2 Jahre später; Heute
Freitag, 10.03.2000Keuchend schleppte Hermine Granger die volle Tüte aus dem Supermarkt die ganzen drei Stockwerke nach oben in ihre kleine 2-Zimmer-Wohnung. Das Treppenhaus war kaum beleuchtet. Die alten Lampen, die am Geländer angebracht waren, leuchteten schon seit ihrem Einzug nicht mehr und so musste das spärliche Licht der untergehenden Sonne ausreichen. Nach einem harten Arbeitstag im Ministerium und einem Einkauf auf die letzte Sekunde, wollte sie bloß alle ihre Kleider von sich werfen, sich in ihr winziges Badezimmer einschließen und nie wieder herauskommen.
Ein schönes, heißes Bad wäre jetzt genau das Richtige.
Leider gönnte ihr das nur keiner...
Ihre vor Anstrengung zitternden Hände wollten den kleinen Schlüssel einfach nicht in die Tür stecken, also musste sie sich eine andere Lösung einfallen lassen. Stöhnend ließ sie die schwere Einkaufstüte neben sich fallen und zog ihren Zauberstab aus ihrem dunkelblauen Baumwollmantel. In dem großen Mehrfamilienhaus lebten keine weiteren Zauberer, nur Muggel. Daher war es furchtbar wichtig unentdeckt zu bleiben. Jede Auffälligkeit würde nur unnötige und ungewollte Aufmerksamkeit auf sie ziehen. Hermine gefiel es hier, das städtische Treiben, die vielen Kinder, die im Hof immer mit einem alten Lederball spielten, ältere Herrschaften, die die junge Hexe immer fröhlich grüßten und die nervigen Nachbarn, welche nachts viel zu laute Musik hörten, so dass der Geschirrschrank in ihrer Küche wackelte.
Es gab ihr das Gefühl ganz normal zu sein. Keine Hexe, ein normaler Mensch wie in ihrer Kindheit."Alohomora", flüsterte Hermine, ehe sie ihren Zauberstab zurück in ihren Mantel gleiten ließ und die Tür mit einem unsanften Tritt aufstieß.
Die Einkaufstüte pfefferte sie lieblos in eine Ecke des kleinen unbeleuchteten Flures, ehe sie den Mantel und die Stiefel abstreifte und auf Socken über den Parkettboden, der unter ihrem Gewicht nachgab und leicht knarzte, in die leicht runtergekommene Küche schlitterte.
Sie setzte den Kessel auf dem Herd auf und zündete die Gasflamme an. Ein schöner Tee mit Milch wäre nun genau das was sie brauchte, um den ganzen Arbeitsstress zu vergessen."Hey Mine, da bist du ja endlich!"
Ohne groß zu überlegen, packte Hermine den Griff der Pfanne, die unberührt auf der Arbeitsplatte lag, drehte sich um die eigene Achse und schlug zu.
Der Eindringling und die Hexe schrien beide auf; sie aus Angst und Schrecken und er vor Schmerz."H-her-mine!", keuchte er, während er in gekrümmter Haltung zwei Schritte rückwärts stolperte.
"Ron!"
Überrascht ließ Hermine die Bratpfanne fallen, ehe sie sich zu ihrem Freund beugte und ihn von Kopf bis Fuß unter die Lupe nahm. Für gewöhnlich tauchte Ronald Weasley, ihr fester Freund seit beinahe zwei Jahren, nicht einfach unangekündigt in ihrer Wohnung auf, um ihr einen Schrecken einzujagen. Daher ließ sich die Brünette es nicht nehmen, ihn auf vorwurfsvolle Weise darauf hinzuweisen.
Ron zuckte bloß mit den Schultern, er kniff die Augen kurz zusammen, bevor er sich wieder aufrichtete und mit der flachen Hand über die schmerzende Beule an seiner Stirn rieb."Hätte ich einen Schlüssel..."
"Ron."
Er hob schützend die Hände, es war ja nicht so, als hätten sie diese Diskussion noch nie geführt. Immer wieder kam es zu solchen Auseinandersetzungen, doch meistens begannen sie nicht mit einer Bratpfanne. Es gab wohl für alles ein erstes Mal. Wie war er überhaupt in die Wohnung gekommen? Vermutlich mit Zauberei.
"Du hast ganz schön kräftig zugeschlagen!", maulte er.
Der Kessel mit dem kochenden Wasser begann schrill zu pfeifen, das Wasser blubberte in ihm wie wild und hier und da hörte man es gegen die inneren Wände schlagen, wie ein Gefangener in einer Zelle, der wütend gegen die Gitterstäbe schlug und darum bettelte hinausgelassen zu werden.
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𝐄𝐢𝐧 𝐳𝐚𝐫𝐭𝐞𝐫 𝐇𝐚𝐮𝐜𝐡 - Harmione
Fanfiction"[...] jede kleine Berührung, jedes gesprochene Wort, all die sehnsüchtigen Blicke zeigen, wie viel du mir bedeutest und was du in mir auslöst. [...]" Eine simple Frage mit ungeheurer Bedeutung kann dein Leben komplett auf den Kopf stellen. Sagst d...