Teil 3

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Charles erklärt ihm alles, dennoch hat er wie ich schon erwartet hatte Fragen zur Statik. Ich schiebe Charles die Unterlagen mit den Berechnungen zu die er an den Kunden weiterreicht.

«Das Ganze ist genauso wie ich mir das vorgestellt hatte, sie sind ein Genie Charles.» Charles lächelt.

«Die Pläne sind von der jungen Dame, nicht von mir.» er deutet auf mich. Das erste Mal überhaupt sieht er mich richtig an. Es scheint wirklich so als würde er mein Gesicht das erste Mal sehen und er erstarrt. Mir wird unglaublich heiss, zu heiss.

«Wirklich?» fragt er nach und ich versuche zu nicken.

«Aber zusammenarbeiten werde ich mit Charles?» fragt er und Charles nimmt es mir ab zu antworten.

«Das liegt an ihnen, aber ich kann ihnen nur ans Herz legen, das sie mit dem Architekten, der die Pläne macht, meist besser fahren.» Er sieht mich an.

«Ich hatte eigentlich schon erwartet von einem der Partner beraten zu werden.» Charles will schon antworten, doch ich erhebe mich und bringe ihn somit zum Schweigen.

«Ganz wie sie wünschen.» ich lächle Charles vielsagend zu und verlasse das Zimmer.


Wieder in meinem Büro mache ich mich an das Haus eines anderen Kunden, ein Strandhaus im Typischen Malibu Style. Doch leider unterbricht mich das Telefon auf meinem Tisch.

«Tonya?» frage ich und höre sie kichern.

«Hier ist ein Herr für sie Victoria, er möchte mit ihnen über sein Angebot wegen ihrem Haus reden.» Was? Ich hatte doch nein gesagt.

«Schicken sie ihn rein.» Ich hänge auf und dreh mich im Stuhl um, um aufzustehen. In dem Moment wo die Tür aufgeht und ich die Stimme höre erstarre ich.

«Victoria Donovan es ist mir eine Freude sie... « doch weiter kommt er nicht, denn ich bin aufgestanden und sehe ihn ernst an.

«Ja.» sage ich nicht gerade freundlich. «Was kann ich für sie tun Mister Matthews?» die Tür hinter ihm fällt ins Schloss und er sieht kurz zurück. Gar nicht mehr so sicher und überheblich wie vorher.

«Sie?» fragt er ungläubig.

«Ich was?» frage ich und verschränke die Arme vor meiner Brust.

«Ich wusste nicht das sie.» er deutet mit dem Finger auf mich. «Wenn ich es gewusst hätte, dann...» ich falle ihm ins Wort.

«Dann hätten sie nicht Kaffee bei mir bestellt und meine Arbeit ernst genommen?» Frage ich und sehe das erschrockene Zucken in seinem Gesicht. Er sagt nichts, sieht mich nur lange an. «Der Dorn steht nicht zum Verkauf.» sage ich und hole ihn ins hier und jetzt zurück.

Er nickt, langsam und ich frage mich warum er mich immer noch so entgeistert ansieht.

«Werden sie wieder einziehen?» Was?

«Ich bin nie ausgezogen.» stelle ich fest und er nickt.

«Dann will ich sie nicht länger stören.» er nickt mir zu.

«Ich freue mich auf die Zusammenarbeit.» sagt er an der Tür, dann ist er weg. Zusammenarbeit? Jetzt plötzlich? Doch seine Reaktion lässt mir keine Ruhe, was zum Teufel war das eben?

Am Abend gehe ich todmüde nach Hause. Ich bin froh, dass sich Tonya um meine Nahrungsaufnahme kümmert und ich mich nicht um Mittag und Abendessen kümmern muss. Langsam verstehe ich warum mein Vater für mich der immer arbeitende Vater war. Es ist beinahe so viel Arbeit, dass ich kaum mehr zum Zeichnen oder Planen komme. Ich muss etwas ändern, oder mir zumindest einen Ausgleich suchen. Ich könnte wieder anfangen zu Joggen. Ich schaue auf die Uhr 20.30 ich könnte noch gehen. Also zieh ich mich oben um und mache mich auf den Weg. Bewusst nehme ich keine Musik mit, ich will das Meer hören, das Rauschen das mich umgibt. Es ist Wochen her das ich Joggen war und ich muss zugeben das mir die Kirschblüten fehlen. Hier ist alles Karg, nur die Palmen am Strand geben dem ganzen etwas grün.

The P(T)ower of Love (Abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt