Teil 10

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Die nächsten zwölf Stunden werden zu einem Spiessrutenlauf der Gefühle. Ich stelle alles in Frage, absolut alles. Ob er mich nur verarscht hat, oder ob ich etwas falsch gemacht habe. Ich denke sogar darüber nach in seine Wohnung zu gehen und all seine Sachen raus zu stellen, aber das wäre wiederrechtlich. Ich esse zu Abend und gehe früh ins Bett. Nicht das ich schlafen kann, aber ich lege mich hin damit ich nicht die ganze Nachte den Dorn anstarre. Um fünf Uhr morgens stehe ich auf, gehe mich duschen und mache mich bereit für die Arbeit. Wenn ich jetzt gehe, dann kann ich wenigstens noch mit China telefonieren, den immerhin muss ich noch diesen verdammten Tower fertig bauen. Ich ziehe mich extra etwas Sexy an, wenn ich mich schon scheisse fühle, kann ich dabei wenigstens gut aussehen.

Im Büro rede ich zwei Stunden mit meinen Kollegen, sie helfen mir wirklich weiter und ich bin froh sie zu haben. Die Sitzung der Geschäftsleitung lasse ich über mich ergehen, melde mich nur wenn nötig. Helen und ich besuchen die Grafik Abteilung und machen Fortschritte mit einigen internen Projekten. Auf dem Weg zurück zum Büro sehe ich das Donovan aus dem Aufzug steigt. Wir haben keinen Termin und er hat mich noch nicht gesehen.

«Ich bin für niemanden zu sprechen.» sage ich und Helen nickt. Ich gehe in mein Büro und ziehe den Blazer aus, hänge ihn über meinen Stuhl und richte meinen Rock, ziehe den Ausschnitt zurecht, den ich bin mir sicher dass er sich nicht wird abwimmeln lassen. Ich rufe Charles an und dreh mich zur Scheibe um.

«Wie steht es mit dem Strandhaus?» ich höre ihm nur halb zu, den ich höre laute Stimmen vor der Tür.

«Mister Mathews, sie können doch nicht...» doch die Tür fliegt auf.


Ich dreh mich nicht um, weiss das er hinter mir steht.

«Wie steht es mit dem Budget?» frage ich weiter und lasse mich nicht stören. Charles fasst sich leider sehr kurz. «Danke halte mich bitte auf dem laufenden.» ich dreh mich um und hänge auf.


Sehe Donovan der vor meinem Tisch steht und mich wütend ansieht. Ich nehme ein paar der Unterlagen und stehe auf, will an ihm vorbei nach draussen gehen. Er mustert mich in meinem engen Rock und als ob ich es nicht erwartet hätte greift er nach mir sobald ich auf seiner höhe bin.

«Was soll das?» fragt er und ich dreh mich ihm zu lächle.

«Reden sie bitte mit meiner Assistentin wenn sie etwas von mir brauchen Mister Matthews.» ich lächle noch einmal falsch und geh weiter, doch er stellt sich mir in dem weg.

«Was zur Hölle ist passiert?» ich sehe ihn mit einem verächtlichen Blick an.

«Ich habe einen Termin.» sage ich und will gehen doch er lässt mich nicht.

«Ja mit mir.» ich lache.

«Nein du bist in LA und bist für niemanden zu erreichen.» er öffnet den Mund, sieht mich fragend an.

«Was?» ich sehe ihn an, ist er verrückt?

«Frag deine Assistentin.» er lässt die Schultern hängen.

«Das hat sie zu dir gesagt?» fragt er, ich erwidere nichts.

«Sie hatte den Auftrag dir zu sagen das ich erst heute zurück kommen und ich dich zum Lunch einladen will und sie hätte dir gestern Blumen schicken lassen sollen.» ich hebe eine Braue, das kann er noch lange sagen. Er greift in seinen Blazer nimm sein Handy raus und zeigt mir eine SMS, darunter steht 'erledigt' mit einem Smilie.

Meine Wut ihm gegenüber verfliegt sofort, aber das ändert nichts an den letzten paar Stunden. Ich sehe ihn immer noch wütend an.

«Weisst du was gib mir deine Nummer, dann passiert so etwas nicht mehr.» Ich lasse nicht locker.

The P(T)ower of Love (Abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt