Kapitel 11 - Wolken

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Die Zeit verging wie im Flug, Jade und Noah wechselten in die zweite Klasse, der Besuch ihrer Eltern rückte näher und die Freundschaften zwischen Jade und Jill, sowie Noah und Adley wurden immer enger. Sie gründeten die Jana-GmBH. Allerdings fand Jade diesen Namen ziemlich unspektakulär und bevor die anderen etwas unternehmen konnten, kannte die Schule nur noch den Namen "Drachenfüchse". Ihre Streiche schlugen ein wie Bomben, teilweise musste tagelang danach noch aufgeräumt werden. Und natürlich konnte man ihnen nichts nachweisen. Der Unterricht war fordernder, als vorher aber immer noch auszuhalten. Nach drei Wochen, es war Donnerstagmorgen und die Ländereien lagen im Dunst eines Herbstnebels liefen Jill und Jade zum Stadion. Der verbotene Wald wirkte noch gefährlicher, da einige der Bäume ihre Blätter verloren. Jade wurde zu jedem einzelnen Quidditch-Training der Slytherins mitgeschleppt - Jill wollte Adley so oft wie nur möglich sehen. Jade konnte bei diesem Verhalten nur seufzend die Augen verdrehen und zitternd neben Jill auf der Tribüne sitzen. Dann wurde es glücklicherweise Zeit für ihren Unterricht. Die Gryffindors hatten gemeinsam mit den Ravenclaws Verwandlung. Irgendwie war Professor Aiden seit einigen Wochen etwas zuträglicher geworden, Jade konnte sich gar nicht vorstellen, warum nur. Er galt nun nicht mehr als Snape-Imitat sondern legte einen Unterrichtstil vor, den besonders ältere Schüler mit dem von Professor Lupins VgdDK-Unterricht verglichen. Jade konnte ihn trotzdem nicht leiden, sie würde nicht so schnell auf seine Maske hereinfallen. Nach einem erneuten Streich an Professor Aiden erhielt sie von ihrer Klasse allerdings nur böse Blicke. Warum ihre Mitschüler sie plötzlich missbilligten, war Jade unklar doch sie unterließ es nun lieber, den Professor im Unterricht in die Mangel zu nehmen. Es war gerade mal ein Monat vergangen und doch kam es Jade wie eine Ewigkeit vor. Und ehe sie sich versehen konnte, stand das treffen mit ihren Eltern an.

Am Samstagmorgen stand Jade in aller Frühe auf. Luné, die inzwischen im Gemeinschaftssaal schlief, schuhute leise und Jade kraulte sie kurz. Dann schlich sie ins Badezimmer und machte sich fertig. Als sie aus dem dunstigen Raum kam, zeigte die Wanduhr 8 Uhr 13 an. Um 9 Uhr wollten ihre Eltern kommen, der Brief war gestern Nachmittag gekommen. Jade schnappte sich ihren Umhang, einen Schal und die Ohrenschützer und lief in den Gemeinschaftsraum. Sie lief an ein paar Siebtklässlern vorbei, murmelte etwas von Guten Morgen und hatte dann schon das Portrait der Fetten Dame hinter sich geschlossen. Sie war total aufgeregt, immerhin hatten sie ihre Eltern seit über einem Jahr nicht mehr gesehen, außer in der Zeitung. McGonagall hatte ihnen die Sondererlaubnis für einen Besuch von Hogsmead erteilt. Die große Halle war bis auf einen verschlafenen Slytherin leer. Auf einer Ecke des Lehrertisches saß ein Lehrer, den sie ab der vierten Klasse haben würden, Professor Zweistein, der Lehrer für Experimentale Zauberei war. Er stapelte vor sich etwas, das aussah wie Pfannkuchen, auf einen Teller und lies eine Sirupkanne darüber schweben. Jade kicherte und setzte sich dann an den Gryffindortisch. Sie verzichtete auf schwere Kost, aß nur ein Müsli und ein paar Früchte. Plötzlich hörte sie einen Schrei und mit einem Plumpsen landete ein dunkler Waldkauz vor ihr auf dem Tisch. An seinem Fuß war ein ledierter Brief angebracht, er hatte schwarze Stellen und der Kauz wirkte, als sei er durch ein Feuerwerk geflogen. Jade nahm schnell den Brief ab, legte ihn beiseite und kümmerte sich dann um den Vogel. Erst jetzt bemerkte sie die vielen kleinen Wunden. Nach 10 Minuten hatte sie alle Zauber die sie kannte angewendet, das Gefieder des Kauzes gereiningt und lange den Kopf gekrault. Mit zufriedenen Schuhuhen drückte dieser kurz seinen Schnabel an Jades Hand und erhob sich dann. Nun hatte sie Zeit sich dem Brief zu widmen. Sie erkannte die Schrift nicht, und mit gerunzelter Stirn öffnete sie den Umschlag. Drei Blätter Pergament fielen aus diesem und verteilten sich vor ihr. Als erstes fiel ihr der Brief ins Auge, der eindeutig von ihrem besten Freund verfasst worden war, er war nach Deutschland gezogen und ging dort auf das Zauberinternat. Jade ergriff das Pergament und begann zu lesen.

An meinen kleinen Ginger Jade,

wie geht es dir, du chaotisches Hexenkind? Ich hoffe doch, du und dein Bruder haltet Hogwarts auf Trapp? Ich bin gut in Deutschland angekommen, die Menschen hier sind wirklich sehr nett und die neue Schule ist auch ok. Ich wäre natürlich lieber weiter nach Hogwarts gegangen, aber du weißt das die Arbeit meines Vaters anderes verlangt... Ich bin in das Haus gekommen, welches wohl Ravenclaw am meisten ähnelt, meine Mitschüler sind echt cool drauf! Du musst wissen, die Schule liegt an einem See, umgeben von weiten Hügellandschaften und einem kleinem Wald. Ich wette, das ich nicht annähernd so gut mit dem Stoff klarkomme wie du und Noah aber es kann ja nicht jeder so ein Streber sein wie du. Füchschen, der Grund warum ich dir schreibe ist, das ich dich warnen will. Ich habe letztens ein Gespräch meines Vaters mitbekommen, er meinte, das sich Schwarzmagier und -hexen versammeln und die Zaubererwelt Großbritanniens überrennen will, auch ihr in Hogwarts seid nicht sicher! Ich habe es mitbekommen, wie grausam diese Menschen sind. Jade, du weißt das ich bei der Schlacht um Hogwarts geblieben bin, ich konnte nicht gehen. Doch was ich erlebt habe, war einfach nur grauenvoll. Das wünsche ich dir nicht, meine kleine Jade. Erinner dich an mein Versprechen: Ich bin immer für dich da, auch wenn uns Tausende Kilometer trennen. Ich habe dir Versprochen, dich mit meinem Leben zu beschützen, das werde ich tun. In zwei Jahren bin ich mit der Schule fertig, dann kann ich Auror werden und mein kleinen Ginger noch besser beschützen. Verzeih, wenn ich dir Sorgen bereite, doch der Fall des dunklen Lords bedeutet nicht das Ende der bösen Zauberer, andere werden kommen und sich erheben und was auch passiert, ich werde die Zukunft für dich sicher halten. Ich bin kein abergläubischer Mensch, aber der Tag vor zwei Jahren hat meine Einstellung komplett geändert. Ich habe es gesehen, ich weiß es und es hat alles in ein anderes Licht gerückt. Jade, wenn dir etwas auf dem Herzen liegt, wenn du Probleme hast, schreib mir, oder melde dich einfach. Und solltest du je in Gefahr sein, werde ich erscheinen und dir helfen.

Definitiv nicht Harry Potter! (1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt