Mein Blasehase - 004 Kaffee und Kuchen

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Eine Minute zu spät war ich, als ich klingelte. Ich ging die Treppe zügig nach oben und war gespannt, wie die beiden auf meine Aufmachung reagieren würden. Ich hatte meinen schweren schwarzen Staubmantel aus ungespaltenem Rindsleder übergeworfen. Dazu trug ich einfache schwarze Lederschuhe, Mann soll es ja nicht übertreiben. Zusammen mit meinen, im Gegensatz zu meinem Bruder, noch immer dichten schwarzen Haaren, war ich zufrieden mit meiner Erscheinung.


Mich begrüßte ihre Mutter an der Türe, sie konnte nicht glauben, was sie gerade sah.

„Ich wusste, dass du gefährlich bist, aber scheinbar habe ich dich unterschätzt!"

Ich nahm ihre Hand, gab ihr einen Handkuss und lächelte sie an, als könnte ich kein Wässerchen trüben.

„Mamma du wechselst für meinen Geschmack zu oft deine Korsetts!"

Sie schluckte und wechselte dann zu einem sinnlichen Lächeln: „Ist das so, was willst du dagegen tun, ich bin nicht meine Tochter!"

Sie war sich wieder ihrer Wirkung vollkommen bewusst, sie trug ein knallrotes Vintagekleid mit einem Bleistiftrock, der geradeso bis zu ihren Knien reichte und ein Dekolletee hatte, was tiefer wirkte als der Marianengraben.

Nach diesem Geplänkel ließ sie mich ein und ließ mich in der Küche warten.

Ich hörte, wie sie mit Sabine sprach, die scheinbar in ihrem Zimmer war und damit beschäftigt war, was Frauen taten, um einen Mann zu beeindrucken.

Sie beeindruckte mich wirklich. Sie trug ein einfaches grünes Tweedkleid, was zu dem Wetter draußen passen würde, wenn es nicht so kurz gewesen wäre. Stiefel, die über ihr Knie gingen und einen gut zehn Zentimeter hohen Keilabsatz hatten, mit genug Profil, um an den Stellen wo noch vereister Schnee lag nicht sofort auszurutschen.

Mit ihren Haaren hatte sie etwas gemacht, sodass es nicht mehr nach dieser langweiligen Frisur aussah, mit der ich sie kennengelernt hatte. Dazu ein wenig Farbe im Gesicht, die das Grün ihrer Augen betonte. Eine Pixie im positivsten aller Sinne.

„Wau, bist du schön!", kam es von mir, als ich meine Stimme wieder gefunden hatte.

Beide Frauen kicherten über meine Sprachlosigkeit und Sabine strahlte wie ein Stern über mein Lob.

„Meint ihr nicht, dass es etwas frisch draußen ist für so ein Kleid?"

„Töchterchen, der Mann sorgt sich um dich, obwohl er es liebt dich in dem Kleid zu sehen. Du hast da einen guten Fang gemacht!"

„Mutter!", kam es von Sabine, die wunderbar niedlich rot anlief.

„Ich dachte, du bist mit deinem Auto da!", kam es von ihr, nachdem sie zweimal tief durchgeatmet hatte.

„Seht mal aus dem Fenster und sucht nach dem Union-Jack!"

Marlene sah noch nicht einmal aus dem Fenster, sondern kicherte sofort.

„Ist der süß", kam es von Sabine, als sie das Dach meines Minis sah.

„Du fährst aber bitte gesittet!", kam es nun von Mama.

„Immer wenn ich einen Schatz transportiere!", gab ich zurück und das heftige Atmen, was von Sabine kam, ließ uns in ihre Richtung schauen. Sie sah zum Anbeißen aus in ihrer Verlegenheit und vorsichtigen Hoffnung.


Keine Minute später saßen wie in meinem stylischen Kleinwagen. Der Motor war noch warm, so ließ ich die Heizung ihre Arbeit tun. Sie öffnete ihren schweren schwarzen Wollmantel und gab den reizenden Blick auf ihre Beine frei. Sie trug Strümpfe, das konnte ich nun mit Sicherheit sagen. Denn ich konnte einen halben Fingerbreit der Spitze sehen.

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