Ich kann es nicht fassen! Was hat Dylan hier zu suchen? Wütend umklammere ich das Lenkrad, während ich versuche mir nichts anmerken zu lassen. Immer schön aufs Fahren konzentrieren Elli.
"Es tut mir leid Elli. Ich möchte es dir gerne in Ruhe erklären." sagt er unvermittelt. Ich werfe ihm ein paar abschätzende Blicke zu. "Okay wir sind gleich da."erwidere ich und beschließe die 15 Minuten nach San Bernadino noch zu fahren. So ein schlechter Mensch bin ich nun auch wieder nicht, als dass ich ihn mitten auf dem Highway aussetze. Auch wenn er es definitiv verdient hätte."Wohin willst du mit dem Teil hier?" fragt er unvermittelt und meint damit mein neues Zuhause. "Das Teil hier heißt Willy und was ich damit mache geht dich nichts an." entgegne ich kühl und Dylan fängt an zu lachen. Er wischt sich ein paar Tränen weg, was ihm einen erneuten finsteren Blick meinerseits einbringt. "Willy?" entgegnet er noch immer schmunzelnd und ignoriert meine Todesblicke. Ich zucke nur mit den Schultern.
"Entschuldige ich wollte ihn nicht beleidigen" sagt er versöhnlich. Zum Glück erscheint nun vor uns unser Ziel. Etwas unsicher lenke ich das Wohnmobil durch die Straßen in der Hoffnung irgendwo einen geeigneten Platz zum parken zu finden. "Rutsch rüber ich fahre" fordert mich Dylan nach einer Weile auf und reißt mich aus meinen Gedanken. "Was? Nein!" beharre ich und suche weiter fieberhaft nach einer Möglichkeit hier zu übernachten. Mittlerweile ist es später Nachmittag und mein Magen hat auch schon angefangen zu knurren. "Bist du immer so stur?" erwidert er gelassen.
"Jep" war meine einzige Antwort.Elli ist wirklich süß, wenn sie so ist aber nach einer Weile merke ich wie sie immer blasser wird. "Zwei Straßen weiter ist ein Imbiss. Hast du heute überhaupt schon was gegessen? Dein Magen knurrt ja wie verrückt." wollte ich wissen. Ihre Wagen werden plötzlich rot, doch sie schaut mich nicht an. Ich deute das mal als ein nein. Was hat sie überhaupt mit dem Wohnmobil vor? Seufzend starre ich wieder aus dem Fenster. Sie ist wirklich unvernünftig.
"Warte hier ich bin gleich wieder da" sage ich zu Elli und öffne die Tür, da sie es endlich auf den Parkplatz geschafft hat. "Hast du denn keine Angst, dass ich ohne dich wegfahre?" erwidert sie gelassen.
"Nein hab ich nicht." antworte ich zwinkernd und lasse eine verwirrte Elli zurück.Manchmal könnte ich Dylan auf den Mond schießen. Erst die andere Frau, dann taucht er plötzlich in meinem Wohnmobil auf und jetzt macht er auch noch einen auf Besserwisser. Ich möchte doch nur den Trip genießen. Die Tür schwingt plötzlich wieder auf und Dylan kommt vollbepackt mit Essen herein.
"Was hast du denn alles gekauft?" frage ich ungläubig und nehme ihm ein paar Tüten ab. Anschließend helfe ich ihm den Rest auf dem Tisch abzustellen, während er die Tür schließt. "Naja ich wusste nicht was du magst, also habe ich einfach von allem etwas bestellt. Natürlich auch vegetarische Sachen" erwidert er verlegen und kratzt sich am Kopf.
Wie als Bestätigung knurrt mein Magen und so fange ich an die Tüten zu öffnen. Es duftet köstlich und mir läuft schon das Wasser im Mund zusammen.
"Danke Dylan" murmle ich während er mir dabei hilft Teller und Besteck zu suchen. Er lächelt mich an und seine Augen funkeln. Daran würde ich mich definitiv nie sattsehen können."Das ist so lecker" schwärme ich und esse den letzten Bissen meines Veggi Burgers. Dylan hat sich die Portion Chicken Wings geschnappt.
Da wir uns nun einmal quer durch unser kleines Buffet gegessen haben lehnen wir uns papsatt zurück. "Besser?" wollte Dylan wissen und sein Blick war weich. "Im Moment ja aber das kommt darauf an, was du mir gleich erzählen wirst." erwidere ich, woraufhin Traurigkeit Dylans sonst so fröhliches Gesicht überschattet.
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One second to change a life
RomanceElisabeth Moore ist 26 Jahre alt und beschließt nach dem Selbstmord ihres Vaters, dessen größten Wunsch zu erfüllen. Sie lässt alles stehen und liegen und reist quer durch die USA. In der Hoffnung sich selber wieder zu finden und Frieden zu schließe...