Kapitel 2

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Kurz vor Onkel Mycroft kam John Watson in die Wohnung und als er sah, dass sich Vater und Tochter wieder einmal anschwiegen, seufzte er.

"Was hat er gesagt?", fragte der Arzt Amy, die schmollend in einem der Sessel saß.

Eigentlich wollte sie sich Sherlock's Sessel schnappen, doch ihr Dad hatte ihn vor ihrer Nase weggeschnappt und so musste sich Amy mit John's Sessel zufrieden geben.

"Gemeines", brummte das Mädchen augenverdrehend und stand auf, um John Platz zu machen.

Das Mädchen steuerte auf das Fensterbrett zu und setzte sich nun darauf.

Ihr Blick viel nach unten, genau in dem Moment, als sich eine vertraute Gestalt der Tür näherte.

"Er kommt", murmelte Amy.

Ihr Rücken wurde augenblicklich gerader, als sie das Knarzen der Treppenstufen hörte.

"Ihr seid ja alle hier."

Amy 's Onkel klang weder überrascht noch interessiert, während er den Raum betrat und seine Familie ansah.

"Ja", meinte Sherlock und wies auf den Klienten Stuhl hin, doch Mycroft rührte sich nicht vom Fleck.

"Du musst dich schon da drauf setzen", sprach Amy vom Fensterbrett aus und schmunzelte.
Ihr Onkel war anscheinend zu stolz, um sich als Klient zu fühlen, doch das war er im Moment nun mal.
"Entweder du spielst mit, was das ganze einfacher macht, oder wir finden es alleine raus."

Mycroft stand noch einen Moment ungerührt da, bevor er sich endlich auf den kleinen, ungemütlichen Holzstuhl setzte, der in der Mitte des Raumes, zwischen Sherlock's und John's Sessel stand.

"Und was passiert jetzt?", fragte er, während er die Schultern straffte und mit kühlem Blick seinen jüngeren Bruder ansah.
"Machst du jetzt ein paar Detuktionen?"

"Du sagst uns jetzt schlicht und einfach die Wahrheit, Mycroft", erwiderte Amy's Dad.
Er hatte die Hände vor dem Kinn zusammengefaltet und sah Mycroft aus Argusaugen an.

"Wer hat noch mal gesagt, die Wahrheit ist selten schlicht und niemals einfach?", fragte er, doch der Mann erhielt keine Antwort, sondern nur ein abwartendes, fast tadelndes schweigen.

"Wir waren zu dritt", meinte Sherlock schließlich.
"So viel weiß ich jetzt. Du, ich und...Eurus."

Amy's Onkel nickte als Antwort und Sherlock sprach weiter.

"Eine Schwester, an die ich mich nicht erinnere. Interessanter Name, das ist griechisch oder?"

"Ja", klingte sich Amy in das Gespräch ein.
Sie fühlte sich so...nutzlos wenn sie nichts sagte, also sagte sie das, was sie wusste.
"Bedeutet der Gott des Ostwindes."

"Das stimmt", erwiderte Mycroft und blickte das Mädchen anerkennend an.

"Ich bin nicht vom Mond", murmelte Amy daraufhin nur und wandte ihren Kopf wieder dem Fenster zu.

"Du hast meine Schwester in eine Geistergeschichte verwandelt", fing Sherlock das Gespräch wieder an.
Aus irgend einem Grund bekam Amy eine Gänsehaut und sie schlank die Arme um ihren Körper.

Warum nochmal hatte sie nur ein rotes T - Shirt an?

"Ein Wind kommt auf", flüßterte sie und blickte zu ihrem Dad, der sie nachdenklich ansah.
"Wie passend."

"Ich habe Eurus nicht in eine Geistergeschichte verwandelt", erklärte Mycroft mit fester Stimme.
"Ich habe dich kontrolliert, Sherlock."

Amy hob den Kopf und sah ihren Onkel verwirrt an.
"Was?", fragte sie, während John zeitgleich "Wie bitte?", fragte.

The last Problem - Amy HolmesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt