5. Die Eiskönigin von Asgard

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Darauf folgte erneut eine merkwürdige Stille, bis Rhodes einige Minuten später verkündete: >>Da hinten ist es!<< und seine Schritte beschleunigte.

Es überraschte Tony etwas, dass der See tatsächlich zugefroren war. Das hier war schließlich immer noch in Pennsylvania und nicht Alaska. Aber was ihn und auch die Anderen noch um einiges mehr erstaunte war etwas vollkommen anderes.

>>Das ist in deinen Augen also ein kleiner See?<<, fragte Pepper mit hochgezogenen Augenbrauen. >>Sicher, dass das nicht der Pazifik ist?<<

>>Ich dachte, du wärst in einfachen Verhältnissen aufgewachsen.<<, war auch Tony dezent verwirrt.

>>Im Gegensatz zu deinem Strandhaus ist das hier sogar sehr einfach!<<, meinte Rhodey schlagfertig und Tony musste zugeben, dass sein Kumpel nicht ganz Unrecht hatte. Auf dieses Haus war er auch verdammt stolz.

Nachdem dann alle ihre Schlittschuhe anhatten, ging es los. Rhodey nervte alle mit seinem Kindheitserinnerungsgequatsche, während er über das Eis raste und auch die beiden Götter schwebten elegant über den zugefrorenen See.

Bei Thors durchaus amüsanten Anblick, prustete Tony los. Dadurch kam er dermaßen aus dem Gleichgewicht, dass er der Länge nach auf das Eis fiel. Er klammerte sich an Steve fest, aber der stand offenbar das erste Mal auf Schlittschuhen und wurde deshalb prompt mit nach unten gerissen.

Durch ihre lautstarken Beschwerden, dass sie nicht aufstehen konnten, weil Tonys Schal sich in dem Reißverschluss von Steves Jacke verheddert hatte, wurden Bucky und Pepper auf die Beiden aufmerksam. Sie rollten beinahe synchron mit den Augen und unterbrachen dann ihre Unterhaltung, nur um zu den Zweien zurückzulaufen und ihnen aufzuhelfen.

Nach einer guten Viertelstunde konnte Tony dann schließlich Peppers Hand loslassen und alleine über den See laufen. Er gab direkt Vollgas, denn er wollte unbedingt Rhodey einholen, um ihn umzuschubsen. Niemand lachte Tony Stark aus und kam ungestraft davon!

Allerdings hatte Rhodes einen ansehnlichen Vorsprung und als Tony endlich bei ihm war, hatte er schon ordentlich Speed drauf. Bremsen konnte er bei dieser Geschwindigkeit sowieso vergessen, also entschied er sich dazu, seinen besten Freund einfach umzufahren. Rhodes zeigte sich davon allerdings gänzlich unbeeindruckt, machte einen Schritt zur Seite und sah seelenruhig zu, wie Tony mit halsbrecherischer Geschwindigkeit an ihm vorbeischoss und geradewegs in Loki hinein bretterte. Dieser hatte bis gerade eben noch Pirouetten gedreht und hatte deswegen nicht mehr rechtzeitig ausweichen können.

Sie schlitterten dank Tonys Schwung ein gutes Stück über das Eis bis sie gegen Thor prallten, der mit rudernden Armen gerade noch so eben das Gleichgewicht halten konnte.

Schon bevor Tony in Lokis Gesicht sah, spürte er dessen Todesblicke, die ihn durchlöcherten.

>>Wenn Blicke töten könnten, Stark…<<, zischte Loki mit drohender Stimme.

Tony schluckte einen sarkastischen Kommentar wieder hinunter. An des Gottes Stelle wäre er schließlich auch angepisst gewesen. Dieser stand mittlerweile wieder und klatschte ihm einen riesigen Schneeball ins Gesicht. Tony blieb vor Staunen der Mund offen stehen. Der Schneeball war praktisch aus dem Nichts gekommen.

>>Schon gut, Elsa!<<, gab Tony sich mit erhobenen Händen geschlagen, als ein zweiter Schneeball in Lokis Händen Form annahm. >>Wirf lieber ihn ab!<<

Tony zeigte auf Rhodey, der sich vor Lachen krümmte und verdutzt beobachtete, wie Loki das dann auch tatsächlich tat. Tony und Thor lachten Rhodes aus und sogar Loki konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen.

Nachdem Tony sich wieder beruhigt hatte, fragte er noch immer außer Atem an Loki gerichtet: >>Du bist also die Eiskönigin?<<

Er konnte sich vor Lachen kaum noch halten, aber zu seiner Verwunderung fühlte sich der Gott geschmeichelt. Daraus schloss Tony, dass er den Film nicht kannte. Er hatte da so das Gefühl, dass Loki dann nicht so erfreut gewesen wäre. Das musste er ihm bei Gelegenheit mal erklären.

Aber wieso nicht gleich damit anfangen?, fragte er sich und fing an ‚Let it go‘ zu trällern. In der Zwischenzeit waren auch die restlichen Drei bei ihnen angekommen und guckten verwirrt in die Runde.

Pepper und Bucky hatten Steve praktisch über das Eis schleifen müssen. Er war eindeutig nicht kompatibel mit diesem Element. Das zeigte sich nun schon ein zweites Mal.

Sehr passend, als alle sich zu den dreien umgedreht hatten, hatte Bucky genug und ließ Steve genervt los. Dieser sackte ohne viel Gegenwehr in sich zusammen und blieb danach auch dort unten sitzen. Es hatte einfach keinen Zweck.

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Frohe Weihnachten euch allen! Wie erwartet, habe ich es nicht geschafft, die Story bis heute zum Ende zu bringen. Aber ich denke, dass ich sie spätestens Sylvester fertig habe. :D

Eure LivielFinarfiniel☆

Magic Xmas🌲 {✔}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt