Montag, 03.04.2000
07:15 UhrEs war knapp eine Woche vergangen seit Hermine Granger ihren Chef des nachts in einer Bar aufgefunden und nach Hause geschickt hatte. Seither hatte er kein einziges Wort mit ihr gesprochen, weder freundlich noch herrisch - er hatte sich einfach in seinem Büro verschanzt und niemandem Zutritt gestattet, wenn es nicht der höchsten Dringlichkeitsstufe entsprach. Die junge Hexe war völlig verzweifelt, sie befürchtete bald ohne Job dazustehen. Mittellos, ohne Perspektive, doch zeitgleich versuchte sie ihre Sorgen im Zaum zu halten, so dass sie sich nicht negativ auf ihre Leistungen auswirken würden. Schlechte Arbeit konnte sie sich im Augenblick überhaupt nicht leisten. Dazu kam ihr ständiger Verfolgungswahn, wo sie auch hinging, stets spürte sie Blicke im Rücken, die sie aufs äußerste ausspionierten und jeden ihrer Schritte verfolgten.
"Margie", sagte Hermine etwas abwesend, "könntest du das bitte nach unten in die Eulenzentrale schicken? Diese Briefe müssen raus."
"Sicher", quiekte die blonde Hexe, ehe sie mit ihren kleinen Händen nach den Umschlägen griff und hastig das Büro verließ.
Margie fand es in den letzten Tagen genauso unangenehm, mit Hermine zu arbeiten, wie sich die Brünette fühlte. Hermine wollte einen weiteren Versuch starten, mit dem stellvertretenden Zaubereiminister zu reden. Sie machte sich auf den Weg zu seinem Büro, das natürlich nicht weit war und doch musste sie vorher einmal durch den geräumigen und stark belebten Flur laufen, der doch tatsächlich wie leergefegt vor ihr lag.
Es war ungewöhnlich unruhig im Ministerium, seit einigen Tagen schienen viele hochrangige Angestellte in ständiger Hektik zu leben, als wäre nicht nur Hermine die mit dem Verfolgungswahn.
Auch Harry hatte sie eine ganze Weile nicht gesehen, doch mit Ginny hatte sie gesprochen, weswegen sie wusste, dass ihr bester Freund momentan im Fuchsbau schlief, weil er und Ginny etwas Abstand benötigten. Allein bei dem Gedanken daran, zog sich ihr Magen zusammen. Der Frühling sollte doch eigentlich eine Zeit der Frühlingsgefühle sein, Liebe sollte in der Luft liegen und doch schien bloß, eine Krise die nächste zu jagen."Hey du!", rief jemand und packte sie an der Schulter.
"Woah!"
Harry hob abwehrend die Hände und sah etwas überrumpelt zwischen ihren Augen und dem Ende ihres Zauberstabs, der auf seine Kehle gerichtet war, hin und her.
"Oh Verzeihung, Harry!", schluchzte Hermine und vergrub ihr Gesicht in den Händen.
Der Zauberer mit den rabenschwarzen Haaren wirkte etwas überfordert mit der Situation und tätschelte ihr nur unbeholfen den Rücken.
"Was ist denn los?", fragte er.
"Dieser lächerliche Gedanke, ich könnte verfolgt werden, lässt mich immer paranoider werden", sagte sie verzweifelt.
Harry trat einen Schritt zurück, er schien diese Nachricht weder lächerlich, noch ihr Verhalten paranoid zu finden, was besonders bei der brünetten Hexe für Misstrauen sorgte. Ging es ihm vielleicht ähnlich? Hatte er womöglich auch das Gefühl, einen Fremden im Nacken sitzen zu haben?
Doch statt ihr zu sagen, ihm ginge es wie ihr, antwortete er bloß: "Ach, das ist bloß der Stress. Du wirst sehen, wenn die Arbeit weniger wird, hört auch das auf."
Das Lächeln auf seinen Lippen schien unehrlich, reichte nicht an seine Augen heran, die nach wie vor misstrauisch umherzuckten, als befürchtete er, hinter der nächsten Mauer könnte schon ein weiterer Angreifer nur darauf warten, dass er ihm den Rücken zuwandte.
Es war nicht mehr so wie zu ihren Schulzeiten, wo sie sich alles anvertrauten. Alles schien verändert und doch war alles gleich. Auch wenn es nicht mehr so schien, als wären sie die besten Freunde, würde Harry immer diesen Platz in ihrem Herzen einnehmen und wann immer ihn etwas bedrückte und er würde damit zu Hermine kommen, dann würde sie sich hüten ihn abzuweisen. Er war ihr bester Freund und das würde er immer bleiben. Mit Ron stellte sich das alles schwieriger heraus, sie waren nicht bloß Freunde gewesen, da war mehr - und genau das machte es nun so schwer. Mit Freunden auszugehen war immer eine furchtbare Idee, das bestätigten alle Kitsch-Romane ihrer Mutter und all die Filme, die sie zusammen mit Ginny gesehen hatte, welche vom Konzept eines Films hell auf begeistert war, wie ihr Vater es wohl gewesen wäre.
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𝐄𝐢𝐧 𝐳𝐚𝐫𝐭𝐞𝐫 𝐇𝐚𝐮𝐜𝐡 - Harmione
Fanfiction"[...] jede kleine Berührung, jedes gesprochene Wort, all die sehnsüchtigen Blicke zeigen, wie viel du mir bedeutest und was du in mir auslöst. [...]" Eine simple Frage mit ungeheurer Bedeutung kann dein Leben komplett auf den Kopf stellen. Sagst d...