Kapitel 41

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„Kannst du bitte den Frauen sagen, sie sollen etwas zum Essen vorbereiten, Shohei? Sezuna kann leider heute nichts mehr machen", wandte er sich an Akira. Da Männer in der Nähe waren, konnte er ihn nicht bei seinem richtigen Namen nennen. Währenddessen tupfte Haru immer und immer wieder Sezunas heiße Haut ab. Er hatte ein wenig Magie dazu benutzt, das warme Wasser in der Flasche ein wenig zu kühlen. Natürlich nicht zu viel, denn das wäre katastrophal für ihren Körper. Haru hatte Sezunas Kopf auf seinem Schoß gebetet und versuchte, sie langsam herunterzukühlen.

Akira nickte und entfernte sich von den beiden, um seiner Aufgabe nachzukommen. Bei diesen beiden konnte er eine Menge lernen. Er hielt sich absichtlich zurück und sah zu. Wollte lernen, wie man Leute motivierte und auf seine Seite brachte, ohne einen Namen zu haben, dem sie folgten. Haru und Sezuna machten das wunderbar.

Die Menschen des Wüstendorfes waren sehr erschöpft, doch auch guter Dinge, denn sie unterhielten sich beim Abendessen darüber, wie der Tag verlaufen war. Haru hatte Akira seine Decke für die Nacht gegeben, denn die kühle der Nacht war bereits deutlich zu spüren. Immer wieder ließ er Sezuna kleine Schlucke trinken, damit sich ihr Körper abkühlte, doch sobald die Nacht da war, legte er eine Decke um sie, damit sie nicht auskühlte. Wahrscheinlich würde sie viel schneller krank werden als normale Menschen, denn sie war anscheinend immer noch von seiner Behandlung erschöpft.

„Willst du was essen? Oder lieber trinken?", fragte er sie leise, während er ihre Stirn streichelte. Der Junge machte sich große Sorgen um sie.

„Essen wäre nicht schlecht", murmelte sie und zitterte sogar ein wenig. Dieser Wetterwechsel setzte ihr sehr zu. Das war nichts für sie und sie hatte nicht damit gerechnet, dass es so schlimm werden würde. Wenn sie Pech hatte, würde Haru sie morgen tragen müssen.

Er rief Akira zu sich und bat ihm, eine Schüssel für sie zu holen. „Du weißt, dass ich für dich da bin, ja?", flüsterte Haru ihr zu.

Sezuna nickte leicht und hob ihre Hand, um Harus Wange zu streicheln. „Das weiß ich", flüsterte sie und lächelte. „Ich fühl mich bei dir sehr gut aufgehoben."

Akira kam nach wenigen Minuten mit einer Schüssel zurück und gab sie Haru, der gerade Sezuna half, sich aufzurichten. „Wie geht es dir, Yuna?", fragte er sie, als er sich neben sie niederliess.

„Es geht", murmelte sie und nahm die Schüssel entgegen, um langsam zu essen. „Es wird bestimmt morgen besser sein", versuchte sie zu lächeln, doch sie wirkte zu fertig, um wirklich glaubwürdig zu klingen.

Einigen anderen ging es ebenfalls so, doch Sezuna war wichtig für die Wegfindung.

„Ansonsten trage ich dich, versprochen. Du solltest heute bald schlafen gehen, damit du dich zumindest ein bisschen erholst", versicherte Haru ihr und ließ sein Blick über die Ruine streifen. „Kannst du mir was zu der Ruine erzählen?", fragte er sie.

„Ich weiß nichts darüber, leider", murmelte sie. „Ich hab sie eher zufällig gesehen. Sie ist nicht auf einer Karte gewesen. Wir scheinen auf unserer Reise echt Glück zu haben", lachte sie sogar zwischen zwei Bissen und aß recht gierig.

„Glück ... ich bin mir nicht so sicher ... zumindest noch nicht. Es fühlt sich ... zu gut an, dass es wahr ist. Weißt du, was ich meine?", meinte Haru nachdenklich. Akira nickte, denn das war oft so, dass etwas zu schön war, um wahr zu sein.

„Ja, da stimme ich dir zu", seufzte Sezuna ein wenig widerwillig. „Ich habe mit mindestens einen Sandsturm und einem Skorpion gerechnet, wenn ich ehrlich bin", gestand sie leise. „Die Wahrscheinlichkeit ist zwar nicht so hoch, aber die ist trotzdem da."

Galdur - Arus (Band 3)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt