Kapitel 38

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Sezuna war sehr selbstsicher, als sie sprach, doch Haru sah ihr an, dass sie sich nicht ganz so wohl fühlte, weil alle sie ansahen. Dennoch redete sie ruhig, erklärte nachvollziehbar und beantwortete geduldig alle Frage, egal wie dumm oder seltsam sie waren.

Für ihn selbst war es einfach zu viel. Sein Kopf dröhnte von den vielen Informationen und er wollte sich am liebsten zurückziehen, doch Haru wusste, wie wichtig die Versammlung war.

Schließlich beendete Sezuna diese und bat die Leute sich die Nacht lang gut auszuruhen und auch noch einmal gut zu essen, bevor sie morgen los liefen.

Die Nahrungsmittel würden sie morgen früh auf die Wagen verteilen. Falls einer ausfiel, würde das nicht heißen, dass alle Nahrung weg war. Genau so würden sie morgen früh noch einmal zusammen essen.

Die Leute waren aufgeregt und auch ein wenig ängstlich, was der blonde Magier sehr gut nachvollziehen konnte. Er war es selbst und es war sicher, dass Akira und vielleicht auch Sezuna aufgeregt waren.

„Das hast du gut gemacht", flüsterte er ihr zu, als sie zusammen die Heuballen wegräumten.

Sezuna lächelte und wirkte auf einmal sehr erschöpft. „Ich habe lange nicht mehr so viel berechnen müssen. Es tut mir gut und gleichzeitig bin ich auch nervös", erklärte sie murmelnd. „Ich will es immerhin richtig machen."

„Das tust du ja auch ... Wir sind alle nervös und das ist verständlich. Das komplette Leben für diese Leute wird sich ändern, aber wenn wir es geschafft haben, werden wir froh sein, das getan zu haben ...", meinte er nachdenklich.

Sezuna schmiegte sich an Haru. „Ich hab Angst davor", gestand sie leise.

„Ich auch, dass ich sie nicht beschützen kann ...", gab er ebenfalls zu. „Vor allem, wenn wir Magie einsetzen müssen ... ob sie uns danach noch vertrauen oder nicht ..."

„Das ist eines der Dinge, das ich nicht berechnen kann. Die Menschen hier sind so ... gezeichnet, was Magier betrifft. Ihre Reaktionen sind kaum vorhersehbar", gestand Sezuna leise und seufzte. „Ich bin froh, wenn das vorbei ist."

„Ich auch. Hoffentlich werden wir sie nicht ... enttäuschen ...", murmelte der Junge und drückte sie sanft an sich. Alles, worauf sie hoffen und vertrauen konnten war, dass die Menschen sie im Notfall einfach akzeptieren würden.

„Wir bringen sie sicher ins nächste Dorf und das sollten wir im Blick haben. Egal wie wir sie dort hin bringen", seufzte Sezuna leise und zog Haru ebenfalls enger an sich.

„Du und Akira sollten sich ausruhen. Ich habe das Gefühl, dass etwas unvorsehbares passieren wird. Wir werden wohl alle Kräfte brauchen, um das zu überstehen", sagte er leise und nickte Akira, der in der Nähe stand zu.

Diese war bereits dabei sein Bett für die Nacht herzurichten.

„Du solltest auch schlafen. Du hast schon sehr lange nicht mehr geschlafen", bemerkte Sezuna besorgt.

Er würde es gerne, aber er konnte nicht. Und das wusste Sezuna auch. „Mach dir keine Sorgen um mich. Sobald alles vorbei ist ... werde ich wieder schlafen können. Die Magie schützt mich vor einem Zusammenbruch ...", meinte er.

„Trotzdem mache ich mir Sorgen. Was, wenn du während der Reise zusammenbrichst? Es sind fast drei Tage", bemerkte sie leise und hoffte, dass sich Haru wenigstens ein wenig mit ihr hinlegte.

Bitter lachte der Junge auf. „Das wird sie nicht zulassen. Danach werde ich wohl für einige Tage wirklich am Ende sein, aber solange das ist, wird das nicht passieren", sagte er zu ihr. Natürlich würde er sich zumindest ausruhen, mehr konnte er nicht machen.

Galdur - Arus (Band 3)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt