3 - Ein zweiter Neuanfang

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Langsam schleicht sich das rothaarige Mädchen in ihr Zimmer, nur um dort angekommen hoch auf das Dach zu klettern. Noch aus dem Haus hört sie die wütende Stimme ihrer Mutter: ,,Anni! Komm sofort zurück und erledige erst die Arbeit, bevor du mit deinem Drachen wieder abhaust!" Die Angesprochene schüttelt den Kopf und seufzt leise, kaum ist sie auf dem Dach angekommen. ,,Tut mir leid Mutter, aber ich muss auch mal wieder raus." Ihr Drache, ein dunkellilaner Skrill, verkneift sich das Grinsen dabei nicht und stupst sie an. ,,Mach du mal täglich nur Hausarbeit, du fauler Drache!", erwidert seine Reiterin empört, hat dabei die Arme in die Seiten gestemmt. Dieser stupst sie entschuldigend grummelnd an, hievt sie dann einfach auf ihren Rücken, ohne eine weitere Reaktion von ihr abzuwarten. Ehe Anni sich's versieht, sitzt sie schon im Sattel: ,,Siehst du, du vermisst es doch auch, Zickzack." Mit diesen Worten krault sie ihn schmunzelnd, lächelnd. Ohne noch ein weiteres Wort abzuwarten, breitet Zickzack seine Flügel aus und fliegt im selben Moment los. ,,Wohu!", begeistert feuert sie ihren Drachen an, kaum hat sie den so vermissten Flugwind wieder um die Ohren. Begeistert beginnt auch Zickzack schneller zu fliegen und probiert mit ihr einige Manöver in der Luft, während die beiden um Berk fliegen.

Kaum aber kommen sie in die Nähe des abgelegenen Strandes, spannt Zickzack sich an und beginnt leise zu knurren. Überrascht und verwirrt zugleich mustert Anni ihren Drachen, sieht dann zwischen Meer und Wald hin und her. Aber weder im Meer sind Schiffe von alten Bekannten, noch im Wald schleichen sich jene herum. ,,Was hast du denn Zickzack?", versucht Anni ihren Drachen zu beruhigen und so zum weiterfliegen zu motivieren, ,,Da unten ist doch nichts." Aber der Drache weigert sich trotzdem weiter zu fliegen, den Strand ins Visier genommen und gegen den Willen seiner Reiterin dort landend. ,,Was hast du denn? Hier ist doch nichts!", trotzdem steigt sie ab und sieht ihn dabei an, den Kopf schüttelnd, ,,Du bist echt ein Sturkopf. Wahrscheinlich war das, was du gehört hast, nur wieder ein Wildschwein, welches den Zwillingen abgehauen ist." Grummelnd stupst Zickzack sie trotzdem an und geht los, ohne auf sie zu warten, die Bucht entlang. Seufzend über diesen Sturkopf folgt sie ihm dann doch um die Ecke, bevor sie erschrocken stehen bleibt. Zwischen altem Treibholz sind die Umrisse eines Menschen erkennbar, nicht unweit davon entfernt liegt ein hellblauer Haufen. ,,Okay Zickzack. Du hattest doch Recht, zufrieden jetzt?", dabei versucht Anni ein Schmunzeln.

Vorsichtig und mit langsamen Schritten nähert sie sich den beiden Bewusstlosen. Jedenfalls gibt es von keinem der beiden große Reaktionen, obwohl der Sand Anni und ihren Drachen nicht gerade leise sein lässt. Während Zickzack sein Misstrauen nicht ablegt und sich bedrohlich wenige Meter vor den Bewusstlosen aufbaut, hebt Anni ein Stück Treibholz auf und gibt so den Blick auf ein bewusstloses braunhaariges Mädchen frei. Ohne zu zögern, kniet Anni sich zu ihr und überprüft ihren Puls. Erleichtert stellt sie fest, dass das Mädchen einen immerhin noch ruhigen Puls hat. Mit geschickten Griffen bringt sie das Mädchen in eine stabile Seitenlage und streicht ihr dabei die nassen Haare aus dem Gesicht. Noch einmal sichergehend wendet sie sich dann dem hellblauen Haufen zu, welcher eng zusammengerollt ist. Schürfwunden bedecken den Körper des Drachen und sein rechter Flügel ist etwas unnormal ausgestreckt, in welchem sich die Pfeilspitze unsanft verkeilt hat. Angespannt stupst Zickzack diesen sanft an, im Notfall bereit seine Reiterin jederzeit verteidigen zu können.
Doch der Drache reagiert darauf nicht, behält die Augen geschlossen und gibt ein erschöpftes Schnaufen von sich. Auf die Warnungen ihres Drachen achtend, beginnt sie den fremden Gestrandeten etwas mehr zu begutachten und nähert sich dabei vor allem seinem Flügel. ,,Er hat einen Sattel. Sieh mal Zickzack! Was ist, wenn die beiden zusammengehören?", dabei legt sie vorsichtig eine Hand auf den Flügel und mustert die blutende Wunde mit Skepsis, ,,Und diese Art Pfeile kennen wir doch... Die beiden brauchen Hilfe. Zickzack, hol bitte sofort Hicks hierher! Das muss er sich ansehen!" Nur widerwillig fliegt ihr Drache dann auch los, nachdem er sich selbst noch mehrmals versicherte, dass seine Reiterin nicht jeden Moment angegriffen wird.

Nur etwas später hat Anni das bewusstlose Mädchen in Gothis Obhut abgeben und ist dann mit Zickzack in die Arena geflogen. Dort warten schon die anderen Drachenreiter auf sie und mustern mit einer Mischung aus Ehrfurcht und Hirnlosigkeit – wie man sie nur von den Zwillingen kennt – den Leuchtenden Fluch in der Zelle. ,,Hat sich an seinem Zustand schon was geändert?", fragend geht sie dabei zu Hicks, Astrid und Fischbein, während Rotzbacke sich einmal mehr erneut mit den Zwillingen auseinandersetzt. Während Astrid nicht gerade versucht, ihre Abneigung gegenüber dem fremden Drachen zu verbergen, sieht Hicks kopfschüttelnd zu ihr: ,,Nicht wirklich. Wir konnten uns noch nicht um seine Wunde kümmern, ohne das er beginnt sich zu wehren. Wachgeworden ist er, etwas benommen, aber wach. Und irgendwie aggressiv abweis-"

Weiter sollte er nicht kommen, da hat Fischbein ihn schon unterbrochen: ,,Aber sag mal Anni, wie bist du an diesen Leuchtenden Fluch gekommen? Die sind doch total selten und dann hat er auch noch einen Sattel!"
,,Ich kann es dir nicht sagen, Fischbein. Zickzack hat ihn und ein bewusstloses Mädchen am abgelegenen Strand gefunden...", sie versucht ein Lächeln, nähert sich dem Gitter und betrachtet den Drachen etwas mehr. Knurrend reißt der die Augen auf, kaum hat er Annis nahende Schritte gehört. Nur ein metallenes Gitter trennt die beiden voneinander.
Mit Gewalt versucht er seine Zähne zu blecken, hindert ihn aber der Maulkorb daran und nur ein Hauch von seinem paralysierenden Nebel tritt dabei daraus hervor. Bedrohlich und warnend knurren Zickzack und Ohnezahn, kaum bemerken sie dies und bauen sich mit vor dem Gitter auf. Beruhigend legt Anni ihrem Drachen eine Hand auf die Schnauze, lächelt ihm zu, bevor sie sich wieder zu dem Drachen dreht: ,,Wir wollen dir nichts tun. Aber das muss behandelt werden. Sonst wird es noch schlimmer." Hicks hingegen hat währenddessen alle Hände voll zu tun, seinen Drachen zurückzuhalten, welcher seinen Blick misstrauisch nicht von ihm abwenden will. Doch der Drache lässt nicht mit sich reden, erwidert das Knurren weiterhin und wendet sich ab, angespannt. ,,Vielleicht ist das Mädchen ja schon aufgewacht.", man sieht Astrid die Abneigung gegenüber dem Drachen an, obwohl sie ein Lächeln versucht, ,,Wollen wir bei Gothi vorbeischauen? Vielleicht kann die ja uns weiterhelfen." Anni selbst nickt einverstanden, bevor sie noch einen Blick auf ihre Verwandtschaft und Rotzbacke wirft. Diese sind noch immer fleißig dabei, den halb paralysierten Rotzbacke zu ärgern. Nuschelnd versucht dieser währenddessen seinen Drachen zu Hilfe zu rufen. Nur denkt Hakenzahn nicht im Geringsten daran und beobachtet das Schauspiel amüsiert.

,,Ja... die beiden scheinen noch gut beschäftigt zu sein. Ich behalte so lange ein Auge auf die beiden und den Drachen, während ihr zu Gothi fliegt", schmunzelt Hicks und nickt den beiden Mädchen zu, welche sich schon in die Sättel geschwungen haben.
,,Wer als Erste da ist?", Anni sieht grinsend zu Astrid, kaum fliegen beide gleichzeitig mit ihren Drachen los. Gothis Hütte ist dadurch schnell erreicht und vorsichtig behutsam versuchen die beiden Drachen, an oder wie Zickzack halt auf dem Dach von Gothis Hütte Platz zu finden. Kaum knarzt das Holz ächzend unter dem nicht gerade leichten Skrill, kommt zeitgleich eine ältere kleine Frau erbost aus der Hütte, wütend mit ihrem Stab wedelnd. Gerade noch so schafft Anni es, einem knappen Schlag auszuweichen, was nicht nur Zickzack grinsend beobachtet, aus sicherer Entfernung natürlich. ,,Oah! Hallo Gothi, wir sind es nur." Trotzdem rettet es Anni nicht vor einem angespannten Blick, wobei Gothi mit auf ihr Dach zeigt, wo Zickzack es sich gemütlich gemacht hat, der unschuldig zu den anderen runter sieht.
Mit einem entschuldigenden Lächeln folgt Anni ihrem Blick, nickt dann nur. ,,Ist das Mädchen schon wach?", übernimmt stattdessen nun Astrid das Reden. Schweigsam wie immer deutet sie den beiden Reiterinnen mit in ihre Hütte zu kommen und geht dabei voran. Überrascht sieht das braunhaarige Mädchen auf, als die Fremden mit Gothi reinkommen. Angespannter reicht sie Gothi schweigend den leeren Becher zurück, welche diesen wegräumt. Mit einem Lächeln hebt Anni grüßend die Hand: ,,Schön das du wach bist! Ich bin Anni und das ist Astrid. Ich hab dich bei uns am Strand bewusstlos aufgefunden. Wie heißt du denn?" Schweigend mustert sie die Rothaarige, dann Astrid.
,,Ich... Violene", langsam ringt diese sich zu einem Lächeln durch, bevor ihr Blick bei Sturmpfeil und Zickzack hängen bleibt, neugierig und skeptisch.

Wo auch immer ich bin, es ist nicht der Zielort, welchen ich ansteuern sollte. Vor allem, wo ist Schocker? Und warum haben die Drachen...?!

Astrid ist Gothi gefolgt, um den beiden etwas Raum zu geben. ,,Nicht erschrecken, Zickzack ist gerne sehr misstrauisch, gerade gegenüber Fremden, aber auch neugierig. Ihm verdankt ihr es, dass wir euch beide gefunden haben. Wie geht es dir überhaupt eigentlich? Hast wahrscheinlich schon Gothis Medizin kennenlernen dürfen. Ich spreche aus Erfahrung, sie ist sehr... "lecker"."
Damit schafft sie es, der schweigenden Violene ein Schmunzeln auf die Lippen zu zaubern, welche dann bestätigend nickt: ,,Ja, "lecker" ist die definitiv. Sag mal, du hast von "euch" gesprochen, wen meinst du damit denn noch?"
,,Naja", Anni zögert leicht, fährt dann auf ein bekräftigendes Nicken ihres Drachen fort, ,,Einen hellblauen Drachen. Anders gesagt, einen Leuchtenden Fluch mit Sattel, welcher verletzt ist und sich nicht helfen lassen will."
,,kann... könnte ich zu dem Drachen?", zögernd, leise fragt Violene dies, was Anni mit einem Schmunzeln quittiert.
Sie nickt, sieht dann zu den beiden Reinkommenden: ,,Wenn Gothi dir erlaubt, das Bett zu verlassen und nicht mehr hüten zu müssen, dann ja."
Astrid lacht und sieht lächelnd zu den beiden: ,,Dann hab ich eine gute Nachricht für euch. Die Bettfrist ist aufgehoben."
,,Danke!", Erleichterung herrscht in ihrem Blick, während sie aufsteht und Gothi dankbar zunickt, ,,Ich danke nochmal für die Verpflegung."
,,Dann sollten wir uns mal beeilen. Nicht das Raff und Taff es doch noch geschafft haben, mehr Unsinn dort anzustellen", mit diesen Worten zieht Anni Violene schmunzelnd mit sich und macht sie mit Zickzack bekannt.

,,Glaubst du, dass es wirklich eine gute Idee ist, das jetzt schon auszuprobieren?", unsicher sieht Astrid zu den beiden. Violene selbst hat sich zu Zickzack gekniet und streichelt ihn vorsichtig (DS): ,,Freut mich, dich kennenzulernen, Zickzack."
,,Wenn es stimmt, dann haben wir noch heute die Chance, dem Verletzten zu helfen.", erwidert Anni, bekommt das andere nur aus dem Augenwinkel mit, wobei ihr Blick Richtung Arena schweift. ,,Recht hast du", erwidert Astrid nur und wartet auf Sturmpfeils Rücken auf die beiden. ,,Du fliegst bei mir mit, Violene. Und wie ich sehe, habt ihr euch schon angefreundet?", mit diesen Worten schwingt Anni sich in den Sattel, was die Angesprochene ihr gleichtut. ,,Er ist ein lieber Junge." Mit einem gespielt beleidigtem Grummeln seinerseits machen die drei sich auf den Weg, Kurs auf die Arena. Und kaum kommt die in Sichtweite und sind die Drachen nahe dem Eingang gelandet, wünschen sich nicht nur die Reiterinnen, sie wären früher gekommen.
Erschrocken springt Violene als Erstes ab und rennt, ungeachtet von Schwindel und verneinenden Rufen der anderen, in die Arena. Denn wie auch nur die Zwillinge es schaffen können, ist das Gitter eingebeult in der Zelle gelandet, Hakenzahn mit Rotzbacke eingefroren, sowie der halbe Zipper.

Und doch hat sich genügend Gas in der Zelle angesammelt, das, ehe sich die Beteiligten versehen können, auch schon entzündet wird. Wie nicht anders erwartet folgt darauf ein lauter Knall, Funken fliegen und eine Druckwelle umfasst Mensch wie Drache gleichermaßen. Rauch kommt auf, der im selben Moment von kräftigen Flügelschlägen vertrieben wird und Blick frei gibt auf das Innere der Arena. Der eingefrorene Hakenzahn mit Rotzbacke schützend unter seinen Flügeln hat sich tatsächlich kein Stück bewegt. Würg hingegen öffnet langsam seinen Flügel wieder – da seine andere Hälfte Kotz noch mit der Paralyse zu kämpfen hat – und lässt die beiden Zwillinge aus seinem Schutz wieder raus. Diese machen sich keinen Hehl draus, zu jubeln und ihre Köpfe gegeneinander prallen zu lassen.
Auch Ohnezahn hat seine Flügel wieder geöffnet und lässt einen genervten Hicks frei. Vorsichtig linsen Zickzack und Sturmpfeil mit ihren Reiterinnen ins Innere, folgen dem Mädchen dann rein. Violene selbst kniet schon längst vor dem Leuchtenden Fluch, ihrem Drachen und streicht ihm beruhigend über den Kopf, wobei sie auch seinen Maulkorb sanft abnimmt: ,,Alles gut Schocker. Ich bin da. Die hier wollen uns helfen, sie sind nicht böse. Wir können ihnen vielleicht sogar vertrauen. Aber mir ist wichtiger, dass du dir jetzt helfen lässt. Wenn deine Schusswunde schlimmer wird, dann kannst du bald vielleicht nicht mehr fliegen..." Sie versucht, eine feste Stimme zu behalten, aber merkt, wie ihre Stimme leiser wird gen Ende hin. Freudig drückt Schocker seinen Kopf an seine Reiterin und lässt sich streicheln, alles um sich herum ausblendend, einfach nur überglücklich das es seiner Reiterin gut geht.

Während Astrid sich vergewissert, dass es Hicks und Ohnezahn gut geht, sieht Anni kopfschüttelnd zu Cousin und Cousine: ,,Könnt ihr es denn nie lassen?!"
,,Aber Anni, das war voll die coole Explosion!", erwidert Raffnuss stolz, wo Taff schnell mit einsteigt, ,,Ja, voll im Thorston-Stil!"
,,Ihr lernt es auch nie...", schmunzelt Anni kurz und sieht sich weitersuchend um, ,,Wo habt ihr eigentlich Fischbein und Fleischklops gelassen?" Doch kaum fangen die beiden an zu stammeln und nach erneuten Ausreden zu suchen, lässt Anni es kopfschüttelnd. Zickzack hat sich dabei schon zu Ohnezahn und Sturmpfeil gesellt. ,,Dein Drache?", fragt Hicks sogleich Violene, kaum hat er sich in der Arena umgesehen.
Sie nickt, sieht ertappt zu den dreien und richtet sich auf, eine Hand beruhigend auf Schockers Schnauze: ,,Er ist.... Fremde nicht so gewohnt und wird schnell mal gerne misstrauisch. Ich hoffe, er hat hier keinen zu sehr verletzt?"
,,Eigentlich nicht... ich.. bin nur sehr schnell in Sicherheit, da die Zwillinge sich nicht aufhalten ließen", nun kommt auch ein etwas rundlicherer Junge mit einer braunen Gronkeldame in die Arena.
,,Fischbein!", entfährt es Anni erleichterter, ,,Dein Drache ließ nur keinen an sich ran." Dabei schmunzelt sie kurz, während Hicks wieder übernimmt: ,,Ich schätze mal, die beiden hast du schon kennengelernt. Die Zwillinge sind Raff- und Taffnuss mit Kotz und Würg, der mit dem Riesenhaften Alptraum Hakenzahn Rotzbacke und das ist Fischbein mit Fleischklops. Und ich bin Hicks, und das hier ist mein treuer Freund Ohnezahn. Wie heißt du denn?"
,,Ich heiße Violene und das ist mein Kumpel Schocker. Manchmal etwas eigen, aber ein guter Freund. Ich kann mir nicht einmal mehr vorstellen, wie wir bei euch stranden konnten."

Sogleich ist Fischbein wieder auf die beiden zu und widmet sich mit Vorsicht dem getroffenen Flügel. Augenblicklich folgt Schocker ihm mit misstrauischem Blick, ein Knurren unterdrückend. ,,Ganz ruhig Schocker, er wird dir helfen. Du musst es zulassen, bitte", ruhig redet sie mit ihm weiter, als auch Hicks dazu kommt und Fischbein unterstützt. ,,Sag mal, wart ihr vorher noch in einen Kampf verwickelt gewesen? Der Pfeil steckt nämlich sehr seltsam in seinem Flügel fest", fragt Hicks sie sogleich weiter.
,,Mehr oder weniger ja. Aber wenn du nach einem Wappen fragen willst, ich habe keines gesehen", Violene nickt leicht, dann bleibt ihr Blick an Zickzack hängen, in Erinnerung an die Insel.

Sobald es Schocker besser geht, muss ich ihn suchen! Ich kann ihn nicht alleine lassen. Nicht länger als nötig...

Kaum bemerkt Anni dies und sieht fragend zu ihr, kümmert Violene sich schon um ihren Drachen. Während die Jungs fleißig am Werkeln sind an der eher „feinen" Schusswunde. Der Rest der Truppe löst sich tatsächlich schon so langsam auf, kurz halten Hicks und Astrid noch Rücksprache, bevor sie Anni, Fischbein und Violene hier zurücklassen. Auch Fischbein steht auf und geht zu den beiden Mädchen, wobei Schocker müde die Augen geschlossen hat, in Hand Block und Stift. ,,Kann ich dir noch ein paar Fragen stellen, Violene? Du musst mir unbedingt mal erzählen, wie du zu dem Drachen gekommen bist! Ich meine, ein Leuchtender Fluch", mit deutlich hörbarer Euphorie schafft Fischbein es gerade so noch sich zu zügeln. Schon im nächsten Moment hat Anni ihm eine Hand auf die Schulter gelegt und stoppt ihn somit. ,,Gib den beiden Zeit bis Morgen zum Ausruhen, ja Fischbein?" Dieser nickt hastig und verabschiedet sich mit einem Lächeln von den beiden.
,,Er ist ein liebenswerter Kerl, aber wenn ihn die Freude wegen einem Drachen gepackt hat, dann bringt ihn nichts so leicht davon nochmal ab", sie setzt sich zu ihr und streckt langsam die Hand aus, bevor sie auf Violenes Nicken hin vorsichtig seine schuppige Haut berührt und ihn sanft streichelt, ,,Ihr habt bestimmt schon eine Menge hinter euch, oder?" Auch Zickzack gesellt sich dazu und setzt sich neben seine Reiterin und den Drachen, grinst aufmunternd. ,,So kann man es sagen, ja.", die Angesprochene nickt, ,,Und... wie soll es nun weitergehen? Ich mein, wir kommen nicht von hier und-"

Lächelnd schüttelt Anni den Kopf: ,,Keine Sorge. Ihr beide kommt bei mir zuhause unter. Meine Eltern werden bestimmt nichts dagegen haben und da Zickzack eh auf dem Dach schläft, sollte in meinem Zimmer genug Platz herrschen." Erstaunt sieht die Braunhaarige sie an, wobei die Rothaarige nur grinsend nickt: ,,Oder ziehst du den Steinboden der Arena dem vor?"
,,Aber nur solange deine Eltern nichts dagegen sagen!", erwidert diese schmunzelnd, weckt ihren Drachen dann sanft, der die Flügel wieder anlegt und den beiden Mädchen folgt, begleitet von Zickzack. Grummelnd sieht dieser zu Schocker, grinst ihm zu und unterhält sich mit ihm etwas. ,,Ich bin eh erstmal dafür, das ihr beide euch ausruht und dann gucken wir weiter. Aber... ehrlich gesagt, ich bin echt überrascht noch eine Drachenreiterin außerhalb von Berk anzutreffen", dabei versucht Anni ein Schmunzeln, als sie auch schon an ihrem Haus angekommen sind, ,,Und nicht erschrecken, ich habe noch einen kleinen Bruder – Gus – hier, er ist etwas nervig, aber ansonsten ganz okay."
,,Okay? Dann mal auf gut Glück." Mit diesen Worten öffnet Anni die Tür, lässt Zickzack und Schocker zuerst ins Haus verschwinden, bevor sie Violene deutet reinzukommen. Wo eben noch ein fröhliches Begrüßen von Zickzack zu hören war, hört man nun eine erboste Stimme nach Anni rufen. Mit einem ertappten Grinsen sieht sie zu Violene, geht dann voraus ins Wohnzimmer. ,,Ja, Mutter?"
,,Reicht dir nicht schon ein Drache? Wo kommt dieser zweite Drache auf einmal her?!", erbost sieht sie zu ihrer Tochter, einen Besen in der Hand und diesen ausgestreckt mahnend vor Schocker haltend, welcher innehält, eigentlich gerade dabei war Zickzack nach oben zu folgen.
,,Eine lange Geschichte mit kurzem Sinn und das ist übrigens Violene", mit diesen Worten deutet die Rothaarige unschuldig auf Violene, welche ein Lächeln versucht und die Hand leicht hebt.


Hey, danke dir fürs lesen :p
Ich hoffe, das Kapitel hat dir gefallen. Zeig es mir doch gerne mit einer Rückmeldung durch Votes und Kommis – Geisterleser kriege ich leider nicht wirklich mit 🥺😅

Die Wächterin (Httyd)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt