Zur richtigen Zeit

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Abends saß William bei sich zu Hause in seiner kleinen Wohnung und blätterte durch das Tagebuch. Es standen viele Nichtigkeiten drinnen, nichts zog wirklich sein Interesse auf sich. Der junge Mann verzweifelte langsam. Was sah Katerina Wolf, was er nicht sah? Ihr Blick schien alles aufzufangen, zu analysieren. Sie sah Wege und Möglichkeiten, wo er selber bloß eine kalte Mauer sah. Am nächsten Morgen stand er Punkt 6 Uhr an der Adresse, die Wolf ihm gegeben hatte. Er sah nochmal auf den Zettel, um sicher zu gehen.
,,Da sind Sie ja.", nahm er Wolfs Stimme wahr und drehte sich überrascht zum Gebäude um, vor dem er stand. Die Dedektivin schloss gerade die Tür hinter sich und stellte sich neben ihn.
,,6 Uhr. Wie Sie es wollten.", meinte William und setzte sich in Bewegung, als Wolf den Bürgersteig entlang lief. William hätte gerne gewusst, was sie die ganze Zeit über getrieben hatte, doch er traute sich nicht zu fragen.
,,Also, was machen wir jetzt?", fragte der Blondhaarige neugierig und sah seine Partnerin von der Seite an.
,,Wir werden Frühstücken", kam es simpel von der Detektivin. William nahm es so hin. Die Frau würde er wahrscheinlich nie verstehen.

,,Setzt dich.", sprach die deutsche Hexe, als sie sich an einem Tisch am Fenster nieder ließ. William setzte sich ihr gegenüber hin und sah fast schon sabbernd zu der Theke, an der es frisches leckeres Gebäck und Kuchen gab. Das Cafè kannte er nicht, doch es roch herrlich.
,,Ich werde mir mal was bestellen, wollen sie auch was?", fragte William seine Begleitung. Katerina schüttelte nur den Kopf und sah weiterhin aus dem Fenster. Da sonst niemand an der Theke war, wurde er direkt von der Älteren Dame erwartet, die ihm freundlich zu lächelte.
,,Guten Tag, was darfs denn sein, junger Mann?", fragte sie. William sah sich kurz in der Ablage um und entschied sich für einen Kakao und eine Apfeltasche.
,,Möchte ihre Freundin denn nichts?"
Die alte Frau deutete zu Katerina Wolf, die davon nichts mitbekam.
,,Kollegin", verbesserte er sie schnell und wurde dabei etwas rot, ,,Und nein, sie wollte nichts. Der Rest ist für Sie."
William überreichte ihr das Geld und verschwand mit seinem Frühstück wieder an den Tisch. Wolf schenkte ihm kurz einen Blick, sah dann aber wieder nach draußen. William folgte ihrem Blick, konnte aber nichts Interessantes sehen, weshalb er sich seinem Essen widmete.
,,Also, wie sieht der Plan heute aus?"
Der Auszubildende musterte sie neugierig. Er biss von seiner Apfeltasche ab und wartete darauf, was sie zu erzählen hatte. Sie musste einen Plan haben.
,,Im Moment Warten."
,,Ja, aber worauf?"
,,Sagen Sie es mir."
Sein Gegenüber schmunzelte leicht, als sie seinen Verdutzten Blick auffing. William wurde leicht nervös, als er ihren Auffordernd Blick auf sich spürte. Er versuchte sich etwas aus dem Ganzen zusammen zu reimen, doch gerade stand er einfach nur auf dem Schlauch. Worauf warteten sie?
,,Ich ... äh...", stammelte er, ehe er den Blick senkte und auf seinen Teller starrte.
,,Dachte ich es mir."
Wolf wandte sich dem Fenster zu und ignorierte ihn. Der Auszubildende Auror fühlte sich, als wollte die Hexe ihn prüfen und er hat auf höchster Linie versagt. Was hat er übersehen? Er führte seine Hand zu seinem braunen Mantel und fühlte das Notizbuch von Percival Graves. William hatte es mitgenommen, da er nicht genau wusste, ob es für Miss Wolf noch weiterhin von Bedeutung war. Sein Blick fiel wieder auf Wolf, die konzentriert ihren Blick über die befüllte Straße wandern ließ. Sie suchte etwas, dachte er sich. Sein Blick wanderte wieder zu seinem Essen; neben dem Teller lag eine weiße Serviette mit dem Logo des Cafés. Dann fiel es ihm wie Schuppen von den Augen.
,,Sie haben seinen Weg zur Arbeit rekonstruiert.", platzte es aus ihm. Ein klein wenig Stolz darauf, dass er selbst darauf gekommen war, lächelte er seinen Gegenüber an.
,,Sehr gut, Mister Tyler", merkte sie an, ein Schmunzeln umspielte ihre schmalen Lippen, ,,Damit lässt sich arbeiten."
,,Deshalb wollten sie gestern nicht weiter arbeiten. Das Café war bereits geschlossen und die Uhrzeit stimmte nicht überein."
William zog das Notizbuch aus seinem Mantel und deutete begeistert darauf.
,,Sie suchen das Kind, mit dem Direktor Graves immer gesprochen hat.", stellte er fest.
Katerina Wolf nickte.
,,Wenn Direktor Graves entführt wurde, dann kann es nur auf dem Weg zur Arbeit passiert sein. Höchstwahrscheinlich ist das Kind die letzte Person, die ihn leibhaftig gesehen hat.", erklärte sie, woraufhin William verstehend nickte. Das machte tatsächlich Sinn.
,,Gellert Grindelwald hat sich an Graves Routine nicht gehalten. Das heißt-"
,,Wir können bestimmen, ab wann er ungefähr nicht mehr der Echte Graves war.", fiel er ihr ins Wort. Wieder ein Nicken seitens Wolf. Sie sah wieder nach draußen und ein Grinsen bildete sich auf ihren Gesicht.
,,Sie kümmern sich um die Angestellten des Cafés.", meinte Wolf und stand auf. Sie holte ein Bild aus ihrer Manteltasche und reichte es ihm. Darauf zu sehen war Pervival Graves.
,,Vielleicht erinnern sie sich an ihn. Bei seiner Präsens hinterlässt er sicher einen Eindruck."
Katerina Wolf machte Anstalten zu gehen. William stand ebenfalls schnell auf und stoppte sie kurz.
,,Und wo wollen Sie hin?"
,,Ich nehme mir den Jungen vor.", erklärte die Privat-Dedektivin. Sie zwinkerte ihm kurz zu und verschwand dann aus dem Café.
,,Dann wollen wir mal.", murmelte er. Er straffte seine Schultern und ging wieder zur alten Dame rüber, die gerade dabei war die Theke zu putzen. Er wird diese Aufgabe für sie erledigen.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jul 08, 2020 ⏰

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Der Fall: Percival Graves [FB FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt