sich um, versucht, sich zu orientieren, seine Reiterin zu entdecken. Ein sehnsüchtiges Grummeln entfährt ihm leise, als er sie nicht entdeckt. Dafür aber diesen schmächtigen jungen Reiter, in Begleitung von diesem Nachtschatten. Es endlich geschafft habend auf allen vieren stehen bleiben zu können, ohne gleich wieder umzukippen, nähert er sich mit langsamen Schritten dem schmächtigen Reiter. Dieser bleibt ruhig stehen, versucht jedenfalls diesen Anschein zu erwecken. Noch immer behält er den Kopf gesenkt und behält die Hand ausgestreckt, abwartend.
Mit behutsamen, konzentrierten Schritten macht er einen Schritt nach dem anderen auf Hicks zu. Doch dabei lässt er es sich nicht nehmen, ein bisschen bedrohlicher die Zähne zu zeigen und auch etwas Nebel zu bilden. Sehr zum Missfallen von Ohnezahn, der sich anspannt und bereit macht. Für den Fall der Fälle.

Nach einer Umkreisung von dem schmächtigen Jungen, der wohl für jeden wilden Drachen damals nicht mal als Appetithäppchen gereicht hätte, verharrt er schweigend vor ihm. Das Knurren sein lassen, mustert er Hicks genauer, intensiver.

Mit sich selbst ringend und nachdenkend senkt er den Kopf und schnuppert leicht. Wieder verfällt Schocker dann in ein Schweigen, gibt keinen Laut von sich und hält kurz vor seiner Hand inne, bevor er sich abwendet und zurück zu dieser Zelle geht. Niedergeschlagen rollt er sich zusammen, noch immer in Sorge um seine Reiterin.
Überrascht sieht Hicks auf und dem Drachen hinterher, unmerklich schmunzelnd. Er ist sehr loyal.
Erleichtert entspannt Ohnezahn sich wieder, zufrieden darüber, das seinem Freund nichts geschehen ist.

*********

Schon früh am nächsten Morgen, noch bevor die Sonne aufgegangen ist, sieht man zwei stämmige große Gestalten durch Berk laufen. Während der eine die große Halle ansteuert, verabschiedet der andere sich auf der Hälfte des Weges und verschwindet kurz zwischen den Häusern.
Seine Hakenhand schwingend und am liebsten ein Lied pfeifen wollen, muss er sich dann doch dazu zwingen grimmig dreinzugucken. Mit schweren Schritten geht er den Flur entlang, bis er an der gesuchten Zelle ankommt. Kurz holt er aus, um energisch gegen das Gitter klopfen zu können, als er überrascht feststellen muss, dass das Mädchen schon wach ist.
Zögernd die Hand hebend, sieht sie überrascht zu ihm, der sich gestern als Grobian offenbart hat. Etwas in seinen nicht vorhandenen Bart grummelnd, öffnet er dann die Tür und bedeutet ihr zu folgen: „Komm mit."

Zig Fragen schießen ihr durch den Kopf, bevor sie dem hastig nachkommt. Wo ist Schocker? Wohin gehen wir? Darf ich nachfragen? Dass er dabei seine schwere Hand auf ihre Schulter legt, lässt sie kommentarlos zu. Denn sie kann sich denken, warum und wofür. So nimmt Grobian die Gefangene mit sich, wieder durch den Flur und dann durch Berk, schweigend. Wobei Violene überrascht feststellen muss, dass es noch nicht einmal hell ist.
Auf dem Weg zur großen Halle schweigen beide Parteien. Er, weil er keine Notwendigkeit darin sieht und sie, aus Unsicherheit und Angst.
Kurzerhand stemmt er die schwere Tür der großen Halle auf und schickt Violene vor, bevor er die Tür hinter sich wieder schließt. In der Halle dabei angekommen lässt Grobian sie nun alleine vorlaufen, es nicht mehr als nötig erachten, so ganz genau auf sie aufzupassen. Denn am anderen Ende der Halle steht ein anderer, noch stämmigerer, Wikinger. Besser gesagt, niemand anderes als Haudrauf der Stoische.

Unwohl schluckt Violene, als sie den Häuptling entdeckt. Dieser scheint seine Mimik von gestern kein Stück weit verändert zu haben. Es kommt ihr so vor, als würde er genauso grimmig dreinschauen. Vielleicht liegt es daran, dass er nicht genügend geschlafen hat, wenn man sie schon so früh wieder hierherholt. Oder er kann allgemein nicht lächeln, geschweige denn lachen. Aber weiter soll sie gar nicht damit kommen, sich darüber noch mehr Gedanken machen zu können. Bestimmt bedeuten ihr die beiden Männer, sich hinter einem halbhohen Tisch hinzustellen und dort auch stehenzubleiben. „Du weißt, warum du hier bist?"
„Ehrlich gesagt, wünschte ich mir das. Das ich es wüsste."
„Das hier ist deine Chance, uns die Wahrheit zu sagen. Verstanden? Wir werden dir jetzt mehrere Fragen stellen und du musst die Wahrheit sagen. Alles andere wird eine noch schlimmere Strafe nach sich ziehen."
Darauf nickt Violene schweigend als Antwort. Unsicher, vielleicht auch etwas panisch.
„Gut." Mit verschränkten Armen stellt Haudrauf sich auf die andere Seite des Tisches, mit etwas mehr Abstand von diesem. „Wie heißt du?"
„Violene."
„Woher kommst du?"
„Soweit ich mich noch erinnern kann, aus einem kleinen friedlichen Dorf."
„Woher hast du den Drachen?"
„Schocker? Seitdem ich denken kann. Wir sind gemeinsam aufgewachsen."
„Wie bist du hierhergekommen und was willst du hier?"
„Wir sind hier offenbar gestrandet... Bitte, ich weiß weder, was davor passiert ist, noch wie wir hierhergekommen sind. Nur... mein Drache ist verletzt und er braucht unbedingt Hilfe! Wir möchten eurem Dorf weder schaden, noch ausspionieren. Ich bitte euch, lasst uns bei euch leben, bis seine Wunde verheilt ist und er wieder richtig fliegen kann. Dann verlassen wir euch auch wieder, wenn ihr uns nicht hier haben möchtet. Aber ich schwöre bei Thor, ich will euch nicht schaden." Unsicher sieht Violene nach dieser Mini-Rede zu den beiden stämmigen Wikingern auf, in der Hoffnung, sie kaufen ihr diese Geschichte ab. Denn der Gedächtnisverlust stimmt nicht. Sie weiß ganz genau, was davor passiert ist, dass sie bei Narvik noch gewohnt hat, welcher sie aufnahm. Ihre Gefängnistortur und die fremde Frau. Und Narviks letzte Worte, als sie ihn zurücklassen musste. Hau ab! Flieg immer weiter nach Os-"
Und das Schlimmste ist, nicht zu wissen, ob sie überhaupt die richtige Richtung eingeschlagen hat.

„Nun gut", mit brummiger tiefer Stimme reißt Haudrauf sie aus ihren Gedanken, nachdem er selbst länger geschwiegen hat.
„Ich glaube, wir haben eine Entscheidung getroffen." Dabei nickt Grobian stolz, jedenfalls mit seinem immer typischen Grinsen.

„Ihr dürft auf Berk vorerst so lange bleiben, bis dein Drache gesund ist. Danach sehen wir weiter. Am Training der Akademie aber wirst du keineswegs teilnehmen dürfen. Das ist dir streng verboten. Sonst muss eine Strafe folgen."
Überrascht sieht Violene auf, mit allem gerechnet haben, aber schlussendlich doch nicht damit. „Ich danke!" Lächelnd sieht sie zu den beiden, als Haudrauf Grobian zunickt.
„Ich bringe dich zu deinem Drachen! Und vorher holen wir noch unsere liebe Dorfhexe dazu. Sie kann wunderbar mit Medizin umgehen! Auch wenn sie nicht immer lecker schmeckt." Verlegen grinst Grobian dabei, sich mit seiner Hakenhand den Nacken kratzend. Wissend nickt Violene darüber, ihm schnell folgend.
Und erstaunt darf sie feststellen, dass dieser Wikinger sogar auch mal schnell sein kann. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass Gothis Hütte gar nicht mal so weit weg ist, von der großen Halle aus. Und zufälligerweise auch auf einem sehr hohen Berg direkt hinter der Halle liegt. Und so schnell Grobian zu dem Berg an sich laufen konnte, umso länger braucht er jetzt doch den Weg hochzukommen.

