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Mein Blick ging durch die Menge.

Wie fast jeden Freitagabend, nach dem wieder die Ferien um waren und uns die Schule am Montag erwartete, stieg bei Clyde ne Party.

Es ist nicht so dass es an sonstigen Wochenende keine Partys gab. Nur war der Alkoholfluss an seinen Partys um einiges grösser, als an sonstigen freien Tagen.

Wahrscheinlich lag das daran das unser Abschluss immer näher kam und uns das am Ende der Ferien immer mehr bewusst wurde. Zwar ging das noch ein gutes halbes Jahr.

Daher sah ich von der Couch aus zu wie sich meine Klassenkameraden immer mehr dem berauschendem Getränk ergaben und somit ihre Hemmungen weniger wurden.

Es war schon interessant wie sich der ein oder andere die Kante gab und seine Grenze nicht kannte. Was zur Folge hatte, das man am nächsten Tag unschöne Fotos auf dem Smartphone hatte, wie er das Klo verunstaltete. Erstaunlich das bis jetzt noch niemand in der Notaufnahme gelandet war.

Ich lehnte mich bei dem Gedanken, weiter in das durch gesessene Polster und nippte an meinem Bier.

Vor etwa einem Jahr hatte ich mich auch noch so hemmungslos gehen lassen und würde versuchen jemanden abzuschleppen, um noch etwas Stress abzubauen, bevor es bald wieder ernst wird. Doch nun...

„Ich geh mal schnell nach draussen", Stan reichte mir den Jay und drückte mir noch einen Kuss auf die Wange, ehe er aufstand und sich durch die tanzende Meute kämpfte.

Ich lächelte meinem besten, und seit fast einem Jahr, festen Freund hinter her. Wer hätte gedacht dass sich mal Kenny McCormick in einer festen Beziehung befindet.

„Alles okay bei euch?", wollte Kyle von mir wissen und setzte sich neben mich. Ich zog an der grünen Droge und reichte sie dem Rothaarigen. „Klar", meinte ich knapp und schielte kurz zu ihm rüber, bevor mein Blick wieder durch die Menge glitt. „Das klang jetzt aber nicht wirklich danach?", ohne ihn zu sehen, wusste ich das er mich kritisch ansah.

Ich zuckte mit den Schultern: „Keine Ahnung. Irgendwie fehlt was." „Also wenn es um euer Sexleben geht, will ich nichts wissen. Ich hab schon zu viel davon mitbekommen", kam es angewidert von Kyle. Ich grinste und wollte gerade etwas entgegnen, als ich den Blick von jemanden auf mir spürte.

Augenblicklich richtete sich meine Aufmerksamkeit darauf.

Ein kalt warmer Schauer huschte über meinen Rücken. Dunkel blau traf auf hell blau. Ich schluckte und versuchte mich von diesen Augen zu lösen.

Mein Körper spannte sich an und ich merkte wie mich diese Augen förmlich durch bohrten. Mein Atem stoppte und mir wurde leicht schwindelig von dem Anblick.

Was zur Hölle geht hier vor sich?

„Erde an Kenny", eine Hand fuchtelte vor meinem Gesicht herum. Wie aus einer Trance gerissen, blickte ich zu Kyle. Ich blinzelte noch einen Moment irritiert. „Hä", kam es geistreich von mir.

Kyle fing an zu lachen: „Hat dich der Shit so krass geflasht?" Ich schüttelte den Kopf und leckte mir über die trockenen Lippen. „Nein das schon nicht", sagte ich etwas leiser und linste zu der Stelle von vorhin.

Doch da war niemand mehr. Dennoch konnte ich den brennenden Blick auf mir spüren.

Das fehlte.

„Ich geh mal kurz raus, frische Luft schnappen", ohne auf Kyles Antwort zu warten, erhob ich mich. Ganz kurz drehte sich alles und ich fing etwas an zu torkeln.

Ich hörte Kyle hinter mir besorgt, aber ich ignorierte es.

Meine Beine fühlten sich etwas schwach an, jedoch schob ich das auf die Droge, als auf eine gewisse Person. So wie die immer noch leichte Erregung, die sich in mir aufgebaut hatte.

Because of anotherWo Geschichten leben. Entdecke jetzt