1. Weihnachtsdeko?

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>>Tony?<<, war Peppers Stimme vom Dachboden aus zu hören. >>Wo haben wir denn die Weihnachtssachen?<<

Das Genie war verwirrt. >>Was für Sachen?<<, rief er zurück und runzelte die Stirn.

>>Du weißt schon. Weihnachtsdeko und sowas.<< Ihr Kopf erschien im Eingang des Dachbodens.

Tony sah sie ratlos an. Die Fragezeichen tanzten fröhlich um seinem Kopf herum.

>>Du weißt wirklich nicht, was ich meine, oder?<<, stellte Pepper fest und blickte ihn entgeistert an.

>>Nope.<<, bestätigte Tony ehrlich, >>Keinen Schimmer.<<

>>Oh mein Gott! Wie kann man denn nicht wissen, was Weihnachtsdeko ist?!<<, beschwerte sich die Rothaarige ungläubig.

>>Ähm... Tut mir leid?<<, versuchte er es vorsichtig, obwohl er keine Ahnung hatte, wofür er sich überhaupt entschuldigte. Aber Entschuldigungen brachten eigentlich immer etwas. Das wusste er aus langjähriger Erfahrung. Er hatte es bis jetzt erst ein einziges Mal erlebt, dass Entschuldigen alles nur noch schlimmer gemacht hatte. Und diese Nacht und besonders den Morgen danach würde er am liebsten sofort vergessen. Bei dem Gedanken lief ihm ein eiskalter Schauer den Rücken runter.

>>Hörst du mir überhaupt zu?<< Pepper verdrehte ihre blauen Augen. >>Tony?<< Sie wedelte wild mit ihrer Hand vor seinem Gesicht herum.

>>Ja, Schatz?<<, antwortete Tony charmant grinsend, >>Hast du 'was gesagt?<<

>>Ja, das habe ich.<<, meinte Pepper zähneknirschend und warf ihm einen warnenden Blick zu. Sie musste sich zusammenreißen, um Tony nicht anzumeckern. Die Feiertage boten keinerlei Platz für kleinliche Zankereien. >>Weihnachtsdeko. Weihnachtskugeln, Lichterketten, Weihnachtsbaum, Kerzen, Weihnachtsmusik, Weihnachtsplätzchen.<<, zählte sie auf und um Tonys Kopf herum tauchten immer mehr Fragezeichen auf, die munter auf und ab hüpften.

>>Das ist ganz schön viel Weihnachten für zwei Sätze.<<, stellte dieser intelligent fest, um zu überspielen, dass er absolut nicht wusste, wovon sie gerade redete. Obwohl ihn da so langsam eine leise Ahnung beschlich.

Der Kommentar brachte ihm einen tödlichen Blick von Pepper ein.

>>Schon gut. Schon gut.<< Er hob beschwichtigend die Hände. Er wusste, dass es jetzt Zeit war, um mit den Witzen aufzuhören, wenn sie ihn so anguckte.

Pepper war zwar das netteste Wesen, das Tony je kennenlernen durfte, aber wenn sie wütend war, dann richtig. Und das wollte er auf keinen Fall provozieren.

>>Du meinst diese Teile, die man an den Baum hängt, oder?<<, fragte er grinsend. Manchmal konnte er sich einfach nicht zurückhalten.

Pepper hatte sich glücklicherweise schon beruhigt und lächelte ihn nun liebevoll an. >>Ganz genau. Denkst du, irgendwo zwischen dem Müll hier oben findest du noch eine Weihnachtskugel?<<, fragte Pepper mit einem unwiderstehlichen Hundeblick. >>Für mich?<<

Sie lächelte verführerisch und lehnte sich vor. Doch bevor ihre Lippen sich berühren konnten, machte sie einen Schritt zurück und verschwand in Richtung Küche, wo es schon verführerisch nach Keksen duftete.

Perplex blieb der Playboy stehen und blickte seiner Freundin hinterher. Etwas Stolz lag in seinem Blick. Bevor sie sich kannten, hatte sie sowas nicht gemacht. Er hatte wirklich ganze Arbeit geleistet.

Mit einem selbstgefälligen Lächeln stieg er die Leiter zum Dachboden hoch. Zwar bezweifelte er, dass er Weihnachtszeug hatte, aber einen Versuch war es wohl wert.

Bevor Pepper sich noch in den Kopf setzte, ihm das Backen beizubringen, brauchte er sowieso noch eine gute Ausrede. Zur Weihnachtszeit verwandelte Pepper sich nämlich gern in den Geist der Weihnacht. Ihr kupfernes Haar roch sogar nach Lebkuchen. Wie auch immer sie das angestellt hatte…

Tony dagegen war nie einer von diesen begeisterten Weihnachtsmenschen gewesen. Außerdem hatte er nie sein Haus schmücken müssen, da er die Feiertage meist bei Rhodey und seiner Familie verbrachte. Rhodeys Mutter hatte es einfach nicht hinnehmen wollen, dass der beste Freund ihres Sohnes Weihnachten allein war. Und insgeheim war Tony auch froh darüber, dass sie ihn so nett aufgenommen hatten. Es war wie eine zweite Familie für ihn geworden.

Er musste schmunzeln, als er daran dachte.

Aber es wäre doch gelacht, wenn er hier nirgendwo so eine dämliche Kugel finden würde. Er war immerhin Tony Stark und ein Superheld noch dazu. Und Iron Man ließ sich doch nicht von so einem lächerlichen Dekoartikel aus Glas ver*rschen. Waren die überhaupt aus Glas? Tony hatte keine Ahnung, aber es war ihm auch ziemlich egal. Selbst wenn die Dinger aus Palladium wären, er würde schon eines auftreiben.

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Das war der erste Teil von meiner Xmas-Story. Ich hoffe, er ist nicht zu kitschig oder der Inhalt zu weit hergeholt.
Über Kommentare freue ich mich natürlich immer.
Oh, und einen fröhlichen ersten Advent oder wie auch immer man das sagt.

Eure LivielFinarfiniel ☆

Magic Xmas🌲 {✔}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt