Hilflos | ✔️

Kapitel 5

Fassungslos starre ich ihn an und bringe kein einziges Wort über meine Lippen raus. Der Kampf zwischen unseren Augen findet immer noch statt und ich merke wie er versucht, mich mit seinen Blick einzuschüchtern. Jedoch bin ich grad nicht in der Lage meine Angst in mir zu spüren, denn ich koche vor Wut wegen seiner Aussage. Ohne weiter darüber nachzudenken landet schon wenige Sekunden meine Hand auf seiner Wange. Ein lauter Hall ertönt durch den ganzen Raum und sein Gesicht schleudert leicht zur Seite, da ich hart ausgeholt habe. Was denkt er sich eigentlich? Das ich einer seiner Spielzeuge bin? Das ihn die ganze Frauen Welt zu Füßen liegt und anhimmelt? Da hat er sich gewaltig geirrt.

Ich spüre wie er sein Kiefer anspannt und kurz sarkastisch auflacht, was mich irritiert. Seine Hände hat er zu Fäusten geballt und ich sehe seine Adern an seinen Armen deutlich herausstechen. Langsam dreht er seinen Kopf wieder in meine Richtung und wenn Blicke töten könnten, dann wäre ich jetzt tot. Er umfasst urplötzlich mein Nacken mit seiner großen Hand und drückt mein Kopf näher an sein Gesicht, so dass nicht mal ein Blattpapier zwischen uns kommen könnte.
Ich spüre wie sich meine Nackenhaare steif stellen und eine Gänsehaut sich auf meiner Haut breit macht, durch die Berührung seiner Fingerspitzen. Es fühlt sich so falsch an und ich verfluche meinen Körper grad dafür, wie er reagiert. Ich hoffe nur instinktiv, dass er nicht bemerkt, wie er auf mein Körper einwirkt und auch habe ich kein blassen Schimmer, wie er jetzt reagieren wird.

"Hör zu.. wenn ich will gehörst du mir, nur mir. Egal ob du es willst oder nicht, hast du mich verstanden?" dabei schaut er mir tief in die Augen und verzieht keine Miene.

Seine Stimme ist so dunkel, was ihn wieder einmal mysteriös wirken lässt. Ich versuche meine Unwissenheit nicht zur Schau zu stellen und schlucke den Kloß in meinem Hals runter. Ich habe Angst, dass gleich meine Stimme beim Reden versagen wird.

"Ich bin kein Gegenstand, welches du einfach mal zu deinen ekligen Bedürfnissen besitzen kannst" zische ich und lobe mich innerlich selber, da mein Stimme stärker ist, als ich erwartet habe.

Ich verstehe auch nicht, was er hier grad versucht. Warum spricht er diese Worte aus? 'Wenn ich will gehörst du mir, nur mir'
Was soll das bitte bedeuten? Er versucht mich definitiv zu verwirren und macht sich lustig über mich. Anders kann ich mir das hier alles nicht erklären. Vor allem dass er nicht ausgetickt ist, als ich ihm eine Ohrfeige verpasst habe, wundert mich. Ich kann ihn einfach nicht entziffern und es macht mich so wahnsinnig.

Bei meiner Aussage schmunzelt er leicht und streift mit seiner anderen Hand über seinen
Dreitage Bart. "Willst du es wirklich darauf anlegen? Soll ich dir mal zeigen, ob du mit mir heute mit kommst oder nicht?"

Er spricht dabei so selbstsicher, dass ich selbst unsicher werde. Aber nein, das könnte er nicht. Cem braucht mich für seine Illegalen Geschäfte, das hat er auch selber gesagt. Sonst hätte er mich auch schon längst an einen seiner ekligen Kunden verkauft. Allein bei diesem Gedanken läuft es mir kalt über den Rücken runter. Aber vielleicht steht dieser Emir über Cem und er hat Angst vor ihm? Denn Emir strahlt eine viel größere Macht aus, als Cem.

"Wieso sollte das Cem plötzlich tun? Ich bin schon seit 5 Jahren hier, warum sollte er seine Meinung ändern?" dieses Mal klinge auch ich selbstsicher.

"Es scheint mir so als ob du nicht hier weg willst und es dir bei ihm gefällt" er legt den Kopf leicht schief und schaut mir dabei immer noch ununterbrochen in die Augen.

Das er auch nur auf so eine Idee kommt, widert mich an. Er denkt doch nicht ernsthaft, dass ich mich in meinem 'Gefangenen' verliebt habe, der mich zu tote schlägt? Da muss ich ihn leider enttäuschen, denn wir sind hier in keinem Film oder Buch. Ich möchte nur nicht Hayat und Ela alleine lassen, sie würden das ohne mich nicht überstehen. Aber davon muss Emir nicht Wind bekommen, denn es geht ihn nichts an.