Und wenn das Hochkommen nicht schon gereicht hat, dann hat Gothi trotzdem noch einen auf Lager. Man bedenke, Grobian, ein stämmiger Wikinger, der nicht gerade leise an Türen klopft. Neugierig bleibt Violene hinter ihm, nur ahnen können wie Gothi wohl reagieren wird, wenn man sie vor Sonnenaufgang so rabiat weckt. Und wer hätte es gedacht? Kaum öffnet sich die Tür, fliegt erst ein empörter Schrecklicher Schrecken aus der Hütte, worauf ein Schlag mit dem Stab folgt. Wovon Grobian mit voller Wucht erwischt wird. „Hey!" Ein empörter Aufschrei entfährt ihm, bevor er zu der kleinen Frau vor sich guckt. Wobei Gothi empört und halbverschlafen mit ihrem Stab fuchtelt.
Schmunzelnd beobachtet Violene das aus ihrer geschützten Position.
„Jaja Gothi! Mir tut es auch leid dich geweckt zu haben, aber der Drache von diesem Mädchen braucht deine Hilfe!" Erstaunt hält Gothi inne, als Grobian zur Seite geht und so den Blick auf Violene freigibt. Eigentlich kennen die beiden sich schon, weswegen Violene sich auch unmerklich verbeugt als Begrüßung. Und doch scheint Gothi diesmal etwas irgendwie zu beschäftigen. Kurz kritzelt sie mit ihrem Stab etwas in einen Haufen Sand, was Grobian natürlich gekonnt versucht zu entziffern. „Was für eine Sache? Häh?" Verwirrt will er wieder zu Gothi sehen, da trifft ihn schon der nächste Schlag von ihrem Stab. „Achsooo! Drache! Jagut... ein Leuchtender Fluch, mit einer Schussverletzung. Warum?"

Dabei weiten sich Gothis Augen unmerklich mehr, mustert sie noch einmal Violene, bevor sie topfit in ihrer Hütte verschwindet und nicht gerade leise einige Sachen zusammensammelt. Nur kurz darauf erscheint sie wieder in der Tür, einige viele Sachen im Schlepptau dabei und deutet Grobian, sie zu tragen. Natürlich kommt er dem nach, bevor er noch einmal einen Schlag abbekommt. Wenn auch nicht ganz freiwillig und etwas in seinen imaginären Bart mal wieder murmelnd.
Aber nun kann es zur Arena gehen und Violene merkt deutlich, wie aufgeregt sie ist endlich ihren Freund wiedersehen zu können. Auch der Weg runter scheint diesmal schneller zu gehen, was auch daran liegen könnte, das Gothi nicht zulässt das Grobian zu langsam läuft. Ungewollt amüsiert darüber beobachtet Violene die Szenerie, während sie so durchs Dorf stapfen.
Und kaum kommt die Arena endlich in Sicht, geht es ganz schnell. Endlich hat das Warten ein Ende, als sie drin sind. Schnell setzt Grobian Gothi ab, bevor er Violene hilft die Zelle zu öffnen. Nur unfreiwillig sieht der blaue Drache auf, als er auch schon im nächsten Moment von seiner Reiterin geknuddelt wird. Gerührt beobachtet Grobian diese Szene, sich schnell unmerklich eine Träne wegstreichend. Kopfschüttelnd und innerlich doch irgendwie schmunzelnd kommt nun auch Gothi dazu. Während Schocker sich wieder einmal erleichtert an seine Reiterin drückt.

„Ich freue mich auch, dich zu sehen, Großer!", glücklich lacht Violene darüber und streicht ihm über den Kopf, „Du musst dir nur noch einmal mit der Wunde helfen lassen, ja? Gothi ist hier, die hat mich gut versorgt und kann es bei dir auch tun. Dann wirst du wieder gesund." Zögernd hält Schocker bei diesen Worten inne, bevor er die ältere Frau neben ihr mustert. Kommentarlos breitet er seinen verletzten Flügel wieder aus und offenbart so die Schusswunde, die gestern noch provisorisch von den Jungs versorgt wurde.
Fachmännisch nickt Gothi einmal, bevor sie ihre medizinischen Mitbringsel auf dem Boden ausbreitet und sich um die Wunde kümmert. Lächelnd lenkt Violene ihren Drachen davon ab und zieht seine Aufmerksamkeit auf sich, sich mit ihm in fremden Drachenlauten murmelnd unterhaltend. Natürlich bleibt dies bei Gothi nicht unbemerkt, die aus dem Augenwinkel immer wieder unmerklich zu den beiden sieht. Nachdenklicher geworden.
Am Ende der Behandlung nickt Gothi einmal, steht dann auf und sammelt alles zusammen. Was auch das Zeichen für Grobian ist, zu den dreien zu kommen und Gothi wieder auf den Rücken zu nehmen, als sie alles eingepackt. Schnell steht Violene auf und verbeugt sich noch einmal vor den beiden. „Danke euch für diese Hilfe!"
„Ach, ein Drache, der nicht fliegen kann, ist ein toter Drache", erwidert Grobian nur kurz lachend, bevor er sich auf den Weg macht, Gothi wieder zurückzubringen.

(DS) „Jetzt sind wir wieder alleine, Schocker. Was wollen wir machen?"
„Warum haben die dich überhaupt wieder freigelassen?", grinsend und leicht höhnisch sieht er zu seiner Reiterin.
(DS) „Nicht dein Ernst, oder?", empört lacht Violene auf, die Arme verschränkend, „Wenn du es genau wissen willst, sie haben mir meine Geschichte abgekauft, dass ich mein Gedächtnis verloren hätte."
„Das haben sie dir wirklich abgekauft?", noch mehr grinsend mustert der Drache seine Reiterin, „Dieser Narvik hat dir sehr den Kopf verdreht, kann das sein?"

Darauf nichts mehr erwidernd geht Violene kopfschüttelnd schmunzelnd voraus, aus der Arena. Während Schocker noch sehr darüber lachen muss, bevor er realisiert, dass seine Reiterin gerade im Begriff ist, ohne ihn abzuhauen. Schnell sprintet er ihr hinterher, sich beeilend, bis er sie wieder erreicht hat. Kurz schnaubend schüttelt er empört den Kopf, während er seine Reiterin wachsam durch Berk begleitet. Als wolle er damit sagen, wie sie es nur wagen könnte, ohne ihn abzuhauen.
Doch während sie so durch Berk streifen - und genauso zwischen den Häusern – lenken sie ungewollt etwas mehr Aufmerksamkeit auf sich, als erwünscht.
Während die Sonne aufgeht, sind die beiden nicht alleine hier unterwegs. Auch die Bewohner von Berk scheinen so langsam aus ihren Häusern zu kommen. Und nicht nur die Bewohner. Sondern auch der ein oder andere Drachenreiter. Aber natürlich muss ausgerechnet Rotzbacke mit Hakenzahn den beiden begegnen. Wenn man es denn begegnen nennen kann. Kaum entdeckt Rotzbacke die vermeintlich gefährliche Reiterin und ihren, aber aus Erfahrung definitiv, gefährlichen Drachen, bleibt er erschrocken stehen. Ohne einen Ton rauszubringen. Bis er sich zu besinnen scheint, panisch aufschreit und genauso panisch wegrennt. Dabei einen verwirrten Hakenzahn und die beiden Neuen noch verwirrter zurücklässt.

„Okay... muss man das verstehen?" Fragend sehen Reiterin und Drache sich an, bevor sie mit den Schultern zuckt.
Genauso überrascht und verwirrt beobachten die Zwillinge Rotzbacke, welcher auch bei den beiden panisch die Flucht ergreift. „Was ist denn mit dem los?" - „Vielleicht wurde der wieder von einem schrecklichen Schrecken in die Flucht gejagt!" Lachend sehen die Zwillinge sich an, als sie um die nächste Häuserecke gehen und dann selbst erschrocken stehen bleiben und wieder hinter der Ecke verschwinden. „Hat Haudrauf sie wirklich freigelassen?"
„Bestimmt nicht!", erwidert Raffnuss verschwörerisch, „Sie muss ausgebrochen sein! Und die Pflicht eines jeden Thorston ist es, geflohene Verbrecher wieder einzufangen!"
„Da gebe ich dir völlig Recht, Raffnuss Thorston", gibt Taffnuss dabei von sich, mit heroischer Stimme. „Wir müssen die beiden in eine Falle locken und dann überwältigen. Aber pass auf den blauen Nebel auf, damit uns nicht dasselbe passiert, wie Rotzbacke!" Grinsend sich die Hände reibend sehen die Zwillinge auf zu Kotz und Würg. Wortlos einen Plan schmiedend, wie sie das anstellen wollen.






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Die Wächterin (Httyd)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